Schanzen-Abriss im Thüringer Wald: Neuer Versuch mit altbewährter Methode

Von Sebastian Münster

Brotterode – Der missglückte Abrissversuch der Inselbergschanze in Brotterode im Thüringer Wald soll nicht mit gleichen Methoden wiederholt werden.

Der Abrissversuch war am Samstagabend abgebrochen worden. (Archivbild)  © Jacob Schröter/dpa

Das zuständige Unternehmen wolle beim nächsten Versuch stattdessen auf "ein maßgeschneidertes Verfahren, aber mit bekannten Mitteln" zurückgreifen, sagte Anne Mittelsdorf, Gesellschafterin von MB Spezialabbruch der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Demnach werde derzeit ein Konzept für den nächsten Abrissversuch erarbeitet.

Sprengstoff werde demnach nicht zum Einsatz kommen, so Mittelsdorf. Das in Breitungen an der Werra in unmittelbarer Nachbarschaft zur Inselschanze angesiedelte Unternehmen hat sich auf alternative Abrissmethoden spezialisiert. Dabei kommen nach Unternehmensangaben beispielsweise selbst entwickelte Spezialgeräte zum Einsatz.

An der Inselbergschanze hatten die Spezialisten erstmals versucht, die Stahlstruktur des Gebäudes mittels Induktion zu erhitzen. Das Verfahren war wochenlang vorbereitet worden. Die nötige Temperatur von 650 bis 700 Grad sei aber durch einen "technischen Fehler" nicht erreicht worden.

Thüringen "Ungewöhnlicher Einsatz": Rentner-Ehepaar in Auto gefangen

Stattdessen waren 300 Grad gemessen worden. Ziel des Erstversuchs sei es auch gewesen, Erkenntnisse und Daten zu dem Verfahren zu sammeln, so Mittelsdorf. Das Spezialunternehmen werde die Methode in Zukunft weiter verfolgen.

Anzeige

Zusätzlich gesichert werden müsse die Inselbergschanze nun bis zum nächsten Abrissversuch nicht. Der Stahl sei durch die Erhitzung nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Das Gebäude sei standsicher. Der Abriss solle nun schnellstmöglich erfolgen.

Mehr zum Thema Thüringen: