Erneut Dürrejahr? Grundwasser im Südwesten auf Tiefstand

Von Marco Krefting

Karlsruhe - Die Grundwassersituation im Südwesten ist angespannter, als es zur Jahresmitte in den beiden historischen Trockenjahren 2003 und 2018 der Fall war.

Sommerregen kann die Lage zwar entspannen - den Trend aber wohl erst mal nicht umkehren.
Sommerregen kann die Lage zwar entspannen - den Trend aber wohl erst mal nicht umkehren.  © Felix Kästle/dpa

Die Lage sei aber etwa vergleichbar zum Trockenjahr 2020, heißt es im aktuellen Monatsbericht zu den Grundwasserverhältnissen der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) weiter.

Insbesondere im Karst - Geländeformen, die auf der Schwäbischen Alb und im Illertal vorkommen - sowie in den Hochlagen des Schwarzwalds erwarten die Fachleute zunehmend Probleme für Menschen, die sich selbst aus Quellen mit Wasser versorgen.

Engpässe in der öffentlichen Wasserversorgung seien aufgrund der aktuellen Beobachtungen Anfang Juli aber nicht zu befürchten.

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An jeder vierten Messstelle verzeichnet die Karlsruher Behörde den Angaben nach ein niedriges Niveau. Die anhaltende Trockenheit und die hohen Lufttemperaturen wirkten sich zunehmend ungünstig aus.

Sickerungsprozess in Baden-Württemberg bleibt bis Herbst aus

Der Sickerungsprozess gehe zur Neige. Im Laufe der kommenden Wochen wird er der Einschätzung zufolge vollständig ausfallen und bis zum Herbst ausbleiben.

"Ob die historischen Niedrigwassermarken erreicht bzw. unterschritten werden, wird von der Frequenz und der Stärke der Sommerniederschläge abhängen", heißt es in dem Bericht weiter. Sommerniederschläge tragen demzufolge zwar nicht unmittelbar zur Grundwasserneubildung bei, aber schonten indirekt die Ressource.

Nach heftigen Gewittern Mitte Juni beispielsweise hätten sich die Grundwasserstände etwa in Gewässernähe kurzzeitig erholt.

Titelfoto: Felix Kästle/dpa

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