Hacker-Angriffe legen Websites von Behörden in Berlin und Brandenburg lahm

Berlin - Bereits am Dienstag meldeten erste Bundesländer Störungen bei ihren Internetseiten. Auch Berlin und Brandenburg wurden Ziel der Cyber-Attacken. Unklar ist, wer dahinter steckt.

Nach Cyber-Attacken waren unter anderem die Internetseiten der Polizei in Berlin und Brandenburg gestört.
Nach Cyber-Attacken waren unter anderem die Internetseiten der Polizei in Berlin und Brandenburg gestört.  © Sebastian Gollnow/dpa

Die Webseiten der Berliner Behörden seien dadurch langsamer erreichbar, erklärte Ralf Kleindiek, Staatssekretär für Digitales in der Berliner Senatsverwaltung für Inneres, dem RBB. Die Infrastruktur sei nicht betroffen, sagte Kleindiek dem Sender. Daten seien also nicht abgeflossen oder gestohlen worden.

Er sprach jedoch von dem "größten Angriff auf die Webseiten der Berliner Landesverwaltung". "Und dies ist Teil eines Angriffs auf ganz Deutschland", so der Staatssekretär.

So konnten etwa Mitteilungen der Berliner Polizei am Mittwoch nicht im Internet veröffentlicht werden. In Brandenburg ist die Seite der Polizei bereits seit Dienstagmorgen gestört. Online-Serviceleistungen seien nach wie vor lahmgelegt, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Potsdams am Mittwoch.

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Es handelt sich wahrscheinlich um einen sogenannten DDoS-Angriff, also eine gezielte Überlastung angegriffener Server. Das Landeskriminalamt Brandenburg ermittelt wegen des Verdachts der Computersabotage. Da auch andere Bundesländer betroffen seien, sei die Polizei in Brandenburg im Austausch mit dem Bundeskriminalamt, hieß es.

So war etwa das Landesportal von Schleswig-Holstein am Mittwoch nicht erreichbar, wie die Staatskanzlei mitteilte. Auch im Saarland gab es Störungen. Am Dienstag waren bereits Hackerangriffe auf Webseiten von Ministerien oder Polizei in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen bekannt geworden.

Wer hinter den Angriffen steckt, ist noch unklar. Christian Dörr, Professor für Cybersicherheit am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam, sagte dem RBB: "Wir sehen seit Beginn des Ukraine-Krieges sehr viele Aktivitäten aus Russland. Immer, wenn es neue Hilfspakete, neue Statements aus dem Westen gibt, wird das normalerweise mit solchen Angriffen begleitet. Aber es kann ganz einfach auch jemand sein, der sich einen Jux macht."

Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa

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