Spitzingsee - Das Rotwandhaus ist geschlossen, denn dem Pächter der viel besuchten Hütte im Mangfallgebirge wurde fristlos gekündigt.
Erneut habe es Probleme mit der Wasseraufbereitung gegeben, erklärte der Deutsche Alpenverein.
Statt den DAV über die Störung zu informieren, habe der Wirt das Wasser nun einfach vor der Aufbereitung entnommen. Das sei "grob fahrlässig", erklärte der Schatzmeister der Sektion Turner-Alpenkränzchen des DAV, Anselm Greulich. Nur zufällig sei das erneute Problem bekannt geworden.
Die Konsequenz: eine fristlose Kündigung.
Die Hütte auf 1737 Metern Höhe oberhalb des Spitzingsees war bereits letztes Jahr in die Schlagzeilen geraten, weil Besucher mit Magen-Darm-Beschwerden von der Bergwacht versorgt werden mussten. Sieben Betroffene mussten damals sogar ins Krankenhaus.
Bei der Untersuchung des Trinkwassers wurden damals Rotaviren entdeckt. Seitdem sollte das Wasser mit Filter und UV-Strahlung gereinigt werden. Diese UV-Lampe ging nun offenbar kaputt.
Wasser am Rotwandhaus mit Rotaviren verseucht
Doch der Wirt hatte aus den Ereignissen im letzten Jahr wohl nichts gelernt. "Ich will ihm keine Mutwilligkeit unterstellen, eher Gleichgültigkeit", so Greulich. Der Pachtvertrag wäre Ende Juni ohnehin regulär gekündigt worden, nun sei sofort die Reißleine gezogen worden. Ab Juli stehen neue Wirte bereit, berichtete der DAV.
Ob diese schon früher starten können, muss noch abgeklärt werden. Solange stehen Wanderer, Mountainbiker und Co. unterhalb des Rotwandgipfels vor verschlossener Tür.