Ukraine-Krieg: Ukraine und Griechenland bauen Energiekooperation aus - USA dabei

Ukraine - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat neue Verträge mit europäischen Partnern über militärische Unterstützung und für die Energieversorgung im Zuge seiner Europareise in Aussicht gestellt.

Laut der ukrainischen Regierungschefin Julia Swyrydenko (39) werden alle größeren Staatskonzerne des Landes überprüft.
Laut der ukrainischen Regierungschefin Julia Swyrydenko (39) werden alle größeren Staatskonzerne des Landes überprüft.  © Vadym Sarakhan/AP/dpa

In Griechenland, der ersten Station seiner Tour, werde ein Vertrag über den Gasimport für den kommenden Winter unterzeichnet, sagte Selenskyj in einer in einem Zug aufgenommenen Videobotschaft. Den Vertragswert bezifferte er auf zwei Milliarden Euro.

Der Import sei nötig, um die Ausfälle der ukrainischen Produktion infolge der anhaltenden russischen Luftangriffe auf die Energieinfrastruktur aufzufangen. Die Lieferungen würden auch mit europäischer Hilfe finanziert, sagte er.

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16. November, 15.04 Uhr: Ukraine und Griechenland bauen Energiekooperation aus - USA dabei

Griechenland und die Ukraine rücken energiepolitisch enger zusammen.

Kernstück ist der sogenannte vertikale Gaskorridor, über den künftig mehr Flüssiggas aus griechischen Häfen nach Südosteuropa und weiter in die Ukraine fließen soll. Beide Seiten unterzeichneten in Athen ein Abkommen, das Kiew zusätzliche Versorgungssicherheit für den kommenden Winter und die nächsten Jahre bieten soll.

Griechenlands Premierminister Kyriakos Mitsotakis (57, l.) begrüßt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) vor ihrem Treffen in der Maximos-Villa.
Griechenlands Premierminister Kyriakos Mitsotakis (57, l.) begrüßt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) vor ihrem Treffen in der Maximos-Villa.  © Yorgos Karahalis/AP/dpa

16. November, 15 Uhr: Russische Drohnen richten Schäden in der Ukraine an

Nächtliche russische Luftangriffe haben in der Ukraine erneut Schäden angerichtet.

Russland habe eine Iskander-Rakete und 176 Drohnen eingesetzt, teilte die ukrainische Luftwaffe am Morgen mit. Es sei gelungen, 139 Drohnen abzuschießen oder mit Funkstörungen auszuschalten, dennoch habe es auch 37 Einschläge an 14 verschiedenen Orten gegeben.

16. November, 8.20 Uhr: Selenskyj hofft auf Stärkung des Militärs

Ein "historischer Vertrag" zur Stärkung der eigenen Luftwaffe und der Flugabwehr sei mit Frankreich vorbereitet worden, wo er am Montag dann sei, teilte Selenskyj mit.

Details nannte er nicht. Paris hat in der Vergangenheit unter anderem Kampfjets des Typs Mirage an Kiew geliefert.

Am Dienstag steht dann nach Angaben des ukrainischen Präsidenten eine Visite in Spanien an. Obwohl er in dem Fall keine konkreten Verträge annoncierte, versprach er ein resultatives Treffen. Für die Ukraine seien Flugabwehrsysteme und die dazugehörigen Raketen prioritär, gab er zumindest seine Wunschliste diesbezüglich bekannt.

16. November, 8.19 Uhr: Selenskyj kündigt Europatournee mit neuen Verträgen an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat neue Verträge mit europäischen Partnern über militärische Unterstützung und für die Energieversorgung im Zuge seiner Europareise in Aussicht gestellt.

In Griechenland, der ersten Station seiner Tour, werde ein Vertrag über den Gasimport für den kommenden Winter unterzeichnet, sagte Selenskyj in einer in einem Zug aufgenommenen Videobotschaft. Den Vertragswert bezifferte er auf zwei Milliarden Euro.

Der ukrainische Präsident Selenskyj (47) reist kurz vor dem Winteranfang nach Europa. Es geht um Gas für Heizungen, aber auch um den Schutz von Energieanlagen durch neue Waffen.
Der ukrainische Präsident Selenskyj (47) reist kurz vor dem Winteranfang nach Europa. Es geht um Gas für Heizungen, aber auch um den Schutz von Energieanlagen durch neue Waffen.  © Jens Büttner/dpa

15. November, 22.11 Uhr: Kiew will Gefangenenaustausch mit Moskau wieder aufnehmen

Der zum Erliegen gekommene Austausch von Kriegsgefangenen zwischen Kiew und Moskau wird nach ukrainischen Angaben wieder aufgenommen.

Der Prozess werde in Kürze wieder aktiviert, es gehe um die Rückholung von 1.200 ukrainischen Soldaten aus russischer Gefangenschaft, schrieb der inzwischen zum ukrainischen Botschafter in den USA bestellte Ex-Verteidigungsminister Rustem Umjerow auf Telegram. Umjerow hatte im Frühjahr die ukrainische Verhandlungsdelegation bei Gesprächen mit Russland geführt.

15. November, 18.27 Uhr: Russische Ölraffinerie nahe Moskau angegriffen

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben eine russische Ölraffinerie nahe Moskau angegriffen. Wie die Armee am Samstag in Onlinediensten mitteilte, wurde eine Raffinerie in der Region Rjasan südöstlich der russischen Hauptstadt getroffen. Ziel sei es gewesen, "die Fähigkeit des Feindes für Raketen- und Bombenangriffe zu verringern".

