Mann mit Knarre bedroht Jugendliche in "Lost Place" in Weißensee: SEK-Einsatz!
Berlin - In Berlin-Weißensee hat ein 55-Jähriger mit Schusswaffe am Freitagabend einen SEK-Einsatz ausgelöst. Zuvor hatte der Mann drei Jugendliche (14 und 15 Jahre) bedroht.
Alles in Kürze
- Mann bedroht Jugendliche in Berlin-Weißensee
- SEK-Einsatz nach Drohung mit Schusswaffe
- Jugendliche flohen aus leerstehendem Gebäude
- Gegenstände aus Tasche gestohlen
- Ermittlungen wegen Bedrohung und Diebstahl laufen

Wie die Polizei mitteilte, streiften die Teenager gegen 19.15 Uhr in einem leerstehenden Gebäude an der Liebermannstraße umher.
Als sie im dritten Obergeschoss ankamen, baute sich plötzlich ein ihnen unbekannter Mann vor ihnen auf - Schusswaffe in der einen, Nothammer in der anderen Hand. Dieser drohte auf die Jugendlichen zu schießen, wenn sie nicht sofort das Gebäude verließen.
Die Drohung habe der Tatverdächtige mehrfach lautstark wiederholt, gaben die beiden 15-Jährigen und der 14-Jährige bei der Polizei an. In Panik rannten die Heranwachsenden nach draußen und ließen dabei eine Tasche in dem Gebäude zurück.
Auch nach dem Vorfall standen die Teenager noch deutlich unter dem Eindruck des Geschehens. Spezialeinsatzkräfte und Polizisten einer Einsatzhundertschaft nahmen den 55-Jährigen sowie einen 50-Jährigen, auf den die Personenbeschreibung passte, kurze Zeit später im Gebäude beziehungsweise in dessen Nähe fest.
Gegenstände aus Tasche gestohlen

Es stellte sich heraus, dass, nachdem die Jugendlichen geflohen waren, ein Smartphone und ein Camcorder aus der Tasche gestohlen worden waren. Die Ausstattung könnte darauf hindeuten, dass die Teenager extra einen sogenannten "Lost Place" aufgesucht hatten, um sich bei dessen Erkundung zu filmen.
Bei den Festgenommenen fanden die Beamten allerdings weder eine Schusswaffe noch das Diebesgut. Der 50-Jährige durfte nach Feststellung seiner Personalien wieder gehen. Der Ältere kam in ein Polizeigewahrsam, das er nach der erkennungsdienstlichen Behandlung wieder verlassen durfte.
Während der Durchsuchung wurde die Liebermannstraße zwischen Berliner Allee und Rennbahnstraße gesperrt.
Die Ermittlungen wegen des Verdachts der Bedrohung mit Waffen, des Diebstahls und des Verstoßes gegen das Waffengesetz dauern an.
Titelfoto: Jens Kalaene/dpa