"Tatort": Tante von Kommissarin Odenthal unter Mordverdacht

Ludwigshafen - Die Tante von Lena Odenthal (Ulrike Folkerts, 61), bei der die Hauptkommissarin aufwuchs, ist zu Gast in Ludwigshafen. Jedoch nicht nur, um ihr "Lenchen" zu besuchen. Zwangsläufig wird der neue "Tatort" für das Team äußert persönlich und zu einer ständigen Frage des Vertrauens.

Lena Odenthal (Ulrike Folkerts, 61, l.) kann es nicht fassen, dass ihre Tante Niki (Ursula Werner, 79) die Hauptverdächtige ist.
Lena Odenthal (Ulrike Folkerts, 61, l.) kann es nicht fassen, dass ihre Tante Niki (Ursula Werner, 79) die Hauptverdächtige ist.  © SWR/Benoît Linder

Das Opfer im 77. Fall der Ludwigshafener Ermittler ist Fritz Herrweg - stolze 96 Jahre alt. Sein Tod: keineswegs Zufall.

Er starb in einem Altenpflegeheim an einer Überdosis Insulin, wie erste Ermittlungen im Fall "Lenas Tante", den das Erste am heutigen Sonntag um 20.15 Uhr ausstrahlt, zeigen.

Wie der Titel bereits verrät, steht Odenthals Tante Niki (Ursula Werner, 79) im Fokus des neuen Krimis. Denn die einst berüchtigte und heute pensionierte Staatsanwältin taucht sehr zum Ärger ihrer Nichte permanent am Tatort auf, macht sich mit ihren Handlungen und Lügen höchst verdächtig.

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"Meine Tante war immer mein Vorbild. Unberechenbar, berechnend, mysteriös", verrät die Kommissarin ihrer Partnerin Johanna Stern (Lisa Bitter, 39) bei einem Abend mit Pizza und Wodka.

Als das Heim ein weiteres Opfer zu beklagen hat, spitzen sich die Dinge rasant zu.

Lohnt sich das Einschalten?

Pflegerin Simona Ferizaj (Maja Zećo, 38) kümmert sich intensiv um Herrn Kahane (Rüdiger Vogler, 80), Zimmergenosse des Opfers.
Pflegerin Simona Ferizaj (Maja Zećo, 38) kümmert sich intensiv um Herrn Kahane (Rüdiger Vogler, 80), Zimmergenosse des Opfers.  © SWR/Benoît Linder

Unbedingt! Nach dem letzten Fall "Das Verhör" liefert das Team aus Ludwigshafen erneut ab.

Dabei widmet sich der Krimi gleich mehreren äußerst schwierigen Themen: Deutschlands Nazivergangenheit, dem Versuch nach Aufarbeitung und Gerechtigkeit sowie der Einstufung ins Pflegesystem.

Beginnt der Fall zunächst mit einer Portion Humor, bedingt durch den offenen Schlagabtausch zwischen den beiden Odenthals, wird im Laufe der 90 Minuten der Ton ernster. Denn das Mordopfer, zu dessen Ehren bei der Beerdigung NS-Gesänge ertönen, war im elsässischen Konzentrationslager Natzweiler-Struthof ein gefürchteter Mann.

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"Ein wichtiger Film", wie Stern-Darstellerin Bitter betont. Und tatsächlich ist die Story das Wichtigste - obwohl auch einige der Nebenfiguren wie Johannes Dullin (32) als verliebter Arzt herausstechen.

Schlussendlich sorgt aber vor allem die Musik des Komponisten Manouk Roussyalian (35) an den richtigen Stellen für Lacher - aber auch für Gänsehaut.

Titelfoto: SWR/Benoît Linder

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