Ukraine-Krieg: Selenskyj berichtet von schweren Kämpfen um Pokrowsk

Ukraine - US-Präsident Donald Trump will Kremlchef Wladimir Putin nach eigenen Angaben erst treffen, wenn er sich einer Einigung im Ukraine-Krieg sicher sein kann.

Zuletzt gab es ein Treffen im August zwischen Putin (l.) und Trump. Damals in Alaska.
Zuletzt gab es ein Treffen im August zwischen Putin (l.) und Trump. Damals in Alaska.  © Jae C. Hong/AP/dpa

Auf die Frage, was Russland tun müsse, damit Trump ein neues Treffen mit Putin ansetze, antwortete der US-Präsident an Bord der Regierungsmaschine Air Force One vor Journalisten: "Ich werde wissen müssen, dass wir einen Deal erzielen werden. Ich werde meine Zeit nicht verschwenden."

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

26. Oktober, 21.50 Uhr: Zehn Verletzte bei russischem Drohnenangriff bei Sumy

Bei einem russischen Luftangriff gegen einen Kleinbus im Osten der Ukraine sind mindestens zehn Menschen verletzt worden. Das Fahrzeug sei in der Nähe der Stadt Sumy von einer Kampfdrohne getroffen worden.

Bei der Explosion seien zehn Insassen, unter ihnen auch zwei Kinder, teils schwer verletzt worden, teilte der regionale Militärverwalter Oleh Hryhorow auf Telegram mit. Zwei der Verletzten befänden sich in kritischem Zustand.

26. Oktober, 21.40 Uhr: Selenskyj berichtet von schweren Kämpfen um Pokrowsk

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat von schweren Kämpfen um die Stadt Pokrowsk im Osten des Landes berichtet.

Dabei helfe vor allem der Einsatz der ukrainischen Bukowina-Brigade in der benachbarten Stadt Myrnohrad. "Genau dort, gegenüber von Pokrowsk, haben die Russen ihre Hauptangriffstruppe konzentriert – und das ist eine beträchtliche Anzahl von Besatzungstruppen", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

Seit Monaten stürmen russische Truppen gegen die ukrainischen Linien bei Pokrowsk an. Präsident Selenskyj berichtet von der schwierigen Situation in dem Gebiet. (Archivbild)
Seit Monaten stürmen russische Truppen gegen die ukrainischen Linien bei Pokrowsk an. Präsident Selenskyj berichtet von der schwierigen Situation in dem Gebiet. (Archivbild)  © Michael Shtekel/AP/dpa

26. Oktober, 21.37 Uhr: Lawrow wirft dem Westen ein Spiel auf Zeit vor

In der Diskussion um die russische Hinhaltetaktik bei der Suche nach einer Friedenslösung für den Ukraine-Krieg hat Moskaus Außenminister Sergej Lawrow (75) den Spieß umgedreht.

Er warf Kiew und dem Westen ein Spiel auf Zeit vor. "Wenn jetzt Forderungen nach einem Waffenstillstand laut werden, wissen wir, dass sie eigentlich nur wieder Zeit gewinnen wollen", behauptete Lawrow in einem Interview des ungarischen YouTube-Kanals Ultrahang. Er warf den Europäern vor, mit ihrer Rhetorik über einen Waffenstillstand die Agenda dominieren zu wollen.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow (75).
Der russische Außenminister Sergej Lawrow (75).  © Ramil Sitdikov/Pool Reuters via AP/dpa

26. Oktober, 17.46 Uhr: Rund 200 russische Soldaten in Pokrowsk eingedrungen

Nach monatelangen Sturmangriffen gegen ukrainische Stellungen rund um Pokrowsk am Rande des Donbass ist es russischen Soldaten nach Darstellung aus Kiew gelungen, in die schwer umkämpfte Stadt einzudringen.

Die russischen Streitkräfte hätten mehrere kleinere Infanteriegruppen unter Umgehung der ukrainischen Linien in die Stadt eingeschleust, teilte der Generalstab in Kiew auf Facebook mit. Die rund 200 russischen Soldaten hätten sich festgesetzt und lieferten sich schwere Gefechte mit den ukrainischen Einheiten. Beide Seiten setzten dabei auch Kampfdrohnen ein.

26. Oktober, 14 Uhr: Drohnen verletzen 16 Personen im westrussischen Belgorod

In der westrussischen Region Belgorod sind nach Behördenangaben 16 Menschen durch ukrainische Drohnenangriffe verletzt worden.

Die ukrainischen Streitkräfte hätten die Ortschaft Maslowa Pristan beschossen und dort zehn Zivilisten, unter ihnen zwei Minderjährige, verletzt, schrieb Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf seinem Telegramkanal. Zwei private Wohnhäuser seien durch die Sprengsätze stark beschädigt worden.

26. Oktober, 9.12 Uhr: Putin lobt Fronterfolge und atomare Langstreckenrakete

Kremlchef Wladimir Putin hat bei einer Besprechung mit dem russischen Generalstab in einer Kommandozentrale an einem ungenannten Ort die militärische Stärke der Atommacht betont.

Im Krieg gegen die Ukraine verzeichne das Militär zahlreiche Erfolge, zudem sei der Test der atomaren Langstreckenrakete Burewestnik geglückt, sagte der in Uniform auftretende Putin in einem vom Kreml veröffentlichten Video.

Putin ließ sich zunächst von Generalstabschef Waleri Gerassimow über die aktuelle Lage an der Front unterrichten. Nach Angaben des Generals sind die ukrainischen Garnisonen der Städte Pokrowsk im Gebiet Donezk und Kupjansk im Gebiet Charkiw eingekreist.

Seinen Angaben zufolge sind jeweils 5000 ukrainische Soldaten von der Einkesselung betroffen.

26. Oktober, 8.41 Uhr: 3 Tote und 29 Verletzte bei Drohnenangriff auf Kiew gemeldet

Bei einem russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind in der Nacht mindestens 3 Menschen getötet und 26 Menschen verletzt worden. Unter den Verletzten seien auch sieben Kinder, teilte der Katastrophenschutz bei Telegram mit.

Die ukrainische Luftabwehr war zwar nach Angaben der Militärverwaltung von Kiew im Einsatz, konnte aber nicht alle Schäden verhindern. Herabfallende Trümmerteile abgeschossener Drohnen hätten in mehreren Stadtbezirken Wohnhäuser beschädigt. Auch Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete bei Telegram über die Angriffe.

Feuerwehrleute arbeiten in einem zerstörten Wohnhaus nach einem russischen Drohnenangriff in Kiew.
Feuerwehrleute arbeiten in einem zerstörten Wohnhaus nach einem russischen Drohnenangriff in Kiew.  © Dan Bashakov/AP/dpa

25. Oktober, 22.26 Uhr: Trump stellt knallharte Bedingung für Treffen mit Putin!

US-Präsident Donald Trump (79) will Kremlchef Wladimir Putin (73) nach eigenen Angaben erst treffen, wenn er sich einer Einigung im Ukraine-Krieg sicher sein kann.

Auf die Frage, was Russland tun müsse, damit Trump ein neues Treffen mit Putin ansetze, antwortete der US-Präsident an Bord der Regierungsmaschine Air Force One vor Journalisten: "Ich werde wissen müssen, dass wir einen Deal erzielen werden. Ich werde meine Zeit nicht verschwenden."

US-Präsident Trump (79) äußerte sich an Bord der Regierungsmaschine Air Force One.
US-Präsident Trump (79) äußerte sich an Bord der Regierungsmaschine Air Force One.  © Mark Schiefelbein/AP/dpa

25. Oktober, 15.16 Uhr: Ministerin Reiche muss bei Luftangriffen in den Bunker

Bei dem russischen Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew musste in der Nacht auch die deutsche Wirtschaftsministerin Katherina Reiche in den Schutzkeller.

Für sie sei es ein bedrückendes Erlebnis gewesen, für die Ukrainer leider trauriger Alltag, sagte sie auf einer Pressekonferenz am Samstag. "Es zeigte mir in dieser Nacht noch einmal sehr eindrücklich, dass die Attacken Russlands auf die ukrainische Bevölkerung darauf zielen, sie zu zermürben."

Bei dem Angriff auf Kiew kamen mindestens zwei Menschen ums Leben, zwölf weitere wurden verletzt.

Bei dem russischen Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew musste in der Nacht auch die deutsche Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (52) in den Schutzkeller.
Bei dem russischen Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew musste in der Nacht auch die deutsche Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (52) in den Schutzkeller.  © Elisa Schu/dpa

25. Oktober, 13.37 Uhr: Moskaus Sondergesandter sieht diplomatische Lösung nahe

Kurz nach den von den USA erlassenen Sanktionen gegen Russland sieht ein Moskauer Top-Diplomat plötzlich Chancen auf ein schnelles Ende des Krieges.

"Ich glaube, Russland und die USA und die Ukraine sind tatsächlich ziemlich nah an einer diplomatischen Lösung", sagte der Moskauer Sondergesandte für die Gespräche mit der Trump-Administration Kirill Dmitrijew in einem Interview mit dem US-Sender CNN.

Dmitrijew führte nicht näher aus, worin sich sein Optimismus begründet. Er lobte aber überraschend den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für dessen Aussage, die derzeitige Frontlinie als Basis für eine Friedenslösung zu akzeptieren. Bisher habe Kiew stets den Rückzug der russischen Truppen hinter die Grenzen gefordert, daher sei dies ein großer Fortschritt, meinte Dmitrijew.

Titelfoto: Michael Shtekel/AP/dpa

Mehr zum Thema Ukraine: