So bereiten sich Thüringens Großstädte auf die Hitze vor

Von Sebastian Münster

Erfurt - Die heißen Tage des Sommers stehen bevor. Thüringens Großstädte Erfurt, Gera und Jena wollen mit Hitzeaktionsplänen auf die Herausforderungen hoher Temperaturen vorbereitet sein.

In Jena wurde wegen der hohen Temperaturen im Sommer erstmalig ein Hitzeaktionsplan verabschiedet. (Archifoto)  © Martin Schutt/dpa

In Erfurt ist mit Beginn des Monats Juni wieder das sogenannte "Hitzetelefon" erreichbar. Die Stadtverwaltung bietet werktags von 9 bis 16 Uhr Tipps zum Umgang mit extremer Hitze an.

Die Landeshauptstadt verfügt seit 2020 über einen eigenen Hitzeaktionsplan, der nach Auskunft der Stadt zunehmend auch auf die bauliche Planung Einfluss nehmen soll, sodass es im Stadtbild mehr Raum für Schatteninseln, Grünflächen oder auch Trinkbrunnen geben soll. Eine Karte, auf der sämtliche Trinkbrunnen und Springbrunnen der Stadt verzeichnet sind, findet sich ebenfalls auf dem städtischen Hitzeportal.

In Jena kann die Hitze durch die Lage der Stadt im Kessel des Saaletals zu einer besonders großen Belastung werden. Die Stadt setzt sich deshalb schon länger mit der Problematik auseinander und hat etwa eine Begrünungsstrategie erarbeitet.

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Nun hat der Stadtrat den ersten Hitzeaktionsplan der Stadt verabschiedet. Das Paket enthält nach Angaben des verantwortlichen Planungsbüros 35 Maßnahmen.

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"Hitze-Team" in Jena unterwegs

Die Hitze kann für viele Menschen zu einer großen Belastung werden. (Symbolfoto)  © Frank Rumpenhorst/dpa

Bereits kurzfristig sollen im Stadtgebiet kühle Orte und mehr öffentliche Trinkwasserspender sowie zusätzliche öffentliche Toiletten für die Sommermonate eingerichtet werden, hatte die Stadt in einer Mitteilung erklärt. Ein "Unterstützungsnetzwerk" solle alleinlebenden älteren Menschen bei extremer Sommerhitze eine Hilfe sein.

Ein städtisches "Hitze-Team" soll die Maßnahmen koordinieren. Auch die Jenaerinnen und Jenaer sind zur Beteiligung aufgerufen - etwa, indem sie die Stadt über deren Online-Mängelmelder auf "besonders hitzeanfällige Orte" hinweisen.

In Gera ist ein kommunaler Hitzeaktionsplan in Arbeit. Bereits jetzt gibt das Amt für Gesundheit und Versorgung auf der Webseite der Stadtverwaltung Tipps zum Umgang mit extremen Temperaturen. Ein Ratgeber für Senioren zum Umgang mit Hitze ist außerdem verfügbar. Eine Online-Karte weist auf kühle Orte im Stadtgebiet hin, die eine Rückzugsmöglichkeit bei Sommerhitze bieten können.

Auch ein landesweiter Hitzeaktionsplan soll bis Ende des Jahres vorliegen. Gesundheits- und Umweltministerium hatten bereits 2023 eine "Hitze-Toolbox" entwickelt. Das Papier bündelt auf rund 100 Seiten konkrete Maßnahmen und Fördermöglichkeiten für Städte und Gemeinden zum Hitzeschutz.

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