Ukraine-Krieg: Russische Ölraffinerie nahe Moskau angegriffen

Ukraine - Wegen des Wirbels um die geplante Reise mehrerer AfD-Politiker nach Russland hat Ex-Kremlchef Dmitri Medwedew (60) der Bundesregierung die Unterdrückung der Opposition vorgeworfen.

Laut der ukrainischen Regierungschefin Julia Swyrydenko (39) werden alle größeren Staatskonzerne des Landes überprüft.
Laut der ukrainischen Regierungschefin Julia Swyrydenko (39) werden alle größeren Staatskonzerne des Landes überprüft.  © Vadym Sarakhan/AP/dpa

"Ich denke, dass die Alternative für Deutschland als politische Kraft - und übrigens sehr gewichtige - jetzt in Deutschland kolossalem Druck ausgesetzt wird", sagte Medwedew der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.

Die derzeitige Regierungskoalition habe sich wegen der Russlandreise der AfD "in die Hosen gemacht".

"Parteigenosse (Friedrich) Merz (70) hat entschieden, wenn sie (die AfD-Abgeordneten) jetzt nach Russland fahren, dann wäre das für seine Koalition sehr schlecht", sagte der als Vizechef des nationalen Sicherheitsrats in Russland immer noch einflussreiche Medwedew.

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Daher sei der AfD bedeutet worden, dass sie besser nicht fahre - und angesichts ihrer bedrängten Lage sei der Partei "keine andere Wahl geblieben". Für die deutsch-russischen Beziehungen sei dies jedoch schlecht.

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15. November, 18.27 Uhr: Russische Ölraffinerie nahe Moskau angegriffen

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben eine russische Ölraffinerie nahe Moskau angegriffen. Wie die Armee am Samstag in Onlinediensten mitteilte, wurde eine Raffinerie in der Region Rjasan südöstlich der russischen Hauptstadt getroffen. Ziel sei es gewesen, "die Fähigkeit des Feindes für Raketen- und Bombenangriffe zu verringern".

Der Gouverneur von Rjasan, Pawel Malkow, erklärte, die russische Luftabwehr habe in der Nacht 25 ukrainische Drohnen über der Region abgeschossen. "Herabfallende Trümmer verursachten einen Brand auf dem Gelände eines Unternehmens", schrieb Malkow im Onlinedienst Telegram.

15. November, 16.47 Uhr: Selenskyj räumt im Energiesektor kräftig auf

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat vor dem Hintergrund eines Korruptionsskandals einen Umbau an der Führungsspitze der wichtigsten Energiekonzerne im Land angekündigt.

"Parallel zur vollständigen Überprüfung der finanziellen Tätigkeit muss eine Erneuerung der Verwaltung dieser Unternehmen losgehen", schrieb er bei Telegram. Er habe sich mit Regierungschefin Julia Swyrydenko über die nächsten Schritte dazu verständigt.

So sollen innerhalb einer Woche die Voraussetzungen für einen neuen Aufsichtsrat bei Energoatom geschaffen werden, auch der Vorstand werde völlig erneuert. Neben Energoatom gibt es aber auch Veränderungen in der Führungsetage des staatlichen Wasserkraftbetreibers Ukrhidroenergo, beim Betreiber des Gaspipelinesystems in der Ukraine und beim staatlichen Energieriesen Naftogaz. Entsprechende Ausschreibungen seien angesetzt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) steht auch im Inland unter Druck.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) steht auch im Inland unter Druck.  © Andrea Rosa/AP/dpa

15. November, 12.06 Uhr: Toter in der Ukraine, Schäden in Russland

Bei schweren russischen Drohnenangriffen auf das ostukrainische Gebiet Dnipro ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen.

Ein weiterer sei verletzt worden, teilte Gouverneur Wladyslaw Hajwanenko mit. In der Gebietshauptstadt Dnipro seien mehrere Brände ausgebrochen, Schäden gebe es aber auch in den kleineren Städten Nikopol, Marhanez, Tscherwonohryhoriwka und Synelnikowe sowie im Landkreis Myrowe. Getroffen wurden demnach vor allem private Wohnhäuser und Autos.

Auch Russland verzeichnete Schäden infolge ukrainischer Drohnenangriffe.

Getroffen wurden vor allem private Wohnhäuser und Autos.
Getroffen wurden vor allem private Wohnhäuser und Autos.  © David Tache/ZUMA Press Wire Service/dpa

15. November, 7.21 Uhr: Drohnen abschießen? "Wir sind nicht in einem Kriegsgebiet"

Der niedersächsische Verfassungsschutz beobachtet eine deutliche Zunahme russischer Spionageaktivitäten.

"Den Kalten Krieg hatten wir hinter uns, aber Spionage und Sabotage erleben derzeit eine bedrohliche Renaissance", sagte Behördenchef Dirk Pejril der Deutschen Presse-Agentur.

Der russische Angriff auf die Ukraine habe diese Entwicklung massiv verstärkt. Russlands Präsident Wladimir Putin führe in Deutschland einen hybriden Krieg, "dessen müssen wir uns bewusst sein", sagte Pejril.

