FAKT IST! 10.000 Beschäftigte verlieren in Ostdeutschland ihre Jobs

Magdeburg/Leipzig - Die Kohle geht – doch was kommt dann? Für über 10.000 Beschäftigte besonders in Ostdeutschland bedeute dies das Ende ihres Arbeitslebens. Dieses heiße Thema kommt am Montag im TV-Polittalk "FAKT IST!" auf den Tisch.

Das "Fakt ist!"-Moderatoren-Team aus Magdeburg: Anja Heyde (44) und Stefan Bernschein.
Das "Fakt ist!"-Moderatoren-Team aus Magdeburg: Anja Heyde (44) und Stefan Bernschein.  © MDR/Andreas Lander

Darüber, wo es beim Strukturwandel haken kann und über die Lösungen diskutiert die Runde im MDR.

Nicht nur in Nordrhein-Westfalen - auch im Osten des Landes soll spätestens im Jahr 2038 aus der Verstromung fossiler Brennstoffe ausgestiegen werden; einige rechnen mit einem früheren Termin.

"Für etwa 10.000 Beschäftigte in Ostdeutschland bedeutet dies das Ende ihres Arbeitslebens oder den Umstieg in andere Jobs", so der MDR.

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Weitere Tausende Jobs hängen indirekt an der Kohle. 150 Jahre lang hat Kohle die Region(en) geprägt.

Ende dieses Jahres geht das älteste Braunkohle-Kraftwerk Deutschlands, das Kraftwerk Deuben im Süden Sachsen-Anhalts, in den Ruhestand und vom Netz.

Milliardenschwere Programme sollen beim Strukturwandel helfen

Dauerbaustelle: Die A72 südlich von Leipzig wird mit 183 Millionen Euro endlich fertig gebaut. Das Geld stellt der Bund im Rahmen des Umbaus der Braunkohlereviere bereit. Gesamtsumme: 40 Milliarden Euro.
Dauerbaustelle: Die A72 südlich von Leipzig wird mit 183 Millionen Euro endlich fertig gebaut. Das Geld stellt der Bund im Rahmen des Umbaus der Braunkohlereviere bereit. Gesamtsumme: 40 Milliarden Euro.  © dpa/Jan Woitas

40 Milliarden Euro insgesamt wird die Bundesregierung für die betroffenen Regionen in ganz Deutschland ausgeben, um diese zu unterstützen.

Allein das "Mitteldeutsche Revier" (das Sachsen, Sachsen-Anhalt und einen kleinen Zipfel von Thüringen umfasst) wird bis 2038 circa acht Milliarden Euro erhalten. Für das Lausitzer Revier in Sachsen und Brandenburg seien es 17 Milliarden.

"Kohle" für Kohle: Unter anderem vorgesehen sind diese für Verkehrswege, Forschungsprojekte, das Ansiedeln von Bundesbehörden oder Vorhaben der Digitalisierung.

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Aber: Kommen die Fördermilliarden wirklich den Kohleregionen und den dort Beschäftigten zugute? An mehreren Projekten wie etwa der Fassadenreinigung des Naumburger Doms gibt es bereits Kritik - während Gemeinden mit den Tücken der Fördermittelvergabe heftig zu kämpfen haben.

Werden die Strukturmaßnahmen überhaupt die entstehenden Job-Lücken in den durch Bergbau geprägten Orten füllen? Und was passiert mit den Gemeinden, wo heute noch die meisten einer Arbeit im Kraftwerk oder im Tagebau nachgehen?

Diesen Fragen geht Moderatorin Anja Heyde (44) mit diesen Gästen auf den Grund:

  • Sven Schulze (42, CDU), Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten in Sachsen-Anhalt,
  • Prof. Joachim Ragnitz (60), Wirtschaftswissenschaftler und stellvertretender Leiter der ifo Niederlassung Dresden,
  • Hartmut Pleß (SPD), Gemeinderat in Elsteraue (Sachsen-Anhalt) und Mitglied der Bürgerinitiative "30 x NEIN gegen das Kernrevier" sowie
  • Thomas Brockmeier, Hauptgeschäftsführer der IHK Halle-Dessau
Der Strukturwandel in den vom Ende der Braunkohleförderung betroffenen Regionen in Sachsen soll weiter unterstützt werden. (Symbolbild)
Der Strukturwandel in den vom Ende der Braunkohleförderung betroffenen Regionen in Sachsen soll weiter unterstützt werden. (Symbolbild)  © Daniel Schäfer/dpa-Zentralbild/dpa

TV-Tipp: "Fakt ist!" aus Magdeburg läuft am 4. Oktober 2021 ab 20.30 Uhr im Livestream auf mdr.de/tv sowie um 22.10 Uhr im MDR-Fernsehen und im Anschluss in der ARD Mediathek.

Titelfoto: Daniel Schäfer/dpa-Zentralbild/dpa

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