Ukraine-Krieg: Stromausfälle in Kiew - Selenskyj macht Klitschko Vorwürfe

Ukraine - Nach stundenlangen Stromausfällen durch russische Luftangriffe in der Hauptstadt Kiew hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) unter anderem Bürgermeister Vitali Klitschko (54) Vorwürfe gemacht.

Rettungskräfte arbeiten daran, ein Feuer nach einem russischen Angriff zu löschen.
Rettungskräfte arbeiten daran, ein Feuer nach einem russischen Angriff zu löschen.  © (AP Photo/Dan Bashakov)/AP/dpa

"Ich bin mit der Situation in Kiew unzufrieden", zitierte die Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine den Staatschef. Zur Abwehr von Drohnenangriffen auf die Heizkraftwerke seien teure Patriot-Raketen ungeeignet.

"Welche Fragen könnte ich an den Bürgermeister haben? An die städtischen Unternehmen? Ich könnte Ihnen sagen, was ich über das alles denke, doch das werde ich nicht", fuhr Selenskyj fort.

An erster Stelle stehe der Sieg über den gemeinsamen Feind. Er versprach dabei Abhilfe zu schaffen, unter anderem dort, "wo die lokalen Behörden nicht in der Lage sind etwas zu tun".

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11. Oktober, 17.57 Uhr: Ukrainischer Armeechef: Flugabwehr hat weiterhin Lücken

Die ukrainische Flugabwehr hat angesichts der verstärkten russischen Angriffe mit Drohnen und Raketen weiterhin Lücken.

Die Effizienz der Flugabwehr liege gegenwärtig bei knapp 74 Prozent, berichtete Armeechef Olexander Syrskyj nach einer Sitzung mit der Armeeführung. Angesichts dieser Zahlen und der erhöhten Zahl russischer Angriff müssten zusätzliche Anstrengungen unternommen werden. Vor allem müsse die Energieversorgung, die kritische Infrastruktur und die Logistik im Hinterland besser geschützt werden.

Kiew bemüht sich seit Monaten um neue Waffen und Systeme, um die Flugabwehr zu verbessern.

Der ukrainische Armeechef Olexander Syrskyj (60).
Der ukrainische Armeechef Olexander Syrskyj (60).  © Verteidigungsministerium Ukraine

11. Oktober, 12.17 Uhr: Dutzende Ortschaften im Gebiet Odessa ohne Strom

Nach massiven russischen Drohnenangriffen sind im südukrainischen Gebiet Odessa am Schwarzen Meer laut Behörden Dutzende Ortschaften ohne Strom.

Es gebe Schäden an der Energieinfrastruktur in Odessa und im gleichnamigen Gebiet, teilten der Zivilschutz und die Staatsanwaltschaft mit.

In Odessa seien Feuer in einer Energieanlage und in einem dreistöckigen Gebäude eines Hotel- und Restaurantkomplexes ausgebrochen. Laut Zivilschutz wurde eine Frau verletzt, zwei Menschen seien gerettet worden. 44 Ortschaften im Gebiet Odessa seien nach den Attacken ohne Strom, hieß es.

11. Oktober, 9.19 Uhr: Zwei Tote nach russischem Drohnenangriff in Tschernihiw

Bei einem russischen Drohnenangriff im Norden der Ukraine sind zwei Arbeiter des örtlichen Energieunternehmens getötet worden.

Nach Angaben des Zivilschutzes trafen die Drohnen Servicefahrzeuge der Firma. Ein Mann sei direkt an Ort und Stelle seinen Verletzungen erlegen, der zweite im Krankenhaus, wie die Behörden mitteilten. Vier weitere Mitarbeiter seien verletzt worden.

"Trotz der Gefahr wiederholter Schläge setzen Tschenihiws Rettungskräfte ihre Arbeit verstärkt fort, um den Betroffenen zu helfen und die Folgen der russischen Angriffe zu beseitigen", teilte der Zivilschutz weiter mit.

11. Oktober, 7.16 Uhr: Estlands Außenminister rechnet mit weiteren russischen Provokationen

Estlands Außenminister Margus Tsahkna ist zufrieden mit der Nato-Reaktion auf die jüngsten russischen Verletzungen des Luftraums seines Landes - rechnet aber mit weiteren Störmaßnahmen Moskaus.

"Ich bin mir sicher, dass Russland diese Provokationen fortsetzen wird. Es geht nicht um Estland, sondern um die Einheit der Nato sowie darum, unsere Fähigkeiten und auch die transatlantische Einheit zu testen", sagte Tsahkna der Deutschen Presse-Agentur in Tallinn.

11. Oktober, 7.14 Uhr: Stromausfälle in Kiew - Selenskyj macht Klitschko Vorwürfe

Nach stundenlangen Stromausfällen durch russische Luftangriffe in der Hauptstadt Kiew hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) unter anderem Bürgermeister Vitali Klitschko (54) Vorwürfe gemacht.

"Ich bin mit der Situation in Kiew unzufrieden", zitierte die Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine den Staatschef. Zur Abwehr von Drohnenangriffen auf die Heizkraftwerke seien teure Patriot-Raketen ungeeignet.

