Rettung aus Todeszug: Doku zeigt, was mit befreiten Juden passiert ist

Farsleben - Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges schickte die SS noch drei Züge mit KZ-Häftlingen los, um sie als Geiseln einzusetzen. Einer diese Züge wurde in Farsleben (Sachsen-Anhalt) von den Alliierten gestoppt.

An der Stelle der Befreiung steht heute ein Denkmal für die einstigen KZ-Häftlinge.
An der Stelle der Befreiung steht heute ein Denkmal für die einstigen KZ-Häftlinge.  © ARD

Am Dienstag sendet der MDR die Doku "Zug ins Leben – Die Befreiung der SS-Geiseln". Darin geht es um die 2500 Menschen, welche aus dem Todeszug gerettet wurden - und ihr Leben danach.

Als die britischen und amerikanischen Truppen sich 1945 dem Konzentrationslager Bergen-Belsen näherten, sollten drei Züge Geiseln nach Theresienstadt bringen.

Einer erreichte sein Ziel, einer wurde in Südbrandenburg durch die sowjetische Armee befreit.

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Der dritte Zug wurde bei Farsleben nahe Magdeburg am 13. April durch die Amerikaner angehalten.

Lange gab es nur Fotos, die dieses Ereignis belegten - doch vor Kurzem tauchten Videoaufnahmen aus dem amerikanischen Nationalarchiv auf.

Darauf sind die überraschten und emotionalen Gesichter der abgemagerten Häftlinge, darunter viele Frauen und Kinder, aus Ungarn, den Niederlanden, Polen und Griechenland zu sehen.

Kein Happy End für alle Häftlinge

Euphorie, Tränen, Unglaube: Die befreiten Menschen reagierten mit viel Emotionen auf die unerwartete Rettung.
Euphorie, Tränen, Unglaube: Die befreiten Menschen reagierten mit viel Emotionen auf die unerwartete Rettung.  © ARD

"Als wir merkten, dass es Amerikaner waren, waren wir erleichtert. Viele weinten, auch meine Mutter", erinnert sich Peter Lantos in der Doku. Der Ungar wurde mit fünf Jahren aus dem Todeszug befreit.

Vorab waren sie sechs bis sieben Tage unterwegs gewesen. Die Nahrung war knapp und zwischendurch wurde der Zug immer wieder von den Alliierten bombardiert, da sie dachten, er liefere Waffen, erinnert sich Lantos.

Für die damaligen Opfer und ihre Nachkommen ist dieses Ereignis ein Meilenstein in der Geschichte.

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Ein Happy End war es aber nicht für alle: Selbst nach ihrer Befreiung starben noch viele der ausgezehrten Menschen an Schwäche und Krankheit.

Historiker, Betroffene und ihre Kinder kommen in der Dokumentation zu Wort. Zu sehen ist sie in der ARD Mediathek oder um 22.10 Uhr im MDR-Fernsehen.

Titelfoto: ARD

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