Chemnitz - Autofahrer müssen sich am Freitag auf einige Behinderungen in der Chemnitzer Innenstadt einstellen. Neben der wöchentlichen Demonstration kommt es auch durch verschiedene Gedenkveranstaltungen zum 9. November zu Sperrungen und Behinderungen.

Es ist Demo-Freitag in Chemnitz und dafür müssen schon ab Mittag einige Straßen im Zentrum und auf dem Kaßberg gesperrt werden.

• Bereits ab 11 Uhr ist die Brückenstraße zwischen der Straße der Nationen und der Theaterstraße komplett dicht, auch die Parkplätze können nicht genutzt werden.
  
• Ab 11.30 Uhr wird die Reichsstraße auf Höhe Stephansplatz (zwischen Zwickauer Straße und Weststraße) bis 13.15 Uhr voll gesperrt.
  
• Von 12.30 Uhr bis 23 Uhr folgt eine Vollsperrung der Brückenstraße zwischen der Bahnhofstraße und der Straße der Nationen.
• Auch die Straße der Nationen wird zwischen Carolastraße und Brückenstraße von 12.30 Uhr bis 23 Uhr voll gesperrt.
• Während des Demonstrationszugs "Lichterwege", der ab 17.30 Uhr von der Synagoge (Stollberger Straße) zum Park der Opfer des Faschismus führt und die Gruppe Chemnitz nazifrei ab 15 Uhr zum "Opfergedenken" vom Kaßberggefängnis über Reichs-, Annen- und Bahnhofstraße zur Brückenstraße läuft, warnt die Polizei vor "kurzfristigen Straßensperrungen im erweiterten Innenstadtbereich".
  

Die CVAG ist ebenfalls von den Sperrungen betroffen: Die Fahrtrouten sowie die Haltestellen der Buslinien 62, 72, 79 und 82 sowie der Straßenbahnen 1 bis 4 werden zwischen 11 Uhr und 23.45 Uhr verlegt.

Am heutigen 9. November wird neben dem Mauerfall und der Ausrufung der Republik auch der Reichspogromnacht gedacht. Dafür wird am Mittag Ministerpräsident Michael Kretschmer (43, CDU) in Chemnitz erwartet.

Zusammen mit Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (56, SPD) und mehreren Schulklassen gedenkt er ab 12 Uhr an der Stele am Stephansplatz der Reichsprogromnacht.

Ein Bündnis rund um Grünen-Politiker Volkmar Zschocke (49) ruft ab 15 Uhr in der Brückenstraße zur Kundgebung "Solidarität statt Rassismus" auf.

Ab 16 Uhr geht auch das Theater mit Musik und Ballett auf die Straße.

Am Abend findet dann noch die wöchentliche Demonstration von Pro Chemnitz statt. Die Kundgebung soll um18.30 Uhr am Marx-Monument starten. Das Areal ist allerdings aufgrund von Bauarbeiten derzeit großräumig abgesperrt (TAG24 berichtete).

Parallel zu den Demos und Kundgebungen findet ab 18.30 Uhr in den Kunstsammlungen am Theaterplatz eine Kombination aus Lesung und Filmvorführung statt. Gelesen wird aus dem Buch „Wir Leben weiter“ von Franz T. Cohn, einem in Chemnitz geborenen Juden, der im Kindesalter nach Schweden flüchten musste.