Interessant, warum alle hinter diesem Fisch her sind...
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Sachsen – Der Karpfen ist laut WHO der nachhaltigste Fisch überhaupt. Er ernährt sich von Naturnahrung und wird zusätzlich ausschließlich mit Getreide gefüttert.
Und genau dieser Fisch wird schon seit fast 800 Jahren in Sachsen gezüchtet.
Aber wir haben noch mehr spannende Infos zum heimischen Karpfen!
Der heimische Karpfen – ein alter Bekannter neu entdeckt

Die Geschichte der Karpfenzucht ist in Sachsen und insbesondere in der Lausitz schon über 750 Jahre alt. Die einzigartige Teichlandschaft entstand im 13. Jahrhundert.
Durch das geringe Geländegefälle, hohe Grundwasserstände und karge Böden konnte sich einst eine fast über das gesamte Territorium landschaftsprägende Teichwirtschaft entfalten.
Die Zucht von Karpfen und anderen Teichfischen war für die Ernährung der Menschen sehr wichtig, insbesondere in der Fastenzeit, in der kein Fleisch gegessen werden durfte. So gelangte der Karpfen als sehr schmackhafter und gesunder Fisch auch an den sächsischen Hof.
Karpfen stand hierzulande traditionell zu Weihnachten und an Silvester auf dem Tisch, nach der Wende übernahmen allerdings Lachs und Forelle die Plätze eins und zwei beim Fischverzehr in Sachsen.
Über 150 Unternehmen der Aquakultur produzieren heute im Haupt- oder Nebenerwerb hauptsächlich Karpfen, Forellen, Hechte, Schleien, Störe und Zander.
Der Karpfen ist mit einem Anteil von rund 75 Prozent an der Gesamtproduktion seit jeher der "Brotfisch" der Teichwirtschaftsbetriebe.

Seit 2008 werden in Sachsen auf 250 Hektar Karpfen auch biologisch herangezogen.
Viele Teiche haben sich durch die Bewirtschaftung zu Naturschutzflächen entwickelt und sind so wertvoll, dass sogar ein Biosphärenreservat eingerichtet werden konnte.
Die Karpfenteichwirtschfaft ist in dieser Region ein Leitbild für nachhaltiges Wirtschaften des Menschen im Einklang mit der Natur.
Die hiesige BioKarpfen-Produktion und -verarbeitung ist eine besondere Produktionsrichtung des Lausitzer Karpfens. Er ist ein Spiegelkarpfen, der nach Vorschriften der EU-Öko-Verordnung und des Gäa-Verbandes produziert und nach drei Jahren vermarktet wird.
Lange Zeit hatte der Karpfen ein Imageproblem und galt als Fisch mit schlammigem Geschmack und vielen Gräten. Nun kehrt er zurück auf die Teller bewusster Verbraucher:innen.
Wusstet Ihr, dass Karpfen laut WHO der nachhaltigste Fisch überhaupt ist? In den Teichen ernährt er sich von Naturnahrung und wird zusätzlich ausschließlich mit Getreide gefüttert.
Er wächst in Teichwirtschaften auf, die gleichzeitig eine wichtige Rolle für Natur und Landschaft haben und Lebensraum vieler bedrohter Tier- und Pflanzenarten sind. Karpfenteichwirtschaften prägen die Kultur einer ganzen Region. Was wäre die Lausitz ohne die herbstlichen Abfischfeste?
Karpfen ist heute in vielen Angebotsformen erhältlich, zum Beispiel als grätengeschnittenes Filet, geräuchert als Karpfen-Schinken oder auch als Pulled Carp Burger. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Probiert es aus!
Geheimtipp: Der Karpfen ist frisch saisonal ab Mitte September bis April in der Region erhältlich.
Titelfoto: Alexas_Fotos