Berlins Bürgermeister Wegner packt an und fordert für Knochenjob diese Kilo-Grenze

Von Philipp Scheuerl, Matthias Arnold

Berlin - Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (52, CDU) will sich auf Bundesebene für eine 20-Kilogramm-Obergrenze in der Paketzustellung starkmachen.

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (52, CDU) packte im Paket-Verteilzentrum des Logistik-Dienstleisters DHL in Spandau selbst mit an.  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Pakete von 20 oder 25 Kilogramm mehrmals täglich tragen zu müssen, sei eine Belastung für die Zustellerinnen und Zusteller, sagte Wegner bei einem Besuch in einem Paket-Verteilzentrum des Logistik-Dienstleisters DHL in Spandau. "Deswegen teile ich die Verdi-Forderung, dass wir zu einer Regulierung bis 20 Kilogramm kommen müssen."

Die Gewerkschaft Verdi hatte den Wegner-Besuch im Verteilzentrum organisiert. Im Dezember war die alte rot-grüne Bundesregierung mit einem Gesetzesvorschlag im Parlament gescheitert, der eine Obergrenze von 23 Kilogramm für Ein-Personen-Zustellungen vorsah. Auch die neue Regierung hat sich im neuen Koalitionsvertrag bessere Arbeitsbedingungen in der Paketbranche vorgenommen.

Verdi erhofft sich von Berlins Regierendem Bürgermeister eigenen Angaben zufolge neue Impulse und Initiativen im Bundesrat und der Ministerpräsidentenkonferenz. Die Gewerkschaft fordert eine gesetzliche Regelung, wonach Paketzusteller allein nicht mehr als 20 Kilogramm heben und tragen dürfen.

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Muskelskelett-Erkrankungen und Bandscheibenvorfälle seien keine Seltenheit, betonte Verdi-Experte Aris Harkat.

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Verdi erhofft sich von Berlins Regierendem Bürgermeister eigenen Angaben zufolge neue Impulse.  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

So viel wiegt ein Paket im Durchschnitt

In Berlin würden an normalen Tagen im Schnitt rund 250.000 Pakete zugestellt, wie Sven Goerke, Leiter des DHL-Verteilzentrums in Spandau, mitteilt. Auf jeden Zusteller kämen bis zu 200 Pakete täglich. Rund acht Prozent der Sendungen hätten demnach ein Gewicht von mindestens 20 Kilogramm.

Im Durchschnitt wögen die Zustellungen aber 2,4 Kilo. Die bisher gesetzlich zulässige Grenze von 31,5 Kilogramm betrifft Goerke zufolge weniger als ein Prozent aller Lieferungen.

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