Auf ehemaligem Berliner Flughafen: Neue Flüchtlings-Unterkunft in Tempelhof eröffnet

Berlin - In Berlin-Tempelhof ist am Donnerstag eine neue Großunterkunft für geflüchtete Menschen eröffnet worden. Sie bietet 840 Plätze in Containern, die in den Hangars 2 und 3 des ehemaligen Flughafens stehen.

Am Freitag sollen in den Hangars Tempelhof 200 bereits registriere Asylbewerber und -bewerberinnen einziehen, die vorher in der Erstaufnahmeeinrichtung in Reinickendorf untergebracht waren.
Am Freitag sollen in den Hangars Tempelhof 200 bereits registriere Asylbewerber und -bewerberinnen einziehen, die vorher in der Erstaufnahmeeinrichtung in Reinickendorf untergebracht waren.  © Annette Riedl/dpa

"Es gibt jetzt rund 30.000 Unterkunftsplätze in Berlin. So viele hat es noch nie gegeben in dieser Stadt", sagte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (44, SPD) bei der Eröffnung.

Wegen stark gestiegener Flüchtlingszahlen sucht Berlin händeringend nach Plätzen für diese Menschen. Laut Giffey hat Berlin in diesem Jahr mehr 360.000 ukrainische Kriegsflüchtlinge erstversorgt, bis zu 100.000 sind nach Einschätzung von Fachleuten in der Stadt geblieben.

Zusätzlich kamen täglich rund 100 Menschen aus anderen Ländern, die Asyl suchten, sagte Giffey. Deshalb habe Berlin in diesem Jahr bereits rund 8000 neue Plätze in Unterkünften geschaffen.

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Am Freitag sollen in den Hangars Tempelhof 200 bereits registriere Asylbewerber und -bewerberinnen einziehen, die vorher in der Erstaufnahmeeinrichtung in Reinickendorf untergebracht waren. Insgesamt gibt es dort 217 Schlafcontainer mit jeweils 4 Schlafplätzen. Die Kapazität von 868 Plätzen wird nicht voll ausgereizt, da die Räume beispielsweise bei einer dreiköpfigen Familie nicht mit einer vierten Person belegt werden sollen.

Bis kurz vor der Eröffnung war nicht klar, wer der Träger der Unterkunft sein wird. Die entsprechenden Verträge seien erst kurz vorher, am Donnerstagmorgen, unterzeichnet worden, sagte die amtierende Präsidentin des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten, Carina Harms.

Großeinsatz von Zoll und Polizei im Ankunftszentrum in Reinickendorf

Sozialsenatorin Katja Kipping (44, Linke) sagte bei der Eröffnung der neuen Unterkunft in Tempelhof, dass momentan noch geprüft werde, inwiefern Vorwürfe gegen die Wachleute haltbar seien.
Sozialsenatorin Katja Kipping (44, Linke) sagte bei der Eröffnung der neuen Unterkunft in Tempelhof, dass momentan noch geprüft werde, inwiefern Vorwürfe gegen die Wachleute haltbar seien.  © Annette Riedl/dpa

Auch sie zeigte sich zufrieden mit der Eröffnung, auch weil die Unterkunft innerhalb von 16 Tagen bewilligt und erbaut worden sei. "Berlin hat hier beispielhaft klargemacht, was passiert, wenn alle das gleiche Ziel haben und an einem Strang ziehen."

Am Dienstag hatte es im Ankunftszentrum in Reinickendorf einen Großeinsatz von Zoll und Polizei gegeben. Offiziellen Angaben zufolge ging es dabei um Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse des Wachpersonals.

Im Raum stehen aber auch Vorwürfe der Bestechlichkeit, Korruption und Erpressung gegen Wachleute. Sozialsenatorin Katja Kipping (44, Linke) sagte bei der Eröffnung der neuen Unterkunft in Tempelhof, dass momentan noch geprüft werde, inwiefern die Vorwürfe haltbar seien.

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Zusätzlich solle aber die Präsenz von vertraulichen Beschwerdestellen in den Unterkünften erhöht werden.

Titelfoto: Annette Riedl/dpa

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