Zyklon über Neuseeland: Nur acht Küken dieser seltenen Vogelart überlebten

Auckland - Im Februar dieses Jahres zog der verheerende Zyklon "Gabrielle" über Neuseeland hinweg. Unter den Wassermassen kamen zahlreiche Tiere ums Leben. So überlebten vom Nachwuchs der seltenen Feenseeschwalben nur acht Exemplare!

Zyklon Gabrielle sorgte im Februar 2023 für viel Zerstörung über Neuseeland.
Zyklon Gabrielle sorgte im Februar 2023 für viel Zerstörung über Neuseeland.  © Screenshot: Zoom Earth

Eine katastrophale Bilanz und ein herber Rückschlag für die Brutsaison, die auf der Südhalbkugel der Erde in die Wintermonate fällt.

Drei wilde Küken schlüpften, von denen zwei durch Zyklon Gabrielle verloren gingen. Glücklicherweise wurden die süßen Küken durch sieben Vögel ersetzt, die im Rahmen eines Zuchtprogramms des Zoos in Auckland freigelassen wurden.

Wie der Zoo auf Facebook schreibt, ist die Zucht aufwendig. Es bedarf extra geschulten Personals, das sich ausschließlich um die Vögel kümmert.

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Doch der Aufwand ist unerlässlich. Die geschätzte Population des weißen Piepmatzes, der in Neuseeland "Tara Iti" genannt wird, beläuft sich auf weniger als 40 (!) Exemplare. Und von denen sind nur zehn Vögel brütende Weibchen.

Laut des neuseeländischen Umweltschutzamtes stehen die Feenseeschwalben seit den 1970er-Jahren kurz vor dem Aussterben. Eine permanente Alarmsituation für besorgte Tierschützer.

Das Problem: Die Vögel reagieren sehr sensibel auf ihre Umgebung, sind besonders wehrlos und daher anfällig für Räuber. Beispiel für letztere sind Katzen oder Hermeline.

Der Ranger Alex Wilson sagte dem Magazin Stuff, dass es jedoch nicht möglich sei, die Vögel auf raubtierfreien Inseln anzusiedeln, da sie ein "sehr besonderes Ökosystem" zum Brüten benötigen.

Aufzucht von Menschenhand wird für die Piepmätze immer wichtiger

Die neuseeländische Regierung hat mittlerweile Maßnahmen ergriffen, um die Lebensbedingungen der niedlichen Feenseeschwalben und ihrer Küken zu verbessern. So soll die Qualität der Brutstätten, von denen es landesweit derzeit nur fünf gibt, durch zielgenaue Behandlung verbessert werden.

Angesichts der schwindenden Zahl der Vögel wird in Zukunft die Aufzucht durch Menschenhand immer wichtiger werden. Ranger Alex Wilson: "Viele der gezielt für die Aufzucht in Gefangenschaft gesammelten Eier wären in dieser Saison wahrscheinlich während der extremen Wetterereignisse verloren gegangen."

Zum besseren Schutz der Brutnester bittet die Regierung die Bevölkerung, nur ausgewiesene Wanderwege zu nutzen, den eigenen Müll wieder mitzunehmen sowie Hunde und Katzen an der Leine zu führen.

Titelfoto: Montage: Screenshot: Zoom Earth, Auckland Zoo

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