Anwohner weigern sich zu evakuieren: Warnung vor Vulkanausbruch mit schrecklichen Folgen

Nevado Del Ruiz (Kolumbien) - Ein sehr aktiver Vulkan in Kolumbien steht wohl erneut kurz vor einem Ausbruch. Die Anwohner wurden angewiesen zu evakuieren, doch kaum einer von ihnen hat dies getan - und das, obwohl der vorletzte Ausbruch 23.000 Menschen das Leben kostete.

Um den Fuß und die Spitze des Vulkans gab es immer wieder leichte Beben.
Um den Fuß und die Spitze des Vulkans gab es immer wieder leichte Beben.  © AFP/Joaquin Sarmiento

Bereits seit dem 30. März gilt die Warnstufe Orange für den Vulkan Nevado Del Ruiz. Kurz danach wurden Anwohner durch die Regierung angewiesen, sich und ihre Tiere zu evakuieren.

Die Kommunen und Städte haben sich bereits auf den Ernstfall vorbereitet. Die Schulen sind geschlossen und Kinder lernen wie während der Corona-Lockdowns wieder von zu Hause. Des Weiteren haben die Städte angefangen Erstehilfekits zu horten. Für die Region wurde der Ausnahmezustand verhängt.

Trotz der ernsten Lage wollen die meisten Anwohner aber noch immer nicht evakuieren. Denn der letzte Ausbruch des Vulkans forderte keinen Toten. Als die Menschen jedoch in ihr Heim zurückkehrten, waren viele ausgeraubt worden.

"Bei früheren Gelegenheiten evakuierten sie, Überschwemmungen [verursacht durch den Vulkan] hatten keine Auswirkungen auf ihre Farmen und als sie zurückkamen, stellten die Bauern fest, dass die meisten ihrer Waren und Rinder gestohlen worden waren", wird Omar Valdes, der die Evakuierung von circa 12.000 Rindern betreut, durch CNN zitiert.

Deshalb glauben viele nicht an der Seriosität der Lage, obwohl der Vulkanausbruch von 1985 23.000 Menschen innerhalb von Minuten das Leben kostete.

Der Vulkanausbruch 1985 sorgte für eine Sturzflut

Bei einem Ausbruch des Nevado Del Ruiz 1985 starben 23.000 Menschen.
Bei einem Ausbruch des Nevado Del Ruiz 1985 starben 23.000 Menschen.  © AFP/Joaquin Sarmiento

Der Nevado Del Ruiz ist rund ums Jahr mit Schnee und Eis bedeckt. Bei einer Eruption wird es von der heißen Lava innerhalb von Sekunden geschmolzen und Wassermaßen fließen den Berg hinab.

Die Menschen, die 1985 in der Gefahrenzone lebten, hatten keine Chance sich retten. Dieser Tag ging als "Armero Tragedy" in die Geschichte Kolumbiens ein.

Viele der Anwohner haben die Katastrophe zwar noch im Hinterkopf, allerdings ist ihre Sorge, den ganzen Besitz an Diebe zu verlieren, größer als die vor potenziell tödlicher Lava oder Flut.

Titelfoto: AFP/Joaquin Sarmiento

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