Ukraine-Krieg: Russland und Ukraine liefern sich Angriffe aus der Luft

Ukraine - Wegen der Verletzung des estnischen Luftraums durch russische Kampfjets kommt der UN-Sicherheitsrat heute zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen.

Nach Verletzung des estnischen Luftraums durch Russland tagt heute der UN-Sicherheitsrat.
Nach Verletzung des estnischen Luftraums durch Russland tagt heute der UN-Sicherheitsrat.  © Richard Drew/AP/dpa

Der EU- und Nato-Staat Estland hatte das Treffen beantragt - es soll dem estnischen Außenministerium zufolge um 10 Uhr Ortszeit (16 Uhr MESZ) stattfinden.

Vom estnischen Außenministerium hieß es vor dem Treffen des UN-Sicherheitsrats, es sei das erste Mal, dass das Land eine Dringlichkeitssitzung des Gremiums beantragt habe. Russland kann wegen seines Veto-Rechts im Sicherheitsrat allerdings jegliche Entschlüsse blockieren.

Auch die Nato-Länder sollen Anfang der Woche zu Beratungen wegen des Vorfalls zusammenkommen. Es werde Konsultationen nach Artikel 4 des Nato-Vertrags geben, hatte ein Sprecher mitgeteilt. Der Nato-Artikel 4 sieht Beratungen mit den Verbündeten vor, wenn sich ein Nato-Staat von außen gefährdet sieht.

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Ukraine Aus 4000 Metern getroffen: Ukrainischem Scharfschützen soll Rekord-Schuss gelungen sein

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22. September, 6.14 Uhr: Russland und Ukraine liefern sich Angriffe aus der Luft

Russland und die Ukraine haben sich am frühen Sonntagabend gegenseitig mit Drohnen angegriffen. Dabei gab es erneut Opfer und Schäden, wie die jeweiligen Medien berichteten.

Die ukrainischen Streitkräfte griffen nach russischer Darstellung verschiedene Ziele auf der von Russland besetzten Halbinsel Krim mit Drohnen an. Dabei sei unter anderem ein Sanatorium in der Ortschaft Foros am Südufer der Krim getroffen worden, teilte der von Moskau eingesetzte Gouverneur Sergej Aksjonow nach Angaben der Agentur Tass mit. Dabei seien zwei Menschen getötet und 15 weitere verletzt worden.

Kurz darauf wurde über der Hafenstadt Sewastopol Luftalarm ausgelöst. Bürgermeister Michail Raswoschajew rief die Bewohner auf, sich in Sicherheit zu bringen. Die Flugabwehr trat in Aktion und schoss über dem Hafen drei unbemannte Flugkörper ab, wie Tass berichtete.

Kurz zuvor waren russische Drohnenangriffe aus der Ukraine gemeldet worden. Unter anderem sorgten Drohnenexplosionen in der zentralukrainischen Stadt Poltawa für Schäden und Brände, wie der regionale Militärverwalter Wolodymyr Kogut mitteilte. Auch aus den umliegenden Ortschaften wurden Drohneneinflüge gemeldet.

Russland und die Ukraine überziehen sich gegenseitig mit Drohnenangriffen, dabei gab es erneut Opfer und Schäden.
Russland und die Ukraine überziehen sich gegenseitig mit Drohnenangriffen, dabei gab es erneut Opfer und Schäden.  © Alex Babenko/AP/dpa

21. September, 18.57 Uhr: Putin feuert Top-General

Der vor allem durch seine Rolle im Ukraine-Krieg bekannte Generaloberst Alexander Lapin ist einem Bericht zufolge aus dem Militärdienst entlassen worden.

Das berichtete die Nachrichtenagentur RBK unter Berufung auf eine mit dem Fall vertraute Quelle. Das Medium "Tatar-Inform" schrieb ohne Angabe einer Quelle, dass Lapin Assistent des Republikchefs von Tatarstan, Rustam Minnichanow, werden soll. Er soll demnach zuständig sein für Fragen um den Ukraine-Krieg, die Verteidigung und die Arbeit mit Veteranen, hieß es.

Lapin, der aus Kasan in der Teilrepublik Tatarstan stammt, kommandierte bis Oktober 2022 die Heeresgruppe Zentrum der russischen Truppen in der Ukraine. Nach einigen Niederlagen und teils heftiger Kritik auch von Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow wurde er auf dem Posten abgelöst, etwas später allerdings zum Generalstabschef der Heerestruppen ernannt. Als Leiter des Militärbezirks Leningrad kommandierte er zuletzt erneut einen Teil der Armee.

Schon vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine kommandierte er bereits eine Zeit lang die russischen Truppen in Syrien.

Der finster dreinblickende General wurde von Putin mit neuen Aufgaben bedacht.
Der finster dreinblickende General wurde von Putin mit neuen Aufgaben bedacht.  © By Денис Аверин, CC BY-SA 3.0

21. September, 15.15 Uhr: Ukrainischen Eliteeinheit zerstört wertvolle russische Hardware

Soldaten der ukrainischen Spezialeinheit "Geist" ("Prymary") ist offenbar ein schwerer Schlag gegen die russischen Besatzer geglückt.

Video-Aufnahmen die vom ukrainischen Militärgeheimdienst (GUR) verbreitet wurden, sollen zeigen, wie drei Mehrzweckhubschrauber vom Typ Mil Mi-8 und ein Radarsystem vom Typ Nebo-U bei einem Drohnen-Angriff auf einem russischen Stützpunkt zerstört wurden.

Das Video ließ sich nicht unabhängig verifizieren.

21. September, 14 Uhr: Zwei Tote nach ukrainischen Angriffen in Russland

Bei ukrainischen Angriffen sind nach Behördenangaben zwei Menschen im russischen Grenzgebiet Belgorod getötet worden.

Ein Mann sei in der Ortschaft Rakitnoje bei einem Drohnenangriff ums Leben gekommen, eine Frau beim Beschuss eines Hauses in Schebekino, schrieb der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, bei Telegram. Fünf Menschen seien bei verschiedenen Angriffen verletzt worden.

20. September, 20.15 Uhr: Russen-Jets dringen in NATO-Luftraum ein - Länder wollen beraten

Die Nato-Verbündeten wollen Anfang kommender Woche über die von Estland gemeldete Luftraumverletzung durch russische Kampfjets beraten.

Es werde Konsultationen nach Artikel 4 des Nato-Vertrags geben, wie ein Sprecher des Militärbündnisses auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Ein genauer Termin wurde nicht genannt. Unterdessen bestritt Russland eine Luftraumverletzung.

Der Nato-Artikel 4 sieht Beratungen mit den Verbündeten vor, wenn sich ein Nato-Staat von außen gefährdet sieht. Estland hatte dies beantragt, nachdem drei russische Kampfflugzeuge Armeeangaben zufolge am Freitag unerlaubt in den Luftraum des EU- und Nato-Staats eingedrungen waren.

Polen meldete zudem am Freitagabend, zwei russische Kampfjets hätten sich im Tiefflug einer polnischen Bohrinsel in der Ostsee genähert und dabei eine Sicherheitszone über der Anlage verletzt. Sie hätten die Bohrplattform Petrobaltic in einer Flughöhe von 150 Metern angeflogen, hieß es. Zur Verletzung der Staatsgrenze sei es nicht gekommen.

Russische Abfangjäger vom Typ MiG-31 waren zuletzt in den NATO-Luftraum eingedrungen.
Russische Abfangjäger vom Typ MiG-31 waren zuletzt in den NATO-Luftraum eingedrungen.  © Russisches Verteidigungsministerium

20. September, 20.01 Uhr: Wieder massive russische Angriffe auf Ukraine - Drei Tote und dutzende Verletzte

Russland hat seine heftigen Luftangriffe auf die Ukraine in der Nacht zum Samstag fortgesetzt.

