Ukraine-Krieg: Selenskyj kündigt für 2026 Waffenexporte an

Ukraine - Streitkräften der Ukraine sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der Region Donezk in Zuge einer Gegenoffensive deutliche Geländegewinne gelungen.

Laut Präsident Selenskyj hat die ukrainische Armee in einer Gegenoffensive große Geländegewinne eingefahren.
Laut Präsident Selenskyj hat die ukrainische Armee in einer Gegenoffensive große Geländegewinne eingefahren.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

Die Soldaten hätten "seit Beginn der Operation" in der Nähe der östlichen Kohlebergbaustadt Dobropillja 160 Quadratkilometer Land zurückerobert, erklärte Selenskyj am Donnerstag nach einem Truppenbesuch in der Region in einer Videobotschaft.

Die Soldaten hätten die Gebiete von russischen Truppen "befreit", sie jedoch noch nicht offiziell eingenommen.

Wann genau die Ukraine die Gebietsgewinne erzielt habe, sagte der Präsident nicht. Er betonte jedoch, Russland habe "Tausende Verluste erlitten". Die Ukraine verteidige "rechtmäßig ihre Stellungen und ihr Land", fügte er hinzu.

Aus 4000 Metern getroffen: Ukrainischem Scharfschützen soll Rekord-Schuss gelungen sein
Ukraine Aus 4000 Metern getroffen: Ukrainischem Scharfschützen soll Rekord-Schuss gelungen sein

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

19. September, 22.32 Uhr: Russische Kampfjets über polnischer Ölplattform

Zwei russische Kampfjets haben sich nach Angaben des polnischen Grenzschutzes im Tiefflug einer polnischen Bohrinsel in der Ostsee genähert.

Die Kampfflugzeuge hätten die Bohrplattform Petrobaltic in einer Flughöhe von 150 Metern angeflogen, schrieb die Sprecherin des Innenministeriums auf X. Dabei sei die Sicherheitszone über der Plattform verletzt worden, teilte der Grenzschutz auf X mit. "Die polnischen Streitkräfte und andere Dienste wurden benachrichtigt."

Zur Verletzung der Staatsgrenze kam es nicht, sagte eine Sprecherin der Behörde dem Sender TVN24.

19. September, 20.21 Uhr: Selenskyj kündigt für 2026 Waffenexporte an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigt für das kommende Jahr Waffenexporte zur Finanzierung des eigenen Rüstungsbedarfs im Abwehrkrieg gegen Russland an.

"Dank diesem kontrollierten Export werden wir die Drohnenproduktion für die Front erhöhen", sagte der Staatschef in seiner abendlichen Videobotschaft. Hintergrund sei, dass bei bestimmten Waffen die einheimische Produktion bereits den Eigenbedarf übersteige.

"Ein Beispiel sind Seedrohnen, auf welche die Welt zählt und bei denen wir einen Überschuss haben, ebenso Panzerabwehrwaffen und einige andere Arten", sagte Selenskyj. Waffenlieferungen an die Front und die Aufstockung eigener Arsenale hätten aber weiter die oberste Priorität.

Innerhalb der kommenden zwei Wochen solle ein Exportkonzept ausgearbeitet werden. An erster Stelle stünden der Export und die Kooperation mit den USA, an zweiter Stelle die europäischen Partner und an dritter andere an ukrainische Waffen interessierte Staaten, die Kiew unterstützt haben.

"Die Ukraine wird keine "Waffenwohltätigkeit" betreiben und denjenigen helfen, denen die Ukraine egal war", führte Selenskyj weiter aus.

Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) kündigt für das kommende Jahr Waffenexporte zur Finanzierung des eigenen Rüstungsbedarfs im Abwehrkrieg gegen Russland an.
Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) kündigt für das kommende Jahr Waffenexporte zur Finanzierung des eigenen Rüstungsbedarfs im Abwehrkrieg gegen Russland an.  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

19. September, 16.52 Uhr: Russische Kampfjets in Estlands Luftraum eingedrungen

Das baltische EU- und Nato-Mitglied Estland hat erneut die Verletzung seines Luftraums durch Russland gemeldet.

