Ukraine-Krieg: EU soll laut Selenskyj Ukraine noch mehrere Jahre finanzieren

Ukraine - Permanente russische Drohnenangriffe auf Zivilisten machen die ukrainisch kontrollierten Gebiete am Unterlauf des Dnipro laut einem Bericht für die Vereinten Nationen zunehmend lebensfeindlich.

Die Kämpfe werden mit unvermittelter Härte geführt.
Die Kämpfe werden mit unvermittelter Härte geführt.  © Verteidigungsministerium Ukraine

"Lokale Behörden berichten von einem starken Rückgang der Bevölkerung als Folge der Drohnenangriffe", schrieb eine UN-Untersuchungskommission für Menschenrechte in der Ukraine in ihrem Bericht.

Einige Gebiete seien fast vollständig verlassen worden. Zurück blieben vor allem ältere und mittellose Menschen. Fälle von Menschenjagd mit russischen Drohnen sind dem Bericht zufolge zum Beispiel für die Großstadt Cherson dokumentiert.

Den UN-Menschenrechtsexperten zufolge haben die russischen Angriffe über den Fluss Dnipro hinweg, der im Süden auf 300 Kilometern die Front bildet, systematischen Charakter. "Sie wurden mit dem vorrangigen Ziel begangen, Terror unter der Zivilbevölkerung zu verbreiten", folgern die Experten.

Ukraine-Krieg: Vorerst keine US-Tomahawks für die Ukraine
Ukraine Ukraine-Krieg: Vorerst keine US-Tomahawks für die Ukraine

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

28. Oktober, 16.11 Uhr: Russland setzt Reservisten im Kampf gegen Kiewer Drohnen ein

Russland setzt zum Schutz vor ukrainischen Drohnenangriffen gegen wichtige Anlagen etwa der Energieinfrastruktur nun erstmals Reservisten ein.

Im Leningrader Gebiet um die Millionenmetropole St. Petersburg (früher Leningrad) hat die erste Einheit, die auch Sabotageakte verhindern soll, ihre Arbeit aufgenommen, wie die Zeitung "Kommersant" unter Berufung auf Gouverneur Alexander Drosdenko berichtet.

Demnach sollen in einem ersten Schritt dort 105 Reservisten zum Einsatz kommen. Zugleich verabschiedete das russische Parlament im Eilverfahren ein Gesetz, um dieses neue Modell zum Schutz strategisch wichtiger Objekte durch Reservisten zu legalisieren.

28. Oktober, 14.18 Uhr: Selenskyj - EU soll Ukraine noch mehrere Jahre finanzieren

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) erwartet von der Europäischen Union noch für mehrere Jahre finanzielle Unterstützung für den Krieg mit Russland.

"Ich habe ihnen gesagt: Wir werden nicht jahrzehntelang kämpfen, doch ihr sollt zeigen, dass ihr die Ukraine im Verlauf einer gewissen Zeit stabil finanziell unterstützen könnt", sagte Selenskyj gemäß Interfax-UkraineJournalisten in Kiew. Daher gehen europäische Staats- und Regierungschefs von zwei bis drei weiteren Jahren aus.

Präsident Selenskyj (47) rechnet fest mit weiteren Milliarden von der EU - und das nicht nur für ein Jahr. (Archivbild)
Präsident Selenskyj (47) rechnet fest mit weiteren Milliarden von der EU - und das nicht nur für ein Jahr. (Archivbild)  © Kirsty Wigglesworth/Pool AP/dpa

28. Oktober, 14.16 Uhr: Lawrow bringt Nichtangriffsgarantie für Europa ins Spiel

Russland ist nach Worten von Außenminister Sergej Lawrow (75) bereit zu einer Nichtangriffsgarantie für EU- und Nato-Staaten.

"Wir haben mehrmals gesagt, dass wir nicht die Absicht hatten und haben, irgendein derzeitiges Nato- oder EU-Mitglied anzugreifen." Das sagte Lawrow bei einem Sicherheitsforum für den eurasischen Raum in Minsk in Belarus. "Wir sind bereit, diese Position in künftigen Sicherheitsgarantien für diesen Teil Eurasiens zu verankern", sagte er laut Wortlautprotokoll auf der Website seines Ministeriums in Moskau.

