Debatte um "Winnetou"-Filme und das Wort "Indianer": Uschi Glas hat ganz klare Meinung!

München - Vor rund einem Jahr gab es eine viel beachtete Debatte um die "Winnetou"-Filme. Das einstige "Halbblut Apanatschi" Uschi Glas (79) hat zu der ganzen Aufregung eine überaus klare Meinung: "Ich finde es absolut lächerlich."

Uschi Glas (79) hat eine ganz klare Meinung.
Uschi Glas (79) hat eine ganz klare Meinung.  © Boris Roessler/dpa

Die gebürtige Landauerin zeigt sich sehr irritiert von der Debatte über Western-Klassiker und das Wort "Indianer". Der Deutschen Presse-Agentur sagte die 79-Jährige dazu: "Ich finde es absolut lächerlich."

Glas ist am Sonntag (1. Oktober, 20.15 Uhr) in der ZDF-Romanze "Einfach nur Liebe" zu sehen. Die Schauspielerin hatte in den "Winnetou"-Filmen der 1960er Jahre das "Halbblut Apanatschi" verkörpert.

"Der Aufhänger ist ja eigentlich der, dass Karl May und dass diese Filme rassistisch gewesen sein sollen", äußerte sich Glas zur kompletten Debatte. "Und da muss ich doch entschieden dagegen sprechen: Karl May hat immer dafür gestanden - also das war sein Living und auch sein Träumen -, dass er die Völker verbinden wollte. Sprich: Der Winnetou und der Old Shatterhand, das waren Blutsbrüder. Und die beiden, die waren die Guten."

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Sie verstehe nicht, was daran rassistisch sein solle.

Uschi Glas kann erheblichen Wirbel um den Gebrauch des Wortes "Indianer" nicht verstehen

Uschi Glas war in der Rolle der Apanatschi zu sehen.
Uschi Glas war in der Rolle der Apanatschi zu sehen.  © DPA

Wirbel um den Gebrauch des Wortes "Indianer" könne sie weiterhin nicht nachvollziehen. Es sei "irgendwie so aus dem Nichts, aus dem Täschchen gezogen, dass man jetzt sagt: 'Ah, das machen wir jetzt auch nicht mehr und das ist politisch not correct. Und dann haben wir schon wieder was, was wir verboten haben. Und da kann man gut weiter dran arbeiten, noch mehr zu verbieten'", so Glas.

Der Publikumsliebling führte die eigenen Gedanken weiter aus: "Und wenn es eben jetzt so ist: Wie soll man denn jetzt diese Menschengruppe, die immer so hieß, denn nennen? In dem Wort Indianer, da muss mich jemand aufklären, ist für mich nichts Beleidigendes drin. Ich verstehe es einfach nicht."

Von politisch motivierten Neu-Übersetzungen etwa der Kinderbücher Roald Dahls hält Glas nichts. "Von mir aus kann man immer dazu sagen: 'Das war zu der Zeit so, wir distanzieren uns heute davon, wir sagen so etwas nicht mehr.' Aber man kann doch jetzt nicht die ganze Literatur umschreiben."

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Mit ebenjener Logik betrachtet dürfe auch Shakespeares "Romeo und Julia" nicht mehr aufgeführt werden. "Denn wahrscheinlich hatten die zwei vor der Ehe schon was miteinander. Ja, um Gottes Willen, dann darf das natürlich nicht mehr aufgeführt werden." Sie könne "überhaupt nicht fassen, was da immer wieder Neues rauskommt, was man wieder nicht mehr sagen darf und was jetzt wirklich nicht korrekt ist", betonte Glas ihre Sichtweise der Thematik.

Rassismusdebatte um die "Winnetou"-Filme in Deutschland

Vor einem Jahr hatte es in Deutschland eine mit Nachdruck geführte Rassismusdebatte um die "Winnetou"-Filme gegeben.

Der Ravensburger Verlag hatte damals die entsprechende Auslieferung des Kinderbuches "Der junge Häuptling Winnetou" gestoppt. In einem Instagram-Post hatte das Unternehmen dies damals mit dem Feedback von zahlreichen Nutzern begründet, das gezeigt habe, "dass wir mit den Winnetou-Titeln die Gefühle anderer verletzt haben".

Titelfoto: Boris Roessler/dpa

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