Polizisten-Beißerin und weiteres AfD-Mitglied outen sich als Reichsbürger

Zwönitz - Polit-Posse in Zwönitz (Erzgebirge): Auf eigenen Antrag schloss der Stadtrat am Mittwochabend zwei Mitglieder der AfD aus. Der Grund: Wolfgang Bude und Margitta Böttger (57) haben sich als Reichsbürger geoutet.

Bürgermeister Wolfgang Triebert (51, CDU) ist fassungslos über die Aussagen zweier Ex-Stadträte.  © Sven Gleisberg

In einem Schreiben an Bürgermeister Wolfgang Triebert (51, CDU) begründeten sie ihren Austritt: Die BRD sei kein Staat und dürfe keine Parteiengesetze und Verordnungen rechtsgültig erlassen.

Margitta Böttger hatte Mitte Mai bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, weil sie bei einer Anti-Coronamaßnahmen-Demo in Zwönitz einem Polizisten in die Hand gebissen und ihn verletzt hatte.

Alle 21 anwesenden Stadträte stimmten dem Antrag auf "Entbindung vom Ehrenamt" zu. Auch die beiden AfD-Kollegen. Dem AfD-Kreisvorsitzenden Johannes Wolf (55) ist die Sache "furchtbar, furchtbar peinlich". Er nennt die Aussagen "schräges Zeug und Reichsbürger-Geschwätz".

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Wolfgang Bude und Margitta Böttger ließen sich 2019 zur Kommunalwahl auf die Liste der AfD setzen. Nur Margitta Böttger war auch AfD-Mitglied, ist aber längst ausgetreten. Durch den Rücktritt aus dem Stadtrat verliert die AfD zwei ihrer vier Sitze - es gibt keine Nachrücker.

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Bei einer Demo gegen die Corona-Maßnahmen in Zwönitz biss die Kommunalpolitikerin Margitta Böttger (57) einem Polizisten in die Hand.  © B&S
AfD-Kreisvorsitzender Johannes Wolf (55) nennt die Aussagen zweier Ex-Mitstreiter "Reichsbürger-Geschwätz".  © privat

Bürgermeister Triebert ist fassungslos: "Ich bin 26 Jahre in der Kommunalpolitik. So einen Fall habe ich vorher noch nicht erlebt."

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