In flagranti erwischt! Wolf mit gerissenem Huhn totgefahren

Bautzen - Kein guter Start in den Frühling für Sachsens Wölfe: Während bei Salzenforst ein Graupelz seinen Ausflug auf die Autobahn nicht überlebte, war es in Cunewalde der Diebstahl einer Henne, der das imposante Tier das Leben kostete.

Dieser Wolf überlebte den Diebstahl eine Huhnes nicht.  © Gemeindeverwaltung Cunewalde

05.45 Uhr wollte Isegrim wohl schnell nach Hause: Mit einem Huhn im Maul rannte das Tier über die Hauptstraße zwischen Cunewalde und Halbau.

Zu dieser frühen Stunden waren dort allerdings nicht nur Hühnerdiebe, sondern auch ein Hyundai-Fahrer (33) unterwegs.

Dieser konnte nicht mehr rechtzeitig stoppen und erfasste den Wolf.

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Während der Fahrer unverletzt blieb, kam für Wolf und Huhn jede Hilfe zu spät. Am Auto entstanden rund 2500 Euro Schaden. "Ich habe keine Ahnung, wo er das Huhn gestohlen hat", sagt Cunewaldes Bürgermeister Thomas Martolock (52,CDU).

"Interessieren würde mich das schon, weil so ein Huhn ja um die Zeit eigentlich im Stall ist. Er muss es sich zuvor aus dem Ort geholt haben, frei in der Natur laufen Hühner ja auch nicht nachts herum. Wir hatten in der Gegend allerdings schon schwerwiegendere Risse."

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Das Tier lag leblos auf der Straße.  © Gemeindeverwaltung Cunewalde

So hatten im Oktober 2017 Wölfe ein Wildgatter in Cunewalde heimgesucht: Sieben Tiere überlebten die Attacke nicht.

Ein Wolf im Hühnerstall ist aber auch für das Lausitzer Stadtoberhaupt etwas neues. Das Tier wird jetzt im Wolfsbüro untersucht.

Ganz ohne Beute erwischte es einen weiteren Wolf auf der Autobahn 4: Gegen 0.20 Uhr entdeckte eine Streife bei Salzenforst ein totes Tier auf dem Seitenstreifen, Offenbar war der Wolf angefahren und liegen gelassen wurden (TAG24 berichtete).

Das Fahrzeug, das dem Tier zum Verhängnis wurde, war aber nicht mehr vor Ort. Die Autobahnmeisterei rückte an, nahm das Tier mit und übergab es schließlich zur Untersuchung an das Wolfsbüro. Die Polizei prüft jetzt, ob ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vorliegt.

Woher der Wolf das Huhn hatte, ist unklar.  © Gemeindeverwaltung Cunewalde

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