Neue russische Raketen- und Drohnenangriffe führten in der ukrainischen Hauptstadt Kiew zu Stromausfällen. Präsident Selenskyj (47) macht dafür auch die Stadtverwaltung verantwortlich. (Archivbild)
Neue russische Raketen- und Drohnenangriffe führten in der ukrainischen Hauptstadt Kiew zu Stromausfällen. Präsident Selenskyj (47) macht dafür auch die Stadtverwaltung verantwortlich. (Archivbild)  © Roman Hanc/TASR/dpa

11. Oktober, 7.11 Uhr: Über 700.000 Haushalte wieder mit Strom versorgt

Nach Stromausfällen durch russische Luftangriffe ist nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) für mehr als 725.000 Haushalte die Stromversorgung wieder hergestellt worden.

Das gelte für die Hauptstadt Kiew und die Umgebung und die Gebiete Dnipropetrowsk, Kirowohrad, Tscherkassy und Tschernihiw, sagte Selenskyj in einer am Abend veröffentlichten Videobotschaft. Nach Angaben des Stromversorgers DTEK waren allein in der Dreimillionenstadt Kiew mehr als 678.000 Haushalte ohne Strom.

11. Oktober, 7.10 Uhr: Merz spricht mit Selenskyj - Wollen Druck auf Moskau erhöhen

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) hat der Ukraine in einem Telefonat mit Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) zugesagt, den Druck auf Moskau zu erhöhen.

"Der Bundeskanzler sagt ihm zu, die deutsche Unterstützung fortzusetzen und die Zusammenarbeit in der Verteidigungsindustrie auszubauen", teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius mit. Zudem werde Deutschland gemeinsam mit den westlichen Partnern den Druck auf Moskau erhöhen.

Bundeskanzler Merz (r.) und der ukrainische Präsident Selenskyj haben am Telefon über russische Angriffe gesprochen - und wie es im Krieg weitergehen soll. (Archivbild)
Bundeskanzler Merz (r.) und der ukrainische Präsident Selenskyj haben am Telefon über russische Angriffe gesprochen - und wie es im Krieg weitergehen soll. (Archivbild)  © Fabian Sommer/dpa

11. Oktober, 7.07 Uhr: Melania Trump verkündet Rückkehr ukrainischer Kinder

First Lady Melania Trump (55) hat nach ihrem Appell an Kremlchef Wladimir Putin (73) im Sommer die Rückkehr von mehreren Kindern, die im Ukraine-Krieg aus ihren Familien gerissen worden waren, bekannt gemacht.

In den vergangenen 24 Stunden seien sie mit ihren Familien vereint worden, sagte die amerikanische First Lady am Vormittag (Ortszeit) in einer Ansprache im Weißen Haus. Eine solche Ansprache ist ungewöhnlich: Ihr Mann, US-Präsident Donald Trump (79), war nicht dabei.

11. Oktober, 7.01 Uhr: Kreml - Verhandlungsprozess steht auf Pause

Der Kreml hat der ukrainischen Führung vorgeworfen, sie habe den Istanbuler Verhandlungsprozess um eine mögliche Friedenslösung unterbrochen.

"Er steht auf Pause wegen des Unwillens des Kiewer Regimes auf irgendeine Weise auf die Fragen zu antworten, die von uns gestellt wurden", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow dem kremlnahen Korrespondenten des Staatsfernsehens, Pawel Sarubin. Die Ukraineantworte nicht auf einen Dokumentenentwurf, der übergeben worden sei. Sie reagiere nicht auf den Vorschlag, drei Arbeitsgruppen zu erstellen.

Im Frühjahr trafen sich Delegationen aus Moskau und Kiew in der türkischen Metropole Istanbul zu Gesprächen. Eine baldige Friedenslösung ist nicht nähergerückt. Nun macht der Kreml Kiew Vorwürfe. (Archivbild)
Im Frühjahr trafen sich Delegationen aus Moskau und Kiew in der türkischen Metropole Istanbul zu Gesprächen. Eine baldige Friedenslösung ist nicht nähergerückt. Nun macht der Kreml Kiew Vorwürfe. (Archivbild)  © Ulf Mauder/dpa

10. Oktober, 10.01 Uhr: Siebenjähriger stirbt in Saporischschja

In Saporischschja kam bei einem mehr als sechs Stunden langen Angriff mit Drohnen und Raketen ein 7-jähriger Junge ums Leben, wie Gouverneur Iwan Fedorow bei Telegram mitteilte.

Zwei weitere Personen wurden demnach verletzt. Auch dort seien Privathäuser und die Energieinfrastruktur attackiert worden.

Auch im Gebiet Dnipropetrowsk zielte Moskau Gouverneur Serhij Lyssak zufolge ebenso auf die Energieinfrastruktur. Dabei wurde demnach ein Mann verletzt. Russland habe die Region massiv mit Drohnen und Raketen angegriffen, es sei zu mehreren Bränden gekommen.

Titelfoto: Roman Hanc/TASR/dpa

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