Der Gouverneur von Rjasan, Pawel Malkow, erklärte, die russische Luftabwehr habe in der Nacht 25 ukrainische Drohnen über der Region abgeschossen. "Herabfallende Trümmer verursachten einen Brand auf dem Gelände eines Unternehmens", schrieb Malkow im Onlinedienst Telegram.

15. November, 16.47 Uhr: Selenskyj räumt im Energiesektor kräftig auf

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat vor dem Hintergrund eines Korruptionsskandals einen Umbau an der Führungsspitze der wichtigsten Energiekonzerne im Land angekündigt.

"Parallel zur vollständigen Überprüfung der finanziellen Tätigkeit muss eine Erneuerung der Verwaltung dieser Unternehmen losgehen", schrieb er bei Telegram. Er habe sich mit Regierungschefin Julia Swyrydenko über die nächsten Schritte dazu verständigt.

So sollen innerhalb einer Woche die Voraussetzungen für einen neuen Aufsichtsrat bei Energoatom geschaffen werden, auch der Vorstand werde völlig erneuert. Neben Energoatom gibt es aber auch Veränderungen in der Führungsetage des staatlichen Wasserkraftbetreibers Ukrhidroenergo, beim Betreiber des Gaspipelinesystems in der Ukraine und beim staatlichen Energieriesen Naftogaz. Entsprechende Ausschreibungen seien angesetzt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) steht auch im Inland unter Druck.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) steht auch im Inland unter Druck.  © Andrea Rosa/AP/dpa

15. November, 12.06 Uhr: Toter in der Ukraine, Schäden in Russland

Bei schweren russischen Drohnenangriffen auf das ostukrainische Gebiet Dnipro ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen.

Ein weiterer sei verletzt worden, teilte Gouverneur Wladyslaw Hajwanenko mit. In der Gebietshauptstadt Dnipro seien mehrere Brände ausgebrochen, Schäden gebe es aber auch in den kleineren Städten Nikopol, Marhanez, Tscherwonohryhoriwka und Synelnikowe sowie im Landkreis Myrowe. Getroffen wurden demnach vor allem private Wohnhäuser und Autos.

Auch Russland verzeichnete Schäden infolge ukrainischer Drohnenangriffe.

Getroffen wurden vor allem private Wohnhäuser und Autos.
Getroffen wurden vor allem private Wohnhäuser und Autos.  © David Tache/ZUMA Press Wire Service/dpa

15. November, 7.21 Uhr: Drohnen abschießen? "Wir sind nicht in einem Kriegsgebiet"

Der niedersächsische Verfassungsschutz beobachtet eine deutliche Zunahme russischer Spionageaktivitäten.

"Den Kalten Krieg hatten wir hinter uns, aber Spionage und Sabotage erleben derzeit eine bedrohliche Renaissance", sagte Behördenchef Dirk Pejril der Deutschen Presse-Agentur.

Der russische Angriff auf die Ukraine habe diese Entwicklung massiv verstärkt. Russlands Präsident Wladimir Putin führe in Deutschland einen hybriden Krieg, "dessen müssen wir uns bewusst sein", sagte Pejril.

15. November, 7.15 Uhr: Moskau wirft Berlin Unterdrückung der Opposition vor

Wegen des Wirbels um die geplante Reise mehrerer AfD-Politiker nach Russland hat Ex-Kremlchef Dmitri Medwedew der Bundesregierung die Unterdrückung der Opposition vorgeworfen.

"Ich denke, dass die Alternative für Deutschland als politische Kraft - und übrigens sehr gewichtige - jetzt in Deutschland kolossalem Druck ausgesetzt wird", sagte Medwedew der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Die derzeitige Regierungskoalition habe sich wegen der Russlandreise der AfD "in die Hosen gemacht".

Russische Oppositionelle sind tot, im Gefängnis oder im Exil. Ex-Kremlchef Medwedew macht sich derweil Sorgen um die Opposition in Deutschland, der eine Reise nach Russland verwehrt werde. (Archivbild)
Russische Oppositionelle sind tot, im Gefängnis oder im Exil. Ex-Kremlchef Medwedew macht sich derweil Sorgen um die Opposition in Deutschland, der eine Reise nach Russland verwehrt werde. (Archivbild)  © Ekaterina Shtukina/Pool Sputnik via AP/dpa

14. November, 18.57 Uhr: Moskau wirft Kiew versuchten Angriff auf Atomkraftwerk vor

Die Ukraine hat nach Angaben aus Moskau mit Drohnen das Atomkraftwerk Nowoworonesch im Süden Russlands angegriffen.

Der Vorfall habe sich bereits in der Nacht zum Donnerstag ereignet, sagte der Chef der russischen Atombehörde Alexej Lichatschow am Freitag vor der Presse. Die Drohnen seien abgeschossen worden. "Aber eine Reihe von Trümmern ist herabgestürzt und hat eine Verteilereinrichtung beschädigt."

Als Vorsichtsmaßnahme seien zunächst drei Reaktorblöcke vom Netz genommen und auf weniger als die halbe Leistung gedrosselt worden, sagte er. Nach der Reparatur arbeite das AKW inzwischen aber wieder mit voller Kapazität. Der Gouverneur der Region Woronesch, Alexander Gussew, seinerseits berichtete von Schäden an Stromanlagen in der Nähe des Kraftwerks. Details nannte er nicht.

Titelfoto: Yorgos Karahalis/AP/dpa

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