15. November, 7.15 Uhr: Moskau wirft Berlin Unterdrückung der Opposition vor

Wegen des Wirbels um die geplante Reise mehrerer AfD-Politiker nach Russland hat Ex-Kremlchef Dmitri Medwedew der Bundesregierung die Unterdrückung der Opposition vorgeworfen.

"Ich denke, dass die Alternative für Deutschland als politische Kraft - und übrigens sehr gewichtige - jetzt in Deutschland kolossalem Druck ausgesetzt wird", sagte Medwedew der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Die derzeitige Regierungskoalition habe sich wegen der Russlandreise der AfD "in die Hosen gemacht".

Russische Oppositionelle sind tot, im Gefängnis oder im Exil. Ex-Kremlchef Medwedew macht sich derweil Sorgen um die Opposition in Deutschland, der eine Reise nach Russland verwehrt werde. (Archivbild)
Russische Oppositionelle sind tot, im Gefängnis oder im Exil. Ex-Kremlchef Medwedew macht sich derweil Sorgen um die Opposition in Deutschland, der eine Reise nach Russland verwehrt werde. (Archivbild)  © Ekaterina Shtukina/Pool Sputnik via AP/dpa

14. November, 18.57 Uhr: Moskau wirft Kiew versuchten Angriff auf Atomkraftwerk vor

Die Ukraine hat nach Angaben aus Moskau mit Drohnen das Atomkraftwerk Nowoworonesch im Süden Russlands angegriffen.

Der Vorfall habe sich bereits in der Nacht zum Donnerstag ereignet, sagte der Chef der russischen Atombehörde Alexej Lichatschow am Freitag vor der Presse. Die Drohnen seien abgeschossen worden. "Aber eine Reihe von Trümmern ist herabgestürzt und hat eine Verteilereinrichtung beschädigt."

Als Vorsichtsmaßnahme seien zunächst drei Reaktorblöcke vom Netz genommen und auf weniger als die halbe Leistung gedrosselt worden, sagte er. Nach der Reparatur arbeite das AKW inzwischen aber wieder mit voller Kapazität. Der Gouverneur der Region Woronesch, Alexander Gussew, seinerseits berichtete von Schäden an Stromanlagen in der Nähe des Kraftwerks. Details nannte er nicht.

14. November, 6.25 Uhr: Russische Luftangriffe auf Kiew - mehrere Verletzte gemeldet

Russland hat die ukrainische Hauptstadt Kiew in der Nacht zu Freitag erneut aus der Luft angegriffen.

Bei der Attacke mit Hunderten Drohnen und Raketen seien mehr als ein Dutzend Menschen verletzt worden, berichtete das Portal "The Kyiv Independent" unter Berufung auf Behördenangeben. Unter ihnen sei auch eine Schwangere.

In den frühen Morgenstunden waren den Berichten zufolge mehrere Explosionen in der Stadt zu hören. Laut der Nachrichtenagentur RBK-Ukraine wurden aus nahezu allen Bezirken der Millionenmetropole Schäden gemeldet. Es sollen diverse Feuer in Wohngebäude ausgebrochen ein. Bürgermeister Vitali Klitschko (54) zufolge wurden auch eine medizinische Einrichtung und ein Verwaltungsgebäude beschädigt, wie "The Kyiv Independent" berichtete. Auch Stromausfälle wurden gemeldet.

Auf Kiew gingen in der Nacht zu Freitag zahlreiche russische Drohnen und Raketen nieder.
Auf Kiew gingen in der Nacht zu Freitag zahlreiche russische Drohnen und Raketen nieder.  © Uncredited/AP/dpa

13. November, 22.23 Uhr: Kampfjet Su-30 stürzt in Nordrussland ab

In der Region Karelien im Norden Russlands ist ein Kampfflugzeug vom Typ Su-30 bei einem Übungsflug abgestürzt.

Beide Piloten seien beim Absturz ums Leben gekommen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau russischen Nachrichtenagenturen zufolge mit. Am Boden gab es den Behörden zufolge keine weiteren Opfer. Die Maschine sei in einer unbewohnten Gegend abgestürzt.

13. November, 12.46 Uhr: Selenskyj besteht auf eingefrorene russische Milliarden

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) besteht auf Freigabe der in Belgien eingefrorenen Milliarden aus russischem Staatsvermögen für sein von Moskaus Angriffskrieg gezeichnetes Land.

Die Ukraine brauche diese 140 bis 160 Milliarden Euro, und für Kremlchef Wladimir Putin und sein Umfeld "wäre das ein großer Verlust", teilte Selenskyj in den sozialen Netzwerken mit. Die Ukraine brauche das Geld auch für ihre Verteidigung. So soll es etwa für den Kauf von Luftverteidigungssystemen und Raketen eingesetzt werden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47). (Archivfoto)
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47). (Archivfoto)  © Kirsty Wigglesworth/Pool AP/dpa

13. November, 11.59 Uhr: Drei Tote nach russischem Angriff

Mindestens drei Menschen sind durch einen russischen Drohnenangriff in der Nähe des Dorfs Bohuslawka im ostukrainischen Gebiet Charkiw getötet worden.

Zwei Menschen kamen nach Angaben des Gouverneurs Oleh Synjehubow bei der Attacke ums Leben, einer starb im Krankenhaus. Eine weitere Person wurde demnach verletzt.

Titelfoto: Andrea Rosa/AP/dpa

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