Berlin - Am 9. Februar wurde Kasia Lenhardt (✝25) tot in ihrer Berliner Wohnung aufgefunden. Nun spricht ihre Mutter Adrianna (45) erstmals öffentlich über den schweren Verlust.

"Tut mir leid, dass ich euch so enttäuscht habe": Das waren die letzten Worte, die Kasia an ihre Familie richtete, erzählt Mutter Adrianna ausführlich in einem Interview mit dem Spiegel.

Kurz vor dem Tod des Models war die Trennung von Fußball-Profi Jérôme Boateng (32) bekannt geworden. In einem Interview rechnete der ehemalige FC-Bayern-Kicker mit Lenhardt ab.

Was daraufhin folgt, bezeichnet ihre Mutter als "moderne Hexenjagd": Die 25-Jährige wurde im Netz angefeindet, erhielt Hasskommentare und sogar Morddrohungen auf ihrem Instagram-Kanal - zu viel für die junge Frau, die sich daraufhin selbst die Schuld gab.

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"Mein Leben ist gelaufen. Alle sind gegen mich. Alle hassen mich", soll sie in einer Sprachnachricht gesagt haben. Man habe sogar versucht, ihr Drogen unterzujubeln.

Mehrere dieser Audios, Notizbücher, sowie persönliche Chatverläufe, teilweise auch mit Boateng, hat Kasia ihrer Mutter selbst zugesendet. Andere habe sie nach dem Suizid auf ihrem Smartphone entdeckt.

Darunter befand sich auch der Entwurf eines Statements, das die frühere "Germany's Next Topmodel"-Teilnehmerin als Reaktion auf Boatengs Gespräch mit der Bild-Zeitung herausbringen wollte: "Ich will die Vergangenheit in der Vergangenheit lassen, das Ganze ist kein Spiel ... Die letzten Monate haben mich in so einem derartigen falschen Licht darstellen (lassen)."

"Ich konnte meine Tochter nicht vor dem Tod beschützen", lautet das bittere Resümee der gebürtigen Polin.

Um so mehr will sie darum kämpfen, dass ihrem Kind postum Gerechtigkeit widerfährt. Denn abgeschlossen ist der Fall für Adrianna Lenhardt längst nicht.

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Noch immer fordert sie eine lückenlose Aufklärung, vermutet, dass sie nicht alle Details kenne.

Jérôme Boateng will sie zwar nicht beschuldigen. Jedoch müsse auch er ein Stück weit Verantwortung übernehmen. Für ein persönliches Treffen mit dem Fußballspieler fühlt sich die 45-Jährige bisher nicht bereit.

Indes hat die Staatsanwaltschaft München Ende Februar ein früheres Verfahren gegen den 32-Jährigen wiederaufgenommen, das im Juni 2020 eingestellt worden war.

2019 erstattete Kasia Anzeige wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung, nachdem Boateng in einem Hotelzimmer handgreiflich gegenüber dem Model geworden sein soll.

Kasias Sohn, der am Tag ihres Todes sechs Jahre alt wurde, hat den Verlust noch lange nicht verarbeitet.

Immer wieder greift er nach den Kleidungsstücken der 25-Jährigen und zieht diese über, "weil die so nach Mami riechen".

Mit ihm wollte die Influencerin eigentlich nach Bali reisen, einen ganzen Monat lang ohne Smartphone leben und sich komplett aus der Internet-Welt zurückziehen.

Dieser Wunsch bleibt nun unerfüllt.

Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.