Einkaufswagen-Verweigerer kassiert Ohrfeige und hat dann vor Gericht Glück

Bonn - Ein langwieriger Streit zwischen einem Kunden und einem Security-Mitarbeiter um die Einkaufswagen-Pflicht in Corona-Zeiten ist vor Gericht glimpflich ausgegangen.

Der Supermarkt-Mitarbeiter beteuerte als Zeuge, er habe keinerlei Interesse an einer Bestrafung des Kunden. Daraufhin wurde das Verfahren beendet. (Symbolfoto)  © Oliver Berg/dpa

Das Verfahren sei wegen Geringfügigkeit eingestellt worden, teilte eine Sprecherin des Landgerichts Bonn am Dienstag mit.

Auslöser war ein Zwist zwischen einem 52 Jahre alten Kunden und einem Supermarkt-Mitarbeiter. Der Kunde, der "nur schnell einen Sack Äpfel holen" wollte, hatte sich geweigert, einen wegen der Corona-Pandemie vorgeschriebenen Einkaufswagen mit in einen Supermarkt in Niederkassel im Rhein-Sieg-Kreis zu nehmen.

Er beleidigte den Security-Mitarbeiter am Eingang. Der wiederum soll ihm eine Ohrfeige verpasst und ihn geschubst haben. Die Polizei musste eingeschaltet werden.

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Wegen Beleidigung verurteilte das Amtsgericht Siegburg den unfolgsamen Kunden schließlich zu 1.000 Euro Geldstrafe. Er habe versucht, sich der Einkaufswagen- und Maskenpflicht zu widersetzen.

Der Angeklagte jedoch ging, wie die Gerichtssprecherin am Dienstag sagte, vor dem Landgericht in Berufung. Dort hatte er dann Glück.

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Der Supermarkt-Mitarbeiter beteuerte als Zeuge, er habe keinerlei Interesse an einer Bestrafung des Kunden: "Es war ein Stressmoment. Das passiert." Daraufhin wurde das Verfahren beendet.

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