Durchbruch in der Wissenschaft: Energiekrise bald Geschichte?

Washington - Die US-Energieministerin Jennifer Granholm (63) verkündet für Dienstag die Bekanntgabe eines "bedeutenden wissenschaftlichen Durchbruchs". Medienberichten zufolge sei US-Forschern erstmals eine effiziente Kernfusion gelungen.

Jennifer Granholm (63) möchte am Dienstag einen bedeutenden Durchbruch in der Wissenschaft verkünden.
Jennifer Granholm (63) möchte am Dienstag einen bedeutenden Durchbruch in der Wissenschaft verkünden.  © Julia Nikhinson/AP/dpa

Den Wissenschaftlern im Lawrence Livermore National Labaratory (LLNL) sei es gelungen, mit einem experimentellen Fusionsreaktor erstmals mehr Energie zu erzeugen, als durch den Fusionsprozess verbraucht würde. Dabei handle es sich um einen "Netto-Energiegewinn" von 120 Prozent.

Zuerst berichtete am Sonntag die "Financial Times" über den Durchbruch und bezog sich dabei auf die Informationen dreier an der Forschung beteiligter Personen. Für sie sei dieser Erfolg "nur eine Frage der Zeit" gewesen, so einer der Fusionswissenschaftler.

Seit den 1950ern haben Physiker versucht, die Kernfusion nutzbar zu machen. Das Vorbild der Forschung ist dabei nichts Geringeres als die Sonne. Auch sie fusioniert in ihrem Innersten sekündlich 600 Millionen Tonnen Wasserstoff zu 596 Millionen Tonnen Helium. Die Differenz von 4 Millionen Tonnen wird als Energie freigesetzt und bringt die Sonne zum "Scheinen", wie man bei ARD alpha nachlesen kann.

Ohne Emission und ohne Atommüll! Alternative zur Kernspaltung?

Ein Fusionsreaktor von innen: In einem ähnlichen Reaktor wie dem "Wendelstein 7-X" in Greifswald, Mecklenburg-Vorpommern, gelang US-Forschern der Durchbruch.
Ein Fusionsreaktor von innen: In einem ähnlichen Reaktor wie dem "Wendelstein 7-X" in Greifswald, Mecklenburg-Vorpommern, gelang US-Forschern der Durchbruch.  © Stefan Sauer/dpa

Bisher haben das US-Energieministerium und das Labor jedoch noch keine offizielle Bestätigung abgegeben, da die "Analyse noch im Gange" sei. Lediglich die Stellungnahme zu einem Durchbruch wurde angekündigt.

Auch wenn Kernfusions-Reaktoren noch weit davon entfernt sind, unseren alltäglichen Energiebedarf zu decken, gibt diese wissenschaftliche Entwicklung Anlass zur Freude.

Durch die Kernfusion entsteht weder eine Kohlenstoff-Emission, noch wird langlebiger Atommüll produziert. Für den Prozess sind zwar hohe Mengen an Energie notwendig, jedoch reiche die gewonnene Energie aus, um die Versorgung mehr als sicherzustellen.

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Langfristig könnte die Kernfusion als Alternative zur umstrittenen Kernspaltung angesehen werden.

Gerade in Zeiten von steigenden Energiekosten und der Abhängigkeit von russischem Gas scheint dieser Durchbruch in der Forschung wie ein Licht am Horizont.

Titelfoto: Julia Nikhinson/AP/dpa, Stefan Sauer/dpa

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