Berlin: Tickt die Uhr für die Graffiti-Wand im Mauerpark?

Berlin - Berlin-Pankow ist übersät mit illegalen Graffitis und Tags. In dem Bezirk gibt es aber auch drei legale Sprühflächen. Die bekannteste davon ist die am Mauerpark. Doch könnte es bald vorbei sein für die dortige Sprayer-Szene?

Die bekannteste öffentliche Graffiti-Wand in Berlin befindet sich im Mauerpark.
Die bekannteste öffentliche Graffiti-Wand in Berlin befindet sich im Mauerpark.  © Joerg Carstensen/dpa

Der Bezirk kritisiert nicht nur den Dreck, der im Umfeld der Graffiti-Wände entsteht, wie der "Tagesspiegel" am heutigen Mittwoch berichtet.

Auf eine Anfrage der SPD-Verordneten Katja Ahrens hin erklärte die zuständige Bezirksstadträtin Manuela Anders-Granitzki (45, CDU), dass regelmäßig deutliche Verunreinigungen im Umfeld der Sprüh-Flächen festgestellt würden und der Bezirk die dadurch entstehenden "erheblichen Kosten" nicht dauerhaft tragen wolle.

Zudem hätte man im Umfeld von Graffiti-Flächen eine erhebliche Belastung durch Mikroplastik-Partikel im Boden und im Grundwasser festgestellt, wogegen noch keine Lösung gefunden worden sei.

Der Bezirk sucht nach Trägern für die öffentlichen Sprühmöglichkeiten

Die Wand im Mauerpark nutzen viele Sprayer für ihre Graffiti-Kunst.
Die Wand im Mauerpark nutzen viele Sprayer für ihre Graffiti-Kunst.  © Joerg Carstensen/dpa

Die "Graffiti-Lobby" hatte pro Bezirk mindestens drei legale Flächen für Sprayer gefordert. Deshalb werden Graffitis am Rosenthaler Weg in Blankenfelde, am Bolzplatz im Anton-Saefkow-Park in Prenzlauer Berg sowie an der Hinterlandmauer auf dem Stadionwall im Mauerpark toleriert.

Jedoch gäbe es nur für die Sprüh-Fläche am Lagerplatz Rosenthaler Weg eine Nutzungsvereinbarung zwischen dem Straßen- und Grünflächenamt (SGA) und dem Träger Outreach.

Die Stadträtin gab an, dass sie für die anderen Flächen noch keinen Träger hätte finden können und der Bezirk somit auf den Kosten durch anfallende Farbreste und sonstige Abfälle sowie illegale Graffitis im Umfeld, etwa an Verkehrsschildern, Lichtmasten oder Zäunen, sitzen bleibe.

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Laut Manuela Anders-Granitzki gibt es im Bezirk keine dauerhafte Finanzierung "für die regelmäßig erforderliche Reinigung des Umfelds von ausgewiesenen und tolerierten Graffiti-Flächen".

Titelfoto: Joerg Carstensen/dpa

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