Viermal so viele Fälle wie Jahr zuvor: Grippewelle trifft Südwesten

Von Martin Oversohl

Stuttgart - In Baden-Württemberg breitet sich die Grippe spürbar aus – und die Zahlen steigen deutlich schneller als im vergangenen Jahr.

Einfache Maßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen oder in die Ellenbeuge niesen kann helfen, um vor einer Infektion zu schützen. (Symbolfoto)
Einfache Maßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen oder in die Ellenbeuge niesen kann helfen, um vor einer Infektion zu schützen. (Symbolfoto)  © Susann Prautsch/dpa

Gesundheitsminister Manne Lucha (64, Grüne) zeigt sich besorgt und rät zur Impfung. Schwere Krankheitsverläufe müssten verhindert und Krankenhäuser entlastet werden, sagte er in Stuttgart. "Baden-Württemberg steht am Beginn einer Grippewelle durch Influenzaviren", warnte er.

Seit Anfang Dezember wurden nach Angaben seines Ministeriums 355 bestätigte Grippefälle an das Landesgesundheitsamt gemeldet. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es demnach nur 77. Auch die Fälle anderer Atemwegsinfektionen wie Corona nehmen nach seinen Angaben zu.

Derzeit sind laut Ministerium verschiedene Grippeviren im Umlauf. Ein aktueller Typ (H3N2) unterscheide sich zwar von den Erregern, gegen die die Impfstoffe ursprünglich entwickelt wurden. Dennoch schützten die Impfungen nach ersten Erkenntnissen weiterhin gut vor schweren Verläufen.

Weltgrößtes Adventskalenderhaus öffnet erstes Fenster
Baden-Württemberg Weltgrößtes Adventskalenderhaus öffnet erstes Fenster

Der saisonale Impfstoff deckt außerdem weitere Virusvarianten ab - allerdings nicht sofort: Die volle Wirkung der Impfung tritt nach zwei Wochen ein, einen Sofortschutz bietet sie aber schon direkt nach dem Pieks.

Diese Menschen sind besonders gefährdet

Impfungen schützen vor schweren Verläufen. (Symbolfoto)
Impfungen schützen vor schweren Verläufen. (Symbolfoto)  © Julian Stratenschulte/dpa

Auch das Robert Koch-Institut (RKI) hatte in seinem Wochenbericht zuletzt von einem hohen Niveau bei der Zahl der Atemwegserkrankungen berichtet. Alle Menschen, für die die Stiko eine Grippeschutzimpfung empfiehlt, sollten sich impfen lassen, hieß es im RKI-Bericht.

Besonders gefährdet sind nach Einschätzung der Ständigen Impfkommission (Stiko) ältere Menschen, chronisch Kranke sowie Säuglinge und Kleinkinder.

Schwere Verläufe mit Krankenhausaufenthalt treffen vor allem Menschen mit Vorerkrankungen, Personen über 60 Jahre sowie sehr kleine Kinder.

Titelfoto: Susann Prautsch/dpa

Mehr zum Thema Baden-Württemberg: