"Record Store Day": Diese Platten von Daft Punk, Elton John, Rolling Stones und Co. gab es noch nie

Hamburg - Am 20. April feiern Vinyl-Liebhaber den 17. Record Store Day (RSD). Projektmanager Carsten Wetzl erklärte, worum es überhaupt geht.

Projektmanager Carsten Wetzl sprach mit TAG24 über den Record Store Day 2024.
Projektmanager Carsten Wetzl sprach mit TAG24 über den Record Store Day 2024.  © Yannick Wolff

Insgesamt nehmen am kommenden Samstag 240 unabhängige Plattenläden in Deutschland, Österreich und der Schweiz an dem Event teil.

Mehr als 400 limitierte Releases werden nur an diesem besonderen Tag erhältlich sein. Darunter exklusive Vinyls von Lily Allen, Daft Punk oder Fools Garden. Alle Releases von "A" wie Apocalyptica bis "Z" wie Frank Zappa findet Ihr unter recordstoredaygermany.de.

Die größte Herausforderung dieses Jahr sei die Verjüngung des RSD und die Erschließung neuer Zielgruppen gewesen, so Wetzl im Gespräch mit TAG24. Umgesetzt werde dies beispielsweise durch die RSD-Concerts.

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Bestätigt seien bislang die Rock-Band "Kadavar" im Hamburger Grünspan, die schwedische Indie-Rock-Band "Tribe Friday" im Club Stereo in Nürnberg, die britische elektronische Rock-Band "Courting" im Bumann & Sohn in Köln und zu guter Letzt "iedereen" im Kulturgüterbahnhof in Langenberg.

Ursprünglich kommt der Record Store Day aus den USA. Seit 2011 gibt es ihn auch in der DACH-Region. Ziel des Events: die Vinyl-Kultur und entsprechend auch die Plattenläden zu unterstützen.

Platten sind immer exklusiv und nicht im freien Handel

Frank Turner (42, "FTHC") ist dieses Jahr Botschafter des Record Store Day.
Frank Turner (42, "FTHC") ist dieses Jahr Botschafter des Record Store Day.  © Shannon Shumaker

Inzwischen geht es dem Handel besser als damals. Schallplatten werden wieder gerne gekauft. Mitschuld daran trägt unter anderem der RSD, glaubt Carsten. "Ich will nicht sagen, dass wir der Grund dafür sind, dass es der Vinyl-Kultur so gut geht, aber natürlich hat es einen kleinen Teil dazu beigetragen. Da bin ich mir sicher."

Ob der RSD noch immer die gleiche Bedeutung hat wie der erste 2007 in den USA, sei schwierig zu beurteilen. "Es hat auf jeden Fall eine Bedeutung, weil sonst würden bei uns nicht 240 Plattenläden teilnehmen. Und auch generell sieht man, dass die Relevanz schon noch da ist."

Die Platten seien immer exklusiv, nicht im freien Handel, sondern eben nur bei den teilnehmenden Plattenläden erhältlich.

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"Grundsätzlich gilt: je exklusiver, desto besser. Darauf kommt es am Ende auch an. Das muss den Artists einfach bewusst sein." Das Mindeste sei ein "Reissue", das bedeutet, dass die Platte in einer anderen Farbe verkauft wird. "Es gibt aber auch Singles, die exklusiv zum RSD kommen, die es wirklich in der Form, also mit dieser Single darauf, dann nirgendwo anders zu keinem anderen Anlass gibt."

Entsprechend tiefer müssen Vinyl-Fans auch in die Taschen greifen "Wenn eine Platte, die nur auf einer anderen Farbe gepresst ist, 10 Euro mehr kostet, ist das Verständnis dafür manchmal nicht ganz da. Aber man muss auch den Prozess bedenken. Die limitierte Auflagen in der Produktion ist teurer."

Wie viel teurer die Platten am Ende tatsächlich sein werden, konnte Carsten nicht sagen. Eine Preisbindung wie bei Büchern gebe es nicht. Entsprechend könnten sich diese von Händler zu Händler unterscheiden.

Aber immerhin: Mit einer gewissen Wertsteigerung der erstandenen Platte sei zu rechnen. "Einfach, weil es exklusive und limitierte Platten sind."

Die Rock-Band "Kadavar" spielt zum Record Store Day im Hamburger Grünspan.
Die Rock-Band "Kadavar" spielt zum Record Store Day im Hamburger Grünspan.  © Nils Lucas

Wer ein Exemplar ergattern will, sollte sich früh genug zum RSD aufmachen

Zahlreiche Vinyls-Fans nahmen vergangenes Jahr in Berlin am Record Store Day teil.
Zahlreiche Vinyls-Fans nahmen vergangenes Jahr in Berlin am Record Store Day teil.  © Dussmann

Viele Platten kommen aus Übersee, aber auch Artists aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind dieses Jahr häufiger vertreten als noch 2023. Statt 13 von 400 Artists sind es 2024 immerhin zwischen 30 und 50. Lea, Wanda, Milky Chance ... Das sei auch aktiv angetrieben worden.

Wer ein Exemplar ergattern will, sollte sich früh genug zum RSD aufmachen. First come, first serve, so die Devise. Eventuelle Restmengen würden später über die Onlineshops der Händler verkauft.

Eine feste Hausnummer, wie viele Platten pro Artist verkauft werden, gebe es nicht. Nicht zu wenig, um Frust zu vermeiden, nicht zu viel, damit nichts übrig bleibt. Das sei aber von Artist zu Artist unterschiedlich.

Vinyls im Vorfeld reservieren sei nicht möglich. "Weil das einfach nicht das Prinzip ist. Die Leute sollen sich in die Plattenläden aufmachen, sollen stöbern, sollen - wenn sie Glück haben - ihren Wunschtitel bekommen, aber natürlich auch mit anderen Titeln in Kontakt kommen, die sie dann vielleicht auch vor Ort erst am RSD entdecken."

Informationen darüber, welcher Laden welche Platten verkauft, erfahrt Ihr direkt bei den Händlern.

Titelfoto: Dussmann

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