Drei Kampfjets vom Typ MIG-31 seien am Morgen nahe der Ostsee-Insel Vaindloo unerlaubt in den Luftraum eingedrungen und hätten sich insgesamt zwölf Minuten darin aufgehalten, teilte die estnische Armee in Tallinn mit.

Das Außenamt bestellte einer Mitteilung zufolge wegen des Vorfalls den Geschäftsträger der russischen Botschaft ein und überreichte eine Protestnote. "Russland hat in diesem Jahr viermal den estnischen Luftraum verletzt, was an sich schon inakzeptabel ist. Doch die heutige Verletzung, bei der drei Kampfjets in unseren Luftraum eingedrungen sind, ist beispiellos dreist", teilte Außenminister Margus Tsahkna mit. Auf Russlands zunehmende Grenzüberschreitungen und wachsende Aggressivität müsse mit einer raschen Erhöhung des politischen und wirtschaftlichen Drucks reagiert werden, forderte er.

Russische Kampfjets haben offenbar den Luftraum von Estland verletzt. Das Foto zeigt Flugzeuge vom Typ MiG-29. (Archivfoto)
Russische Kampfjets haben offenbar den Luftraum von Estland verletzt. Das Foto zeigt Flugzeuge vom Typ MiG-29. (Archivfoto)  © Jaroslav Novák/TASR Slovakia/AP/dpa

19. September, 13.57 Uhr: Russische Hacker greifen ukrainische Spitzenziele an

Die Malware-Forscher des IT-Sicherheitsherstellers ESET haben erstmals belegt, dass die beiden berüchtigten Hackergruppen Gamaredon und Turla gemeinsam in der Ukraine vorgehen.

Beide werden dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB zugeordnet. ESET registrierte auf kompromittierten Rechnern Tools von Gamaredon sowie den Kazuar-Schädling von Turla. In einzelnen Fällen konnten Turla-Akteure sogar Befehle über die Vorarbeit von Gamaredon ausführen.

Die detaillierte Analyse hat ESET auf www.welivesecurity.de veröffentlicht.

19. September, 7.21 Uhr: Ukraine will russischen Drohnen zahlreiche Abfangdrohnen entgegensetzen

Die Ukraine will in Kürze bei weiteren großen russischen Drohnenangriffe auch Hunderte von Abwehrdrohnen einsetzen.

Das kündigte Verteidigungsminister Denys Schmyhal bei einer Pressekonferenz mit seinem polnischen Kollegen Wladyslaw Kosiniak-Kamysz an. Wenn Russland, wie bereits geschehen, bis zu 800 Drohnen in einer Nacht gegen die Ukraine einsetze, müsse darauf "mit nicht weniger als 1000 Abfangdrohnen" reagiert werden.

"Dieses Niveau werden wir erreichen", sagte Schmyhal. Allerdings könne er nicht sagen, wann die Ukraine derartige Mengen an Drohnen einsetzen könne, fügte er hinzu. Das Problem liege nicht bei Produktionskapazitäten, sondern vielmehr bei der Steuerung der Abwehrdrohnen vom Boden aus.

Wenn Russland Hunderte Drohnen gen Ukraine schickt, will diese mit einer entsprechenden Zahl von Abfangdrohnen antworten.
Wenn Russland Hunderte Drohnen gen Ukraine schickt, will diese mit einer entsprechenden Zahl von Abfangdrohnen antworten.  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

18. September, 20.07 Uhr: Putin verrät, wie viele russische Soldaten kämpfen

In der Ukraine kämpfen aktuell nach den Worten von Kremlchef Wladimir Putin mehr als 700.000 russische Soldaten.

Das teilte Putin bei einem Treffen mit den Fraktionsvorsitzenden der Staatsduma in Moskau mit, wie die Agentur Tass berichtete. Bei dem Gespräch ging es in erster Linie darum, Quoten für die spätere Beschäftigung von Veteranen des Kriegs zu schaffen.

"Verstehen Sie, an der Frontlinie befinden sich mehr als 700.000 Menschen", wurde Putin zitiert. Ob die von Putin genannte Zahl mit der Realität übereinstimmt, ist unabhängig nicht überprüfbar.

