Sachsen will alte Bahnstrecken wieder aktivieren: Neues Leben für tote Gleise!

Dresden - Die Schiene kommt zurück: Sachsen hat eine Offensive zur Aktivierung stillgelegter Bahnstrecken gestartet und schon mal vorsondiert. Hoffnung machen darf man sich im Erzgebirge, in der Lausitz, im Landkreis Mittelsachsen und im Leipziger Land. Ob aus der Absicht konkrete Pläne werden, soll nun ein Vertiefungsgutachten klären.

Vom Bahnhof Hosena soll's künftig wieder nach Kamenz gehen. Das Projekt ist bereits Teil der Pläne zum Strukturwandel in den Kohleregionen.  © Henry Gbureck

"Es ist das gemeinsame Ziel aller Koalitionsparteien, 80 Prozent der Sachsen an das Netz des ÖPNV anzubinden und einen positiven Beitrag zur Umwelt- und Klimaverbesserung zu leisten", so Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig (47, SPD) am gestrigen Dienstag in Chemnitz.

Um das zu erreichen, sollen stillgelegte Bahnstrecken aktiviert werden. Fünf von insgesamt 22 begutachteten Strecken sind in der engeren Auswahl (siehe Karte).

Welche Abschnitte tatsächlich wiederbelebt werden können, soll nun ein Vertiefungsgutachten herausarbeiten.

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Kriterien sind neben bezahlbaren Kosten für die Modernisierung und den laufenden Betrieb auch die Fahrgastzahlen. Die aktuell besten Aussichten hat die Strecke Döbeln - Meißen.

Drei Jahre wird bereits daran gearbeitet.

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Auf diesen Strecken könnten bald wieder Züge rollen.  © Montage: dpa/Lukas Schulze, TAG24-Grafik
Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig (47, SPD).  © Kristin Schmidt

Bahnstrecken kosten mehrere Millionen Euro Unterhalt jedes Jahr

Der größte Batzen zur Finanzierung soll vom Bund kommen, etwa im Rahmen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG). Die Staatsregierung hat dafür vorerst insgesamt 13 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt (bis 2025).

Aber: Allein für die Strecke Döbeln - Meißen müssten rund 35 Millionen Euro fließen, rund zehn Millionen würde der Betrieb jährlich kosten.

Vor 2026 ist daran allerdings nicht zu denken.

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Vom Bahnhof Pockau-Lengefeld fahren nur noch Züge Richtung Olbernhau. Nun könnte die Verbindung nach Marienberg wiederbelebt werden.  © Kristin Schmidt

Auch das Vertiefungsgutachten wird dauern. Im Herbst soll es in Auftrag gegeben werden - und etwa ein Jahr in Anspruch nehmen.

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