Giftalarm am FKK-Paradies der Talsperre Pöhl

Plauen - Wohl über Wochen hinweg wurde das Wasser der Talsperre Pöhl vergiftet. Einer der Zuflüsse - der Bellwitzbach - ist durch Silage-Sickersäfte aus dem ökologischen Gleichgewicht geraten und in der Güteklasse auf die schlechteste Stufe gerutscht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

In das Badeparadies Pöhl wurden über längere Zeit hoch konzentrierte Klärrückstände eingeleitet, die Fische sterben und Algen wachsen lassen.  © Uwe Meinhold

Bei regelmäßigen Messungen fiel den Mitarbeitern der Landestalsperrenverwaltung (LTV) eine extreme Verschmutzung in der Talsperre Pöhl auf.

LTV-Sprecherin Patricia Zedel: "Es handelt sich um Einleitungen mit einem hohen Gehalt an organischen Stoffen, insbesondere Kohlenstoffverbindungen, Stickstoffverbindungen und Phosphaten."

Dass die Verschmutzung über einen Zeitraum von mehr als vier Wochen stattfand, zeigt die explosive Ausbreitung des sogenannten Abwasserpilzes.

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Diese aus Bakterien bestehenden Klumpen kommen eigentlich in Becken von Kläranlagen vor. Das führte die Wasserbehörde des Vogtlandkreises zu dem Betreiber einer Biogasanlage. Kreissprecher Uwe Heinl: "Die Einleitung wurde gestoppt und Strafanzeige gestellt."

Der Bellwitzbach fließt in der Nähe des FKK-Strandes in die Talsperre. Eine Beeinträchtigung der EU-Badewasserqualität habe es am "Vogtländischen Meer" wohl nicht gegeben.

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Das Wasser des Bellwitzbaches rutschte durch die Verschmutzung in die niedrigste Güteklasse.  © Ellen Liebner

Man geht aber davon aus, dass sich im Tiefenwasser die Sauerstoffzehrung erhöht und später mit massivem Algenwachstum zu rechnen sei.

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