Ukraine-Krieg: Stromkrise im ganzen Land - Notfallabschaltungen

Ukraine - Kurz vor seinem Treffen mit US-Präsident Donald Trump (79) in Washington erhält der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) Zusagen von europäischen Verbündeten für noch mehr Rüstungshilfe.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (65, SPD) stellt der Ukraine weitere Rüstungshilfe in Aussicht.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (65, SPD) stellt der Ukraine weitere Rüstungshilfe in Aussicht.  © Omar Havana/AP/dpa

Das kündigten Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (65, SPD) und sein britischer Kollege John Healey (65) beim Treffen der Ressortchefs der Nato-Staaten in Brüssel an.

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth (45) erhöhte den Druck auf den Kreml und drohte, den Krieg für Russland richtig teuer zu machen. Russland griff auch in der Nacht wieder Ziele in der Ukraine an.

Am Freitag will Selenskyj im Weißen Haus von Trump die Freigabe für den Verkauf von Tomahawk-Marschflugkörpern an sein Land bekommen, die eine Reichweite von rund 2500 Kilometern haben. Finanziert werden könnte der Deal durch Nato-Partner.

Siebenjähriger erschießt Nachbarin (†6) beim Spielen mit Papas Jagdwaffe
Ukraine Siebenjähriger erschießt Nachbarin (†6) beim Spielen mit Papas Jagdwaffe

Der Kreml warnte die US-Regierung nachdrücklich vor einer solchen Lieferung. Russlands Ex-Präsident und Sicherheitsrats-Vizechef Dmitri Medwedew (60) deutete gar eine mögliche Gegenreaktion mit Atomwaffen an.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

16. Oktober, 7.38 Uhr: Stromkrise im ganzen Land - Notfallabschaltungen

Am Mittwochabend wurden in der Ukraine landesweit Notfallstromabschaltungen angeordnet.

"Der Grund für die eingeführten Einschränkungen sind die Folgen der vorherigen russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur", teilte das Energieministerium in Kiew via Telegram mit.

Am späten Abend wurden nach Angaben des Stromversorgers DTEK die Beschränkungen zumindest für Kiew, die Umgebung der Hauptstadt und die Regionen Dnipropetrowsk und Odessa wieder aufgehoben.

Neuerliche Attacken der Russen auf ukrainische Energieinfrastruktur haben landesweit zu Notfallstromabschaltungen geführt. (Archivbild)
Neuerliche Attacken der Russen auf ukrainische Energieinfrastruktur haben landesweit zu Notfallstromabschaltungen geführt. (Archivbild)  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

16. Oktober, 7.29 Uhr: Selenskyj spricht davon, seine Hausaufgaben gemacht zu haben

Vor dem Gespräch mit US-Präsident Donald Trump (79) zeigte sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) optimistisch.

Ihr Treffen könne wirklich dazu beitragen, den Krieg zu beenden, sagte er in seiner abendlichen Videobotschaft. "Nur die Vereinigten Staaten können einen solchen globalen Einfluss ausüben, und wir tun alles, um sicherzustellen, dass andere Länder weltweit uns dabei unterstützen."

Die Tagesordnung des Termins in Washington sei vielversprechend. "Wir haben unseren Teil der Hausaufgaben vor dem Treffen mit Präsident Trump gemacht - sowohl den militärischen als auch den wirtschaftlichen", versicherte Selenskyj.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) sieht sich gut vorbereitet auf das Treffen mit Trump.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) sieht sich gut vorbereitet auf das Treffen mit Trump.  © Kay Nietfeld/dpa

16. Oktober, 7.26 Uhr: Weitere Russen-Angriffe

Bei einem russischen Drohnenangriff in der nordostukrainischen Region Tschernihiw wurden in der Nacht laut Behördenangaben zwei Menschen verletzt.

Bei der Attacke auf die Stadt Nischyn seien unter anderem die Filiale eines Postunternehmens, zwei Wohnhäuser und zivile Infrastruktur beschädigt worden, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Tschaus bei Telegram mit.

Im ostukrainischen Horliwka wurde nach Angaben der russischen Besatzungsverwaltung mindestens ein Mensch bei einem Angriff getötet. Zwei weitere seien verletzt worden, teilte der Chef der sogenannten Donezker Volksrepublik, Denis Puschilin, bei Telegram mit. Die ukrainische Seite habe mit Raketenwerfern und Drohnen angegriffen.

