Das Ende des roten Kleides: Anders-Brüder machen in der Neustadt Schluss

Dresden - Das rote Kleid ist der Klassiker. Es wurde 2006 mit dem Sächsischen Design-Preis ausgezeichnet, im Hygienemuseum in der Ausstellung "Slow Fashion - Fast Fashion" gezeigt und bis heute produziert. Doch nicht mehr lange.

Peer (47, l.) zeigt noch einmal das rote Kleid, Bruder Sven Anders (49) präsentiert die aktuelle Männermode im Neustadt-Laden.  © Holm Helis

Die Schöpfer des roten Kleides - die Brüder Sven (49) und Peer Anders (47) - schließen nach fast 25 Jahren ihren Kultladen "Anders und Anders" in der Dresdner Neustadt. Dann heißt es auch: Adieu, Damenmode!

Am 31. Dezember ist Schluss an der Ecke Rothenburger/Böhmische Straße.

Künftig werden Sven und Peer coole Mode inklusive ihres eigenen Labels "Anders und Anders" nur noch für Männer verkaufen und entwerfen - in ihrem zweiten Laden an der Schiller-Galerie.

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"Wir haben den Mietvertrag nicht verlängert. Weil wir einfach wieder mehr Zeit brauchen, um kreativ sein. Das geht mit zwei Läden nicht", sagt Peer.

Denn für ihre eigenen Kollektionen suchen sie nicht nur die Stoffe in Europa aus und lassen ihre Entwürfe in Sachsen nähen. "Für Stickereien und Applikationen sitzen wir selbst an der Nähmaschine", verrät Sven.

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Prominente Träger zeigen "Anders & Anders"-Mode weltweit

Das rote Kleid 2006 im Hygiene-Museum.  © Anders und Anders
Damit sie im alten Laden nicht so viele Kisten packen müssen, wird es vor Ladenschluss noch tolle Rabatte geben.  © Holm Helis
Ab 2022 sind Sven (49) und Peer (47, r.) nur noch im Laden an der Schiller-Galerie zu finden.  © Holm Helis

Seit 2005 bringen sie ihre eigenen Mode heraus, die weltweit gesehen wird - dank Prominenz: Der Dresdner Star-DJ "Purple Disco Machine", Tino Piontek (41, "Hypnotized", "Firework"), legt zwischen New York und Tokio auf, hat über 650 Millionen Streams vorzuweisen. "Für ihn haben wir eine eigene Kollektion entworfen", sagen die Brüder stolz.

Und auch das Dresdner DJ-Duo Disco Dice legt gern in "Anders"-Klamotten auf. Zu erkennen an den zwei eingestickten "A"s - eines davon steht auf dem Kopf.

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