Mönchengladbach – Im Prozess um den gewaltsamen Tod eines fünfjährigen Jungen aus Mönchengladbach hat sich am Mittwoch die angeklagte Mutter des Kindes erstmals zu den Vorwürfen geäußert.
In einer von ihrem Verteidiger verlesenen Erklärung bestritt die 23-Jährige, Fabio und seinen zwei Jahre jüngeren Bruder jemals misshandelt zu haben.
Es sei zutreffend, dass sie Fabio mal auf die Finger und den Hintern gehauen habe, erklärte die Angeklagte.
In dem seit über drei Monaten dauernden Prozess sind die Frau und ihr damaliger, gleichaltriger Freund angeklagt. Ihm wird Totschlag vorgeworfen, der Mutter Totschlag durch Unterlassen.
Die junge Frau erklärte, sie habe ihrem Freund zunächst immer geglaubt, wenn er die Verletzungen der Kinder mit Unfällen wie "aus dem Hochbett fallen" oder "vor die Heizung laufen" erklärt habe.
Erst knapp einen Monat vor dem Tod von Fabio am 21. April, seien ihr Zweifel gekommen, als ihr fünfjähriger Sohn ein Brillenhämatom hatte, also blaue Flecken um beide Augen herum.
Sie habe sich nicht getraut, ihren Partner darauf anzusprechen, aus Angst vor seinen Reaktionen. "Er war so reizbar", erklärte sie.
Ursprünglich sollte der Angeklagte am Mittwoch aussagen. Wegen starker Kiefer- und Ohrenschmerzen sei er dazu nicht in der Lage, sagte der Mann.