In der Region Tschernihiw kam es in der Nacht zu russischen Angriffen. (Archivbild)
In der Region Tschernihiw kam es in der Nacht zu russischen Angriffen. (Archivbild)  © -/Ukrainian Emergency Service via AP/dpa

16. Oktober, 7.20 Uhr: Indien will laut Trump kein Öl mehr aus Russland kaufen

Die Strategie von US-Präsident Donald Trump (79), Druck auf Handelspartner Russlands auszuüben, zeigt nach seinen Worten Wirkung.

So wolle Indien künftig kein Öl mehr aus Russland beziehen und damit der Forderung Washingtons nachgeben, sagte der US-Präsident. Das habe ihm der indische Premierminister Narendra Modi (75) versichert.

Die USA hatten Indien im August mit Strafzöllen belegt, weil das Land Energiehandel mit Russland betreibt. Die USA wollen diesen stoppen, um Russland wirtschaftlich zu schwächen und damit die Finanzierung des Kriegs in der Ukraine zu erschweren. Öl- und Gasexporte sind für Russland eine immens wichtige Einnahmequelle.

Indiens Premierminister Narendra Modi (75) will laut US-Regierungsangaben kein Öl mehr aus Russland kaufen.
Indiens Premierminister Narendra Modi (75) will laut US-Regierungsangaben kein Öl mehr aus Russland kaufen.  © Leon Neal/PA Wire/dpa

15. Oktober, 20.23 Uhr: Gespräche mit Trump könnten laut Selenskyj Kriegsende näher bringen

Nach Meinung des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Selenskyj (47) können die am Freitag in Washington anstehenden Gespräche mit US-Präsident Donald Trump (79) ein Ende des Krieges mit Russland näher bringen.

"Gerade die Vereinigten Staaten haben die Möglichkeit, einen solch globalen Einfluss auszuüben", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Die vorliegende Tagesordnung sei sehr inhaltsreich. "Wir haben unseren Teil der Hausaufgaben vor dem Treffen mit Präsident Trump gemacht - sowohl den militärischen als auch den wirtschaftlichen", versicherte das Staatsoberhaupt.

US-Präsident Donald Trump (79, l.) und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47, r.) treffen sich am Freitag. (Archivbild)
US-Präsident Donald Trump (79, l.) und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47, r.) treffen sich am Freitag. (Archivbild)  © Ben Curtis/AP/dpa

15. Oktober, 10.13 Uhr: Gouverneur ordnet weitere Evakuierungen an

Ukrainische Behörden haben die Evakuierung von Familien mit Kindern in weiteren Ortschaften im ostukrainischen Gebiet Charkiw angeordnet.

Der Gouverneur der Region begründete die Entscheidung mit einer "Verschärfung der Sicherheitslage" um die seit langem umkämpfte Stadt Kupjansk. Angeordnet wurde die Evakuierung für 40 Ortschaften.

Betroffen sind den Angaben nach 409 Familien mit 601 Kindern. Die inzwischen fast völlig zerstörte Stadt Kupjansk ist wegen ihrer Lage und verschiedener dort verlaufender Verbindungen strategisch wichtig.

Mehr als 400 Familien müssen ihre Heimat vorerst verlassen. (Archivfoto)
Mehr als 400 Familien müssen ihre Heimat vorerst verlassen. (Archivfoto)  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

15. Oktober, 10 Uhr: Nato hofft auf mehr Geld für US-Waffen an die Ukraine

Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58) geht davon aus, dass europäische Alliierten weitere US-Waffenlieferungen für die Ukraine finanzieren.

Über die im August gestartete Purl-Initiative seien von Ländern wie Deutschland bereits zwei Milliarden Euro zugesagt, sagte Rutte in Brüssel. Es gebe nun aber Grund zur Annahme, dass noch viele weitere Länder mitmachen.

Es gehe darum, der Ukraine unter anderem Luftverteidigungssysteme und Abfangraketen zur Verfügung zu stellen. Diese seien von großer Bedeutung, um sicherzustellen, dass die ukrainische Zivilbevölkerung und die kritische Infrastruktur so gut wie möglich vor dem anhaltenden russischen Angriff geschützt werden könne.

Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58) setzt sich dafür ein, dass die Ukraine weiter mit Geld für neue Waffen unterstützt wird.
Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58) setzt sich dafür ein, dass die Ukraine weiter mit Geld für neue Waffen unterstützt wird.  © Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa

15. Oktober, 6.33 Uhr: Klingbeil will "Ukraine für die nächsten Jahre finanziell absichern"

Genauer gesagt die Verteidigungsfähigkeit des Landes im Krieg gegen Russland.

"Gleichzeitig müssen wir gemeinsam mit den USA den Druck auf Putin massiv erhöhen, seinen brutalen Angriffskrieg zu beenden", sagte der deutsche Vize-Kanzler.

Während sich andere Länder abschotteten, setze Deutschland auf internationale Zusammenarbeit, sagte der SPD-Vorsitzende.

Vizekanzler Lars Klingbeil (47, SPD) reiste am Dienstag nach Washington zur Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds und der Weltbank.
Vizekanzler Lars Klingbeil (47, SPD) reiste am Dienstag nach Washington zur Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds und der Weltbank.  © Kay Nietfeld/dpa

14. Oktober, 22.05 Uhr: Trump vor Selenskyj-Besuch - "Bin sehr enttäuscht" von Putin

US-Präsident Donald Trump hat wenige Tage vor einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Washington seinen Unmut über Kremlchef Wladimir Putin geäußert.

"Ich bin sehr enttäuscht, denn Wladimir und ich hatten ein sehr gutes Verhältnis. Wahrscheinlich haben wir das immer noch", sagte Trump im Weißen Haus. "Ich weiß nicht, warum er diesen Krieg fortsetzt."

Putin wolle den Krieg einfach nicht beenden, sagte Trump. "Und ich denke, das lässt ihn sehr schlecht dastehen. Er könnte ihn beenden. Er könnte ihn schnell beenden." Gleichzeitig zollte der US-Präsident der Ukraine Respekt für ihre seit mehr als dreieinhalb Jahren währende Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg.

Donald Trump zeigte sich enttäuscht von Russlands Kremlchef.
Donald Trump zeigte sich enttäuscht von Russlands Kremlchef.  © Alex Brandon/AP/dpa

14. Oktober, 17.10 Uhr: Selenskyj bürgert Bürgermeister von Odessa aus

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Medienberichten zufolge den Bürgermeister der Hafenstadt Odessa, Hennadij Truchanow, ausgebürgert.

"Ebenso wurde das Vorhandensein einer russischen Staatsbürgerschaft bei mehreren Personen bestätigt, entsprechende Entscheidungen zu ihnen wurden vorbereitet. Das Dekret wurde unterzeichnet", teilte Selenskyj bei Telegram nach einer Sitzung mit Geheimdienstchef Wassyl Maljuk mit, ohne Namen zu nennen. Truchanow könnte sogar eine Abschiebung drohen.

Im staatlichen einheitlichen Nachrichtenprogramm wurde daraufhin auf Basis von Quellen im Präsidentenbüro bestätigt, dass dies Truchanow betrifft. Truchanow selbst wies den Vorwurf bereits mehrfach zurück. "Ich habe nie einen russischen Pass besessen", sagte er dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen nach Bekanntwerden des Entzugs der ukrainischen Staatsbürgerschaft.

Hennadij Truchanow, Bürgermeister von Odessa, wurde ausgebürgert. (Archivbild)
Hennadij Truchanow, Bürgermeister von Odessa, wurde ausgebürgert. (Archivbild)  © ---/Ukrinform/dpa

14. Oktober, 15.45 Uhr: UN-Helfer unter russischen Beschuss geraten

In der Südukraine ist eine Fahrzeugkolonne der Vereinten Nationen mit Hilfslieferungen nach Angaben der Organisation von russischer Seite beschossen worden.

"Solche Angriffe sind völlig inakzeptabel. Humanitäre Helfer stehen unter dem Schutz des humanitären Völkerrechts und dürfen niemals angegriffen werden", teilten die Vereinten Nationen mit. Verletzte gab es demnach bei dem Vorfall nahe der Ortschaft Biloserka im Gebiet Cherson nicht.

Von vier Lastwagen seien zwei durch ferngesteuerte Drohnen angegriffen und in Brand gesetzt worden. Vorher sei das Gebiet durch russische Artillerie beschossen worden.

Titelfoto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa

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