Thüringen feiert Erntedankfest: So gut waren die Erträge in diesem Jahr
Von Stefan Hantzschmann
Erfurt - In zahlreichen Orten Thüringens haben die Menschen das Erntedankfest gefeiert. In geschmückten Kirchen fanden Gottesdienste, auf öffentlichen Plätzen Bauernmärkte mit regionalen Produkten statt.

Politiker und Vertreter der Kirchen und des Bauernverbands nahmen in Bad Frankenhausen (Kyffhäuserkreis) am Landeserntedankfest teil.
Thüringens Landwirtschaftsministerin Colette Boos-John (56, CDU) erinnerte an die harte Arbeit der Landwirte.
"Deshalb ist das Erntedankfest auch der Moment im Jahr, an dem wir einmal innehalten und die Leistungen unserer eigenständigen, regionalen Landwirtschaft würdigen und dafür tatsächlich auch dankbar sein sollten", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt.
Die diesjährige Ernte sei überdurchschnittlich ausgefallen. Beim Getreide liege die Erntemenge um sieben Prozent über dem langjährigen Mittel, beim Winterraps um drei Prozent, bei Äpfeln und Kirschen um jeweils rund ein Drittel.
Boos-John bekräftigte die Absicht der Landesregierung, Bürokratie für Landwirte abzubauen und sich für die Einführung einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage für Agrarbetriebe einzusetzen, die von wetterbedingten Ernteausfällen betroffen sein können.
Die Agrarministerkonferenz hatte die Bundesregierung aufgefordert, die steuerrechtlichen Voraussetzungen für eine solche Risikoausgleichsrücklage zu erarbeiten.
Thüringen: Mehr Wertschätzung für regionale Produkte gefordert

Thüringens Landtagspräsident Thadäus König (43, CDU) forderte in der Gesellschaft eine größere Wertschätzung für regional erzeugte Lebensmittel.
"Um die heimische Landwirtschaft zu stärken, ist sie auf Unterstützung angewiesen – vonseiten der Politik, aber auch durch die Gesellschaft", sagte König.
Die Bauern im Freistaat würden täglich ihr Bestes geben, um die Menschen mit hochwertigen Lebensmitteln zu versorgen.
"Mit ihrer Arbeit leisten sie gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Pflege unserer Kulturlandschaft", so König.
Er appellierte, regionale Produkte zu kaufen. Dies stärke die Landwirtschaft und sichere ihre Zukunft. "Es braucht eine größere Wertschätzung für hier erzeugte Lebensmittel und die handwerkliche Arbeit in unserer Landwirtschaft."
Titelfoto: Heiko Rebsch/dpa