700.000 Kreml-Kämpfer sollen laut Putin in der Ukraine sein.
700.000 Kreml-Kämpfer sollen laut Putin in der Ukraine sein.  © Russisches Verteidigungsministerium

18. September, 20.07 Uhr: Selenskyj berichtet von Erfolgen an der Front

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Frontbesuch im Osten des Landes von größeren Erfolgen seiner Truppen gesprochen.

So seien im Verlauf einer Gegenoffensive bei Dobropillja nordwestlich der Stadt Pokrowsk etwa 160 Quadratkilometer und sieben Ortschaften zurückerobert sowie weitere 170 Quadratkilometer "vom Feind gesäubert" worden, teilte Selenskyj mit. Daneben seien rund 100 russische Soldaten gefangen genommen worden. Die Verluste der russischen Seite bezifferte er auf 2.500 Soldaten, unter ihnen 1.300 Tote.

Die Angaben Selenskyjs konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtet von Erfolgen seiner Truppen.
Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtet von Erfolgen seiner Truppen.  © Screenshot: Armiya TV

18. September, 15.10 Uhr: Ukraine erhält erneut Hunderte Soldatenleichen zurück

Russland hat der Ukraine weitere Soldatenleichen übergeben.

Kiew habe 1.000 Gefallene erhalten, teilte der für Kriegsgefangenenbelange zuständige Stab mit. Die Übergabe wurde demnach vom Internationalen Roten Kreuz vermittelt.

Russische Militärblogger schrieben, dass Moskau im Gegenzug die Überreste von 24 Soldaten bekommen habe. Offiziell wurde das nicht bestätigt.

18. September, 12.10 Uhr: Raffinerien in Russland mit Drohnen attackiert

Die Ukraine hat Raffinerien in zwei russischen Regionen nahe der Wolga mit Drohnen angegriffen.

In der Nacht sei die Millionenstadt Wolgograd beschossen worden, teilte Gouverneur Andrej Botscharow mit. Seinen Angaben nach gab es lediglich geringere Schäden an einigen Wohnhäusern wegen herabfallender Drohnentrümmer.

Das ukrainische Militär hingegen spricht von einem Treffer in der dortigen Raffinerie. "Vorläufigen Informationen nach wurde die Arbeit der Raffinerie gestoppt", teilten die Spezialkräfte der ukrainischen Armee bei Telegram mit. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.

Ukrainische Soldaten bereiten den Start einer Langstreckendrohne vor. Die Ukraine hat Raffinerien in Russland angegriffen. (Archivfoto)
Ukrainische Soldaten bereiten den Start einer Langstreckendrohne vor. Die Ukraine hat Raffinerien in Russland angegriffen. (Archivfoto)  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

18. September, 11.48 Uhr: Schaden an polnischem Haus - Rakete von West-Kampfjet verantwortlich

Ein in Polen nach dem Eindringen russischer Drohnen beschädigtes Haus ist nach Regierungsangaben höchstwahrscheinlich von der Rakete eines westlichen Kampfjets getroffen worden.

"Alles deutet darauf hin, dass das eine Rakete war, die von unserem Flugzeug bei der Verteidigung Polens abgefeuert wurde", sagte der Koordinator der polnischen Geheimdienste, Tomasz Siemoniak, in Warschau. Man müsse aber die Ergebnisse der laufenden Ermittlungen abwarten, um sicherzugehen.

Bei dem Eindringen vieler russischer Drohnen in den polnischen Luftraum in der vergangenen Woche waren polnische F-16 Kampfjets und in Polen stationierte Maschinen vom Typ F-35 aufgestiegen und hatten Flugroboter abgeschossen. Die Bilder vom beschädigten Dach des Hauses im ostpolnischen Dorf Wyryki, 15 Kilometer von der Grenze zu Belarus, gingen um die Welt.

11. September 2025: Ein Mann geht an einem beschädigten Haus vorbei, nachdem russische Drohnen den polnischen Luftraum verletzt haben. (Archivfoto)
11. September 2025: Ein Mann geht an einem beschädigten Haus vorbei, nachdem russische Drohnen den polnischen Luftraum verletzt haben. (Archivfoto)  © Czarek Sokolowski/AP/dpa

18. September, 7.24 Uhr: Nordkorea und Russland - eine ungleiche Allianz

Laut einer Studie hat die militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea die zunehmend ungleichen Machtverhältnisse zwischen den zwei Staaten offengelegt.

