Diese Entdeckung trübt den Badespaß in unseren Badeseen

Erzgebirge/Vogtland/Zwickau - Endlich wird es wärmer und der Sommer scheint nochmal zurückzukehren. Doch mit steigenden Temperaturen steigt nicht nur die Anzahl der Talsperrenbesucher sondern auch die der Blaualgen und deren schädlichen Folgen. Stehen unsere Talsperren nun in der Gefahr, geschlossen zu werden?

Im Nordwesten des Landkreises Zwickau: die Talsperre Koberbach
Im Nordwesten des Landkreises Zwickau: die Talsperre Koberbach  © Ralph Koehler/Propicture

In beinahe jedem Gewässer findet man die sogenannten Blaualgen. Gefährlich wird es erst, wenn sie sich massenhaft vermehren. Neben einer geringen Sichttiefe können sie auch gesundheitliche Beeinträchtigungen verursachen. Von Hautreizungen über Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall bis hin zu Bindehautentzündungen, Ohrenschmerzen, Fieber oder Atemwegserkrankungen können verschiedene Symptome bei Kontakt mit diesen Bakterien auftreten. Vor allem Kleinkinder und Haustiere sollten dann das Wasser meiden.

Laut Landestalsperrenverwaltung steht besonders die Talsperre Pirk im Vogtland unter Beobachtung: "Eine Tendenz zur Massenentwicklung von Cyanobakterien (Blaualgen) ist auch nach der Sanierung wieder beobachtet worden.“

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Zwickau Mit Spannung kennt er sich aus: Dieser Elektriker ist jetzt Autor

Ähnlich steht es um die Talsperre Koberbach im Landkreis Zwickau: "Aufgrund des hohen Nährstoffgehaltes im Gewässer und seiner geringen Zuflüsse ist die Gefahr der Massenvermehrung von Cyanobakterien (Blaualgen) und der damit verbundenen Sichttiefeeinschränkungen als hoch einzuschätzen."

Eine Warnung vor dem Badegang wurde bei beiden Talsperren weder von der Landestalsperrenverwaltung noch vom Gesundheitsamt ausgesprochen.

Bei den Badegewässern Greifenbachstauweiher, Filzteich Schneeberg, Naturbad Erzengler, Talsperre Falkenstein, Talsperre Pöhl und Stausee Oberwald ist die Gefahr der Blaualgen-Vermehrung gering.

Diagnose: Blaualgen-Befall

Die Talsperre Pöhl ist der drittgrößte Stausee in Sachsen.
Die Talsperre Pöhl ist der drittgrößte Stausee in Sachsen.  © Igor Pastierovic/dpa-Zentralbild/ZB

Genau genommen sind Blaualgen keine Algen sondern sogenannte Cyanobakterien. Ihren Namen haben sie durch den grün-blauen Farbstoff, den sie enthalten. Verursacht wird einen schnelle Blaualgen-Wachstum durch hohe Temperaturen und geringe Windbewegungen.

Den Blaualgen-Befall erkennt man an flockigen, fädrigen oder kugeligen Kolonien und Zellverbände. Meistens sieht man diese bläulich schimmernden "Teppiche" in Ufernähe. Außerdem ist eine geringe Sichttiefe ein gutes Indiz für den Blaualgen-Befall.

Alle Infos rund um die sächsischen Badegewässer werden hier regelmäßig aktualisiert: https://www.gesunde.sachsen.de/badegewaesser.php

Titelfoto: 123RF/stylephotographs

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