Ukraine-Krieg: Stromausfälle nach russischem Angriff auf Charkiw

Ukraine - Ungeachtet der Warnungen des Kremls vor einer Lieferung von Marschflugkörpern des Typs Tomahawk an die Ukraine will deren Staatschef Wolodymyr Selenskyj (47) noch diese Woche genau darüber mit US-Präsident Donald Trump (79) verhandeln.

Am Freitag besucht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenkskyj (47, l.) erneut US-Präsident Donald Trump (79, r.). (Archivbild)  © Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

Als "Hauptthema des Besuchs" am Freitag in Washington nannte Selenskyj auf Telegram "Flugabwehr und unsere Fähigkeiten für weitreichende Angriffe, um Druck auf Russland für Frieden auszuüben". Er werde Trump die nächsten Schritte vorschlagen.

Der Kreml hatte das Weiße Haus nachdrücklich vor einer solchen Lieferung und der Gefahr einer Gegenreaktion mit Atomwaffen gewarnt.

Die US-Streitkräfte setzten in der Vergangenheit seegestützte Tomahawk-Raketen in kriegerischen Konflikten ein. Kiew verfügt bisher nicht über geeignete Kriegsschiffe oder U-Boote, allerdings haben die USA auch eine neue landgestützte Variante.

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14. Oktober, 6.09 Uhr: Russland greift Charkiw an

In der ostukrainischen Großstadt Charkiw kam es in der Nacht nach russischen Bombenangriffen zu Stromausfällen.

Vier Menschen wurden verletzt, wie Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram mitteilte. Drei der neun Stadtteile seien von Stromausfällen betroffen. Auch eine medizinische Einrichtung sei beschädigt worden. Charkiw ist nur gut 20 Kilometer von der russischen Grenze entfernt.

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Feuerwehrleute bekämpfen den Brand nach einem russischen Luftangriff in Charkiw. (Archivbild)  © Andrii Marienko/AP/dpa

13. Oktober, 20.56 Uhr: Selenskyj bestätigt US-Besuch am Freitag

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Medienberichte über ein anstehendes Treffen mit seinem US-Kollegen Donald Trump in Washington bestätigt.

"Ich treffe in dieser Woche in Washington Präsident Trump", sagte das Staatsoberhaupt Journalisten bei einer Pressekonferenz mit der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas in Kiew. Selenskyj bestätigte zudem den Freitag als Besuchstermin.

Gegenstand der Gespräche sei unter anderem die Lieferung weitreichender Waffen an die Ukraine, sagte der Präsident weiter. Eine ukrainische Delegation mit Regierungschefin Julia Swyrydenko, dem Bürochef des Präsidenten, Andrij Jermak, und dem Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrats, Rustem Umjerow, sei bereits auf dem Weg nach Washington.

Wolodymyr Selenskyj wird diese Woche in die USA reisen.  © Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

13. Oktober, 18.09 Uhr: Könnte "schlecht ausgehen" - Moskau über Tomahawk-Lieferung

Russland hat vor einer Lieferung von Marschflugkörpern des Typs Tomahawk an die Ukraine gewarnt.

"Tatsächlich erfordert der Umgang mit solchen schweren Marschflugkörpern auf die eine oder andere Weise die Beteiligung amerikanischer Spezialisten", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow nach Angaben der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass.

Darauf werde auch in einer Mitteilung des Vizechefs des nationalen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, hingewiesen. Medwedew warnt US-Präsident Donald Trump vor einem solchen Schritt.

Medwedew schrieb bei Telegram: "Die Lieferung dieser Marschflugkörper könnte für alle schlecht ausgehen. Und vor allem für Trump selbst."

13. Oktober, 16.33 Uhr: Selenskyj hofft nach Gaza-Waffenruhe auf Lösung für Ukraine

Nach dem Durchbruch im Gaza-Krieg hofft der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auch auf Frieden für sein kriegsgeplagtes Land. "

Die russische Aggression bleibt die letzte globale Quelle für Instabilität, und wenn es gelang, eine Feuerpause und Frieden für den Nahen Osten zu erreichen, können Führung und Entschlossenheit der globalen Akteure auch für und in der Ukraine funktionieren", schrieb der Staatschef in sozialen Netzwerken. Selenskyj wandte sich dabei ausdrücklich an US-Präsident Donald Trump, dank dessen Vermittlung zwischen Israel und der islamistischen Hamas ein Frieden im Nahen Osten ermöglicht wurde.

13. Oktober, 6.20 Uhr: Trump droht mit Lieferung von Tomahawk-Waffen

US-Präsident Donald Trump (79) schließt die Lieferung von Marschflugkörpern des Typs Tomahawk an die Ukraine nicht aus und will damit den Druck auf Russland erhöhen.

An Bord seiner in den Nahen Osten fliegenden Regierungsmaschine Air Force One sagte Trump zu Journalisten, er wolle mit Russland über derartige Lieferungen reden und fragen: "Wollen sie (die Russen), dass Tomahawks in ihre Richtung fliegen? Ich glaube nicht." Er könne den Russen sagen: "Hört mal, wenn dieser Krieg nicht beendet wird, werde ich ihnen Tomahawks schicken."

