Ukraine-Krieg: Selenskyj droht mit Angriffen auf weitere russische Regionen

Ukraine - Nach monatelangen Sturmangriffen gegen ukrainische Stellungen rund um Pokrowsk am Rande des Donbass ist es russischen Soldaten nach Darstellung aus Kiew gelungen, in die schwer umkämpfte Stadt einzudringen.

Die Kämpfe werden mit unvermittelter Härte geführt.  © Verteidigungsministerium Ukraine

Nach Darstellung der ukrainischen Generalität sind die Kämpfe "von hoher Dynamik und Intensität geprägt". Die russische Armee versuche unterdessen, die ukrainischen Verteidigungslinien mit Kampfpanzern und Schützenpanzern zu durchbrechen.

Die rund 200 russischen Soldaten hätten sich festgesetzt und lieferten sich schwere Gefechte mit den ukrainischen Einheiten. Beide Seiten setzten dabei auch Kampfdrohnen ein.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

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27. Oktober, 22.25 Uhr: Selenskyj droht mit Angriffen auf weitere russische Regionen

Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat mit einer Ausweitung der ukrainischen Drohnen- und Raketenangriffe auf weitere russische Regionen gedroht.

"Die Fähigkeiten für weitreichende Angriffe sind ein Bestandteil (unserer) Unabhängigkeit und werden zum größten Bestandteil für die Garantie des Friedens", sagte der Staatschef in seiner abendlichen Videobotschaft. Zuvor seien bei einer Beratung mit dem Armee-Oberkommando die Ziele für Angriffe bis Ende des Jahres besprochen worden und dabei auch eine "geografische Ausweitung" der Attacken.

Am Vortag hatte Selenskyj allerdings ein "technisches Problem" bei der Produktion von seit längerem angekündigten ukrainischen Marschflugkörpern des Typs "Flamingo" einräumen müssen.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat sich zu möglichen neuen Angriffen auf russische Regionen geäußert. (Archivbild)  © Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa

27. Oktober, 17.13 Uhr: Ukrainische Drohnen beschädigen Talsperre von Belgorod

Die Talsperre der russischen Großstadt Belgorod nahe der Grenze zur Ukraine ist nach Moskauer Behördenangaben durch ukrainische Drohnen beschädigt worden.

Der Wasserstand in dem künstlichen See sei auf einen Meter gesunken, teilte die zuständige russische Wasserbehörde der Agentur Tass zufolge mit. Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow rief die Bewohner von Orten unterhalb des Staudamms zu Vorsicht auf.

Der Kommandeur der ukrainischen Drohnentruppen, Robert Browdi, bestätigte schon am Sonntag Attacken auf den Staudamm. Seinen Angaben nach setzte das ausströmende Wasser des Flusses Siwerskyj Donez russische Stellungen bei dem Ort Grafowka unter Wasser. Von dort fließt der Fluss weiter auf ukrainisches Gebiet, wo russische Truppen bei Wowtschansk seit 2024 einen kleinen Brückenkopf halten. Unabhängige Militärexperten verweisen allerdings darauf, dass der Nutzen solcher Aktionen für die Kriegsführung gering ist.

27. Oktober, 16.59 Uhr: Nordkoreas Außenministerin bei Putin in Moskau

ls Zeichen der Partnerschaft zwischen Moskau und Pjöngjang hat Kremlchef Wladimir Putin (73) die nordkoreanische Außenministerin Choe Son Hui (61) empfangen.

Der Kreml zeigte Fotos des Gesprächs in Moskau. Aus einem kurzen Wortlautprotokoll ging aber lediglich hervor, dass Putin Grüße an den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un (41) auftrug.

Die Außenministerin des isolierten kommunistischen Landes sprach auch mit ihrem russischen Kollegen Sergej Lawrow (75). Dieser dankte nach Angaben seines Ministeriums erneut für Nordkoreas Beitrag im Krieg gegen die Ukraine.

Russlands Präsident Wladimir Putin (73) und die nordkoreanische Außenministerin Choe Son Hui (61) trafen im Kreml aufeinander.  © Vyacheslav Prokofyev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

27. Oktober, 6.32 Uhr: Russland schießt ukrainische Drohnen ab

Das russische Verteidigungsministerium teilte am Montag mit, es habe über Nacht 193 ukrainische Drohnen abgeschossen. Die lokalen Behörden meldeten, dass bei dem Angriff eine Person getötet worden sei.

"In der vergangenen Nacht haben Luftabwehrsysteme 193 ukrainische unbemannte Starrflügelflugzeuge abgefangen und zerstört", schrieb das Ministerium auf Telegram.