Dabei seien drei Menschen getötet und dutzende weitere verletzt worden, teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Onlinenetzwerken mit. Russland habe bei der "massiven Attacke" 40 Raketen und etwa 580 Drohnen abgefeuert.

20. September, 11.40 Uhr: Ukraine greift Ölraffinerien in Russland an

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben erneut die Ölraffinerie im russischen Saratow an der Wolga angegriffen.

In der Umgebung des Ziels habe es Explosionen und einen Großbrand gegeben, teilte der Generalstab bei Telegram mit. Die Raffinerie ist in der Vergangenheit mehrfach Ziel ukrainischer Angriffe gewesen, nach Angaben des Generalstabs auch in der vergangenen Woche.

Der Gouverneur des Gebiets, Roman Bussargin, schrieb bei Telegram, dass eine Frau bei ukrainischen Drohnenangriffen verletzt worden sei, außerdem seien Fenster in zwei Wohnblöcken und mehrere Autos beschädigt worden. Über einen Angriff auf die Raffinerie schrieb er nichts.

Die Angaben der Kriegsparteien lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Die Ukraine hat erneut russische Raffinerien ins Visier genommen. (Symbolbild)
Die Ukraine hat erneut russische Raffinerien ins Visier genommen. (Symbolbild)  © Fabian Sommer/dpa

20. September, 11.19 Uhr: Nato berät Anfang der Woche über russische Luftraumverletzungen

Die Nato-Länder kommen nach der von Estland gemeldeten Luftraumverletzung durch russische Kampfjets Anfang nächster Woche zu Beratungen zusammen.

Es werde Konsultationen nach Artikel 4 des Nato-Vertrags geben, wie ein Sprecher des Militärbündnisses auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Ein genauer Termin wurde nicht genannt.

Der Nato-Artikel 4 sieht Beratungen mit den Verbündeten vor, wenn sich ein Nato-Staat von außen gefährdet sieht. Estland hatte dies beantragt, nachdem drei russische Kampfflugzeuge Armeeangaben zufolge am Freitag unerlaubt in den Luftraum des EU- und Nato-Staats eingedrungen waren. Russland bestritt die Darstellung Estlands und gab an, keine Grenzen verletzt zu haben.

20. September, 8.58 Uhr: Dutzende Verletzte in Dnipropetrowsk

Im südostukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk sei ein Mensch getötet und 26 weitere verletzt worden, teilte der Gouverneur des Gebiets, Serhij Lyssak, bei Telegram mit.

Moskaus Militär habe Drohnen und Raketen eingesetzt. Beschädigt wurden demnach auch Wohnhäuser, Wirtschaftsgebäude und Betriebsgelände.

Eine verletzte Person wird von Rettungskräften aus ihrer Wohnung in Dnipro getragen.
Eine verletzte Person wird von Rettungskräften aus ihrer Wohnung in Dnipro getragen.  © Ukrainian Emergency Service/AP/dpa

19. September, 22.32 Uhr: Russische Kampfjets über polnischer Ölplattform

Zwei russische Kampfjets haben sich nach Angaben des polnischen Grenzschutzes im Tiefflug einer polnischen Bohrinsel in der Ostsee genähert.

Die Kampfflugzeuge hätten die Bohrplattform Petrobaltic in einer Flughöhe von 150 Metern angeflogen, schrieb die Sprecherin des Innenministeriums auf X. Dabei sei die Sicherheitszone über der Plattform verletzt worden, teilte der Grenzschutz auf X mit. "Die polnischen Streitkräfte und andere Dienste wurden benachrichtigt."

Zur Verletzung der Staatsgrenze kam es nicht, sagte eine Sprecherin der Behörde dem Sender TVN24.

Titelfoto: Alex Babenko/AP/dpa

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