CDU-Politiker will "Schweigefuchs" verbieten

Hamburg/Berlin - Politiker von CDU und Linken wollen den Schweigefuchs verbieten. Aber nur, weil die Geste auch der Gruß türkischer Rechtsextremisten ist.

So sieht der "Wolfsgruß" aus, den türkische Rechtsextreme benutzen (Archivfoto).  © dpa/Peter Kneffel

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries aus Hamburg fordert in der Bild-Zeitung ein Verbot der Organisation "Graue Wölfe", ihrer Symbole und Gesten.

Die "Grauen Wölfe" gelten der Bundeszentrale für politische Bildung zufolge als ultranationalistische, rassistische und gewalttätige Organisation, die seit Jahrzehnten auch in Deutschland aktiv ist.

Daher ist der CDU-Innenpolitiker de Vries ein weitreichendes Verbot. Die Bild zitiert den Hamburger: "Jede Form des Faschismus ist menschenverachtend und eine Bedrohung für unsere freiheitliche Gesellschaft."

Auch Sevim Dagdelen, Vize-Chefin der Bundestagsfraktion der Linken, schließt sich der Forderung an. Die "Grauen Wölfe" seien eine der "größten rechtsextremistischen und verfassungsfeindlichen Organisationen in Deutschland".

Außerdem sieht sie den Gruß der "Grauen Wölfe", den sogenannten "Wolfsgruß", mit dem verbotenen Hitlergruß vergleichbar.

Bei der Geste werden der kleine und der Zeigefinger als Ohren abgespreizt, Daumen und die anderen zwei Finger der Hand formen die Schnauze.

Der "Wolfsgruß" ist vielen auch als "Schweigefuchs" bekannt, den Lehrer und andere Pädagogen gerne einsetzen, um laute Kinder und Jugendliche zum Schweigen zu bringen.

In Österreich soll die Geste ab März 2019 verboten sein.

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Christoph de Vries ist CDU-Bundestagsabgeordneter aus Hamburg (Archivbild).  © dpa/Daniel Reinhardt