26. Oktober, 21.50 Uhr: Zehn Verletzte bei russischem Drohnenangriff bei Sumy

Bei einem russischen Luftangriff gegen einen Kleinbus im Osten der Ukraine sind mindestens zehn Menschen verletzt worden. Das Fahrzeug sei in der Nähe der Stadt Sumy von einer Kampfdrohne getroffen worden.

Bei der Explosion seien zehn Insassen, unter ihnen auch zwei Kinder, teils schwer verletzt worden, teilte der regionale Militärverwalter Oleh Hryhorow auf Telegram mit. Zwei der Verletzten befänden sich in kritischem Zustand.

26. Oktober, 21.40 Uhr: Selenskyj berichtet von schweren Kämpfen um Pokrowsk

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat von schweren Kämpfen um die Stadt Pokrowsk im Osten des Landes berichtet.

Dabei helfe vor allem der Einsatz der ukrainischen Bukowina-Brigade in der benachbarten Stadt Myrnohrad. "Genau dort, gegenüber von Pokrowsk, haben die Russen ihre Hauptangriffstruppe konzentriert – und das ist eine beträchtliche Anzahl von Besatzungstruppen", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

Seit Monaten stürmen russische Truppen gegen die ukrainischen Linien bei Pokrowsk an. Präsident Selenskyj berichtet von der schwierigen Situation in dem Gebiet. (Archivbild)  © Michael Shtekel/AP/dpa

26. Oktober, 21.37 Uhr: Lawrow wirft dem Westen ein Spiel auf Zeit vor

In der Diskussion um die russische Hinhaltetaktik bei der Suche nach einer Friedenslösung für den Ukraine-Krieg hat Moskaus Außenminister Sergej Lawrow (75) den Spieß umgedreht.

Er warf Kiew und dem Westen ein Spiel auf Zeit vor. "Wenn jetzt Forderungen nach einem Waffenstillstand laut werden, wissen wir, dass sie eigentlich nur wieder Zeit gewinnen wollen", behauptete Lawrow in einem Interview des ungarischen YouTube-Kanals Ultrahang. Er warf den Europäern vor, mit ihrer Rhetorik über einen Waffenstillstand die Agenda dominieren zu wollen.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow (75).  © Ramil Sitdikov/Pool Reuters via AP/dpa

26. Oktober, 17.46 Uhr: Rund 200 russische Soldaten in Pokrowsk eingedrungen

Nach monatelangen Sturmangriffen gegen ukrainische Stellungen rund um Pokrowsk am Rande des Donbass ist es russischen Soldaten nach Darstellung aus Kiew gelungen, in die schwer umkämpfte Stadt einzudringen.

Die russischen Streitkräfte hätten mehrere kleinere Infanteriegruppen unter Umgehung der ukrainischen Linien in die Stadt eingeschleust, teilte der Generalstab in Kiew auf Facebook mit. Die rund 200 russischen Soldaten hätten sich festgesetzt und lieferten sich schwere Gefechte mit den ukrainischen Einheiten. Beide Seiten setzten dabei auch Kampfdrohnen ein.

26. Oktober, 14 Uhr: Drohnen verletzen 16 Personen im westrussischen Belgorod

In der westrussischen Region Belgorod sind nach Behördenangaben 16 Menschen durch ukrainische Drohnenangriffe verletzt worden.

Die ukrainischen Streitkräfte hätten die Ortschaft Maslowa Pristan beschossen und dort zehn Zivilisten, unter ihnen zwei Minderjährige, verletzt, schrieb Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf seinem Telegramkanal. Zwei private Wohnhäuser seien durch die Sprengsätze stark beschädigt worden.

26. Oktober, 9.12 Uhr: Putin lobt Fronterfolge und atomare Langstreckenrakete

Kremlchef Wladimir Putin hat bei einer Besprechung mit dem russischen Generalstab in einer Kommandozentrale an einem ungenannten Ort die militärische Stärke der Atommacht betont.

Im Krieg gegen die Ukraine verzeichne das Militär zahlreiche Erfolge, zudem sei der Test der atomaren Langstreckenrakete Burewestnik geglückt, sagte der in Uniform auftretende Putin in einem vom Kreml veröffentlichten Video.

Putin ließ sich zunächst von Generalstabschef Waleri Gerassimow über die aktuelle Lage an der Front unterrichten. Nach Angaben des Generals sind die ukrainischen Garnisonen der Städte Pokrowsk im Gebiet Donezk und Kupjansk im Gebiet Charkiw eingekreist.

Seinen Angaben zufolge sind jeweils 5000 ukrainische Soldaten von der Einkesselung betroffen.

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