"Während Nordkorea Russland mit großen Mengen an Waffen, Munition und Personal versorgt hat, war die Gegenleistung Moskaus vergleichsweise begrenzt und hatte keine sichtbaren Auswirkungen auf die nordkoreanische Wirtschaft", heißt es in der Publikation "Ungleiche Partnerschaft" der Friedrich-Naumann-Stiftung.

Darin schätzt die Autorin Olena Guseinova von der Hankuk Universität für Fremdsprachen in Seoul, dass Nordkorea seit 2023 Waffen im Wert von mindestens 5,6 Milliarden US-Dollar sowie rund 15.000 Soldaten zur russischen Unterstützung im Ukraine-Krieg entsandt hat. Die Gegenleistungen beziffert die Studienautorin auf etwa 450 Millionen bis maximal 1,2 Milliarden US-Dollar.

Guseinova beruft sich in ihrer Analyse auf offiziellen Regierungsangaben, Geheimdienstbriefings sowie frei verfügbaren Daten (OSINT).

So soll Nordkorea vor allem Lebensmittel sowie militärische Luftabwehrsysteme erhalten haben. Nennenswerte Auslandsdevisen seien hingegen nicht nach Nordkorea geflossen, heißt es in der Studie.

Kim Jong Un (41,l.), Machthaber in Nordkorea, und der russische Präsident Wladimir Putin (72) bei einem gemeinsamen Treffen Anfang September. (Archivfoto)
Kim Jong Un (41,l.), Machthaber in Nordkorea, und der russische Präsident Wladimir Putin (72) bei einem gemeinsamen Treffen Anfang September. (Archivfoto)  © Uncredited/KCNA/KNS/dpa

17. September, 22.24 Uhr: Neuer deutscher Botschafter Thoms in Kiew eingetroffen

Deutschlands neuer Botschafter in der Ukraine, Heiko Thoms, hat sein Amt offiziell angetreten.

Der 57-jährige Diplomat wurde vom stellvertretenden ukrainischen Außenminister Jewhen Perebyinis empfangen und übergab sein Beglaubigungsschreiben, wie das ukrainische Außenministerium am Abend mitteilte. Perebyinis unterstrich Deutschlands führende Rolle in Europa sowie bei der militärischen Unterstützung für die Ukraine.

Deutschlands neuer Botschafter in der Ukraine heißt Heiko Thoms (57). (Archivbild)
Deutschlands neuer Botschafter in der Ukraine heißt Heiko Thoms (57). (Archivbild)  © Annette Riedl/dpa

17. September, 21.24 Uhr: Ukrainer und Russen widersprechen sich bei Frontbericht

Die Streitkräfte Russlands und der Ukraine stellen die aktuellen Kampfhandlungen widersprüchlich dar. Zwar bestätigten beide Seiten rege Kampftätigkeit an fast allen Frontabschnitten, doch widerlegten sie sich in Berichten über angebliche Erfolge.

So sprach Russlands Generalstabschef Waleri Gerassimow am Mittwoch nach Angaben russischer Agenturen von Geländegewinnen rund um die seit Monaten schwer umkämpfte Stadt Pokrowsk im Osten der Ukraine. Ukrainische Militärquellen berichteten dagegen aus der Umgebung der Stadt von der Einkesselung größerer russischer Einheiten, deren Kapitulation in Kürze erwartet werde.

Eine unabhängige Darstellung der Lage war nicht möglich.

Die Wahrheit stirbt im Krieg zuerst. Wer Gelände gewinnt oder verliert, ist derzeit unklar.
Die Wahrheit stirbt im Krieg zuerst. Wer Gelände gewinnt oder verliert, ist derzeit unklar.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

17. September, 13.39 Uhr: EU-Parlament eröffnet dauerhaft Vertretung in Kiew

Das Europaparlament eröffnet dauerhaft ein Verbindungsbüro in Kiew.

Damit soll das Parlament Präsenz zeigen, den Austausch mit der Ukraine vertiefen und "jeden Tag an Ihrer Seite arbeiten", sagte EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola bei einer Rede im ukrainischen Parlament.

"Wir sind hier bei Euch, und wir werden hier bleiben", betonte sie.

Titelfoto: Efrem Lukatsky/AP/dpa

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