28. Oktober, 11.56 Uhr: Russische Drohnenangriffe treffen Zivilisten

Permanente russische Drohnenangriffe auf Zivilisten machen die ukrainisch kontrollierten Gebiete am Unterlauf des Dnipro laut einem Bericht für die Vereinten Nationen zunehmend lebensfeindlich.

"Lokale Behörden berichten von einem starken Rückgang der Bevölkerung als Folge der Drohnenangriffe", schrieb eine UN-Untersuchungskommission für Menschenrechte in der Ukraine in ihrem Bericht.

Fälle von Menschenjagd mit russischen Drohnen sind dem Bericht zufolge zum Beispiel für die Großstadt Cherson dokumentiert.

Laut dem Bericht wurden Fälle gezielter Drohnenangriffe auf Menschen unter anderem aus der Großstadt Cherson dokumentiert. (Archivbild)
Laut dem Bericht wurden Fälle gezielter Drohnenangriffe auf Menschen unter anderem aus der Großstadt Cherson dokumentiert. (Archivbild)  © Uncredited/Kherson Regional Military Administration/AP/dpa

27. Oktober, 22.25 Uhr: Selenskyj droht mit Angriffen auf weitere russische Regionen

Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat mit einer Ausweitung der ukrainischen Drohnen- und Raketenangriffe auf weitere russische Regionen gedroht.

"Die Fähigkeiten für weitreichende Angriffe sind ein Bestandteil (unserer) Unabhängigkeit und werden zum größten Bestandteil für die Garantie des Friedens", sagte der Staatschef in seiner abendlichen Videobotschaft. Zuvor seien bei einer Beratung mit dem Armee-Oberkommando die Ziele für Angriffe bis Ende des Jahres besprochen worden und dabei auch eine "geografische Ausweitung" der Attacken.

Am Vortag hatte Selenskyj allerdings ein "technisches Problem" bei der Produktion von seit längerem angekündigten ukrainischen Marschflugkörpern des Typs "Flamingo" einräumen müssen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat sich zu möglichen neuen Angriffen auf russische Regionen geäußert. (Archivbild)
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat sich zu möglichen neuen Angriffen auf russische Regionen geäußert. (Archivbild)  © Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa

27. Oktober, 17.13 Uhr: Ukrainische Drohnen beschädigen Talsperre von Belgorod

Die Talsperre der russischen Großstadt Belgorod nahe der Grenze zur Ukraine ist nach Moskauer Behördenangaben durch ukrainische Drohnen beschädigt worden.

Der Wasserstand in dem künstlichen See sei auf einen Meter gesunken, teilte die zuständige russische Wasserbehörde der Agentur Tass zufolge mit. Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow rief die Bewohner von Orten unterhalb des Staudamms zu Vorsicht auf.

Der Kommandeur der ukrainischen Drohnentruppen, Robert Browdi, bestätigte schon am Sonntag Attacken auf den Staudamm. Seinen Angaben nach setzte das ausströmende Wasser des Flusses Siwerskyj Donez russische Stellungen bei dem Ort Grafowka unter Wasser. Von dort fließt der Fluss weiter auf ukrainisches Gebiet, wo russische Truppen bei Wowtschansk seit 2024 einen kleinen Brückenkopf halten. Unabhängige Militärexperten verweisen allerdings darauf, dass der Nutzen solcher Aktionen für die Kriegsführung gering ist.

27. Oktober, 16.59 Uhr: Nordkoreas Außenministerin bei Putin in Moskau

ls Zeichen der Partnerschaft zwischen Moskau und Pjöngjang hat Kremlchef Wladimir Putin (73) die nordkoreanische Außenministerin Choe Son Hui (61) empfangen.

Der Kreml zeigte Fotos des Gesprächs in Moskau. Aus einem kurzen Wortlautprotokoll ging aber lediglich hervor, dass Putin Grüße an den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un (41) auftrug.

Die Außenministerin des isolierten kommunistischen Landes sprach auch mit ihrem russischen Kollegen Sergej Lawrow (75). Dieser dankte nach Angaben seines Ministeriums erneut für Nordkoreas Beitrag im Krieg gegen die Ukraine.