US-Präsident Donald Trump (79).  © Evan Vucci/AP/dpa

12. Oktober, 18.58 Uhr: Bedrohungslage - Russische Soldaten an EU-Grenze aufgetaucht

Vorsichtsmaßnahme wegen verdächtiger Aktivität! Am Freitag hat das EU-Mitglied Estland im Südosten eine wichtige Route an der Grenze zu Russland geschlossen.

Grund dafür war das plötzliche Auftauchen von bewaffneten russischen Soldaten auf der Straße 178, die zwischen den Dörfern Värska und Ulitin durch den sogenannten Saatse-Stiefel führt - einen 115 Hektar großen Abschnitt russischen Territoriums, der in estnisches Gebiet hineinragt. Laut der Polizei- und Grenzschutzbehörde (PPA) war in diesem Bereich "mehr Bewegung als üblich" zu verzeichnen.

Eine Gruppe aus sieben vermummten Personen sei ab den Nachmittagsstunden "zunächst entlang der Straße und später in einer Linie quer über die Fahrbahn" unterwegs gewesen, erklärte Meelis Saarepuu, der Leiter des Grenzschutzbüros der Südpräfektur. Dies habe eine eindeutige Bedrohung dargestellt.

Laut einer PPA-Meldung vom Samstag hat sich die feindliche Einheit mittlerweile wieder aus dem Gebiet zurückgezogen. Moskau spricht auf Anfrage von einer "routinemäßigen Operation", Tallinn hingegen von einer "Provokation".

12. Oktober, 15.06 Uhr: Selenskyj fordert Handeln gegen Moskaus Terror aus der Luft

Russland habe seinen "Terror aus der Luft gegen unsere Städte und Gemeinden" und die Angriffe auf die Energieinfrastruktur intensiviert, sagte Selenskyj.

Allein in der vergangenen Woche habe das Land mehr als 3100 Drohnen, 92 Raketen und rund 1360 Gleitbomben gegen die Ukraine eingesetzt. Die ganze Woche habe Russland etwa unter anderem die Regionen Sumy, Charkiw und Donezk mit Terror überzogen.

"Wir brauchen starke Unterstützung von unseren Partnern", hieß es in einem Appell des 47-Jährigen.

Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) wird nicht müde, Unterstützung für sein Land zu fordern.  © Michael Kappeler/dpa

11. Oktober, 22.10 Uhr: Ukraine greift russische Stadt Belgorod mit Drohnen an

Die ukrainischen Streitkräfte haben die grenznahe russische Großstadt Belgorod mit Kampfdrohnen angegriffen.

Nach Darstellung russischer Medien wurden zahlreiche Drohnen über dem Stadtgebiet abgeschossen. Durch herabfallende Trümmer sei Müll in Brand geraten, wie die Agentur Tass berichtete. Über weitere Schäden wurden offiziell keine Angaben gemacht.

Belgorod liegt nur knapp 50 Kilometer nördlich der ukrainischen Großstadt Charkiw. Wegen der Frontnähe wird die Stadt immer wieder von ukrainischen Militärs ins Visier genommen. Zuletzt hatten diese Attacken mehrmals für Stromausfall in der Stadt gesorgt.

Nach dem Drohnenangriff gingen in Belgorod die Lichter aus.  © Russisches Staatsfernsehen /Rossiya 1

11. Oktober, 17.57 Uhr: Ukrainischer Armeechef: Flugabwehr hat weiterhin Lücken

Die ukrainische Flugabwehr hat angesichts der verstärkten russischen Angriffe mit Drohnen und Raketen weiterhin Lücken.

Die Effizienz der Flugabwehr liege gegenwärtig bei knapp 74 Prozent, berichtete Armeechef Olexander Syrskyj nach einer Sitzung mit der Armeeführung. Angesichts dieser Zahlen und der erhöhten Zahl russischer Angriff müssten zusätzliche Anstrengungen unternommen werden. Vor allem müsse die Energieversorgung, die kritische Infrastruktur und die Logistik im Hinterland besser geschützt werden.

Kiew bemüht sich seit Monaten um neue Waffen und Systeme, um die Flugabwehr zu verbessern.

Der ukrainische Armeechef Olexander Syrskyj (60).  © Verteidigungsministerium Ukraine

11. Oktober, 12.17 Uhr: Dutzende Ortschaften im Gebiet Odessa ohne Strom

Nach massiven russischen Drohnenangriffen sind im südukrainischen Gebiet Odessa am Schwarzen Meer laut Behörden Dutzende Ortschaften ohne Strom.

Es gebe Schäden an der Energieinfrastruktur in Odessa und im gleichnamigen Gebiet, teilten der Zivilschutz und die Staatsanwaltschaft mit.

In Odessa seien Feuer in einer Energieanlage und in einem dreistöckigen Gebäude eines Hotel- und Restaurantkomplexes ausgebrochen. Laut Zivilschutz wurde eine Frau verletzt, zwei Menschen seien gerettet worden. 44 Ortschaften im Gebiet Odessa seien nach den Attacken ohne Strom, hieß es.

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