Russlands Präsident Wladimir Putin (73) und die nordkoreanische Außenministerin Choe Son Hui (61) trafen im Kreml aufeinander.
Russlands Präsident Wladimir Putin (73) und die nordkoreanische Außenministerin Choe Son Hui (61) trafen im Kreml aufeinander.  © Vyacheslav Prokofyev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

27. Oktober, 6.32 Uhr: Russland schießt ukrainische Drohnen ab

Das russische Verteidigungsministerium teilte am Montag mit, es habe über Nacht 193 ukrainische Drohnen abgeschossen. Die lokalen Behörden meldeten, dass bei dem Angriff eine Person getötet worden sei.

"In der vergangenen Nacht haben Luftabwehrsysteme 193 ukrainische unbemannte Starrflügelflugzeuge abgefangen und zerstört", schrieb das Ministerium auf Telegram.

26. Oktober, 21.50 Uhr: Zehn Verletzte bei russischem Drohnenangriff bei Sumy

Bei einem russischen Luftangriff gegen einen Kleinbus im Osten der Ukraine sind mindestens zehn Menschen verletzt worden. Das Fahrzeug sei in der Nähe der Stadt Sumy von einer Kampfdrohne getroffen worden.

Bei der Explosion seien zehn Insassen, unter ihnen auch zwei Kinder, teils schwer verletzt worden, teilte der regionale Militärverwalter Oleh Hryhorow auf Telegram mit. Zwei der Verletzten befänden sich in kritischem Zustand.

26. Oktober, 21.40 Uhr: Selenskyj berichtet von schweren Kämpfen um Pokrowsk

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat von schweren Kämpfen um die Stadt Pokrowsk im Osten des Landes berichtet.

Dabei helfe vor allem der Einsatz der ukrainischen Bukowina-Brigade in der benachbarten Stadt Myrnohrad. "Genau dort, gegenüber von Pokrowsk, haben die Russen ihre Hauptangriffstruppe konzentriert – und das ist eine beträchtliche Anzahl von Besatzungstruppen", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

Seit Monaten stürmen russische Truppen gegen die ukrainischen Linien bei Pokrowsk an. Präsident Selenskyj berichtet von der schwierigen Situation in dem Gebiet. (Archivbild)
Seit Monaten stürmen russische Truppen gegen die ukrainischen Linien bei Pokrowsk an. Präsident Selenskyj berichtet von der schwierigen Situation in dem Gebiet. (Archivbild)  © Michael Shtekel/AP/dpa

26. Oktober, 21.37 Uhr: Lawrow wirft dem Westen ein Spiel auf Zeit vor

In der Diskussion um die russische Hinhaltetaktik bei der Suche nach einer Friedenslösung für den Ukraine-Krieg hat Moskaus Außenminister Sergej Lawrow (75) den Spieß umgedreht.

Er warf Kiew und dem Westen ein Spiel auf Zeit vor. "Wenn jetzt Forderungen nach einem Waffenstillstand laut werden, wissen wir, dass sie eigentlich nur wieder Zeit gewinnen wollen", behauptete Lawrow in einem Interview des ungarischen YouTube-Kanals Ultrahang. Er warf den Europäern vor, mit ihrer Rhetorik über einen Waffenstillstand die Agenda dominieren zu wollen.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow (75).
Der russische Außenminister Sergej Lawrow (75).  © Ramil Sitdikov/Pool Reuters via AP/dpa

26. Oktober, 17.46 Uhr: Rund 200 russische Soldaten in Pokrowsk eingedrungen

Nach monatelangen Sturmangriffen gegen ukrainische Stellungen rund um Pokrowsk am Rande des Donbass ist es russischen Soldaten nach Darstellung aus Kiew gelungen, in die schwer umkämpfte Stadt einzudringen.

Die russischen Streitkräfte hätten mehrere kleinere Infanteriegruppen unter Umgehung der ukrainischen Linien in die Stadt eingeschleust, teilte der Generalstab in Kiew auf Facebook mit. Die rund 200 russischen Soldaten hätten sich festgesetzt und lieferten sich schwere Gefechte mit den ukrainischen Einheiten. Beide Seiten setzten dabei auch Kampfdrohnen ein.

Titelfoto: Kirsty Wigglesworth/Pool AP/dpa

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