Kein Witz: So hoch ist das Gehalt der neuen rbb-Chefin, User gehen auf die Barrikaden
Berlin - Wie heißt es so schön: Aus Fehlern lernt man, oder sollte man zumindest. Das scheint jedoch nicht auf den rbb zuzutreffen, denn die neue Intendantin Katrin Vernau (49) verdient fast so viel wie ihre geschasste Vorgängerin.
Patricia Schlesinger (61), die Ende August vom Rundfunk Berlin-Brandenburg als Chefin fristlos entlassen wurde, ließ sich laut dem Sender im Jahr 2021 mit insgesamt 338.058 Euro fürstlich entlohnen.
Wer jetzt dachte, dass die Neue sich mit einer erheblich kleineren Summe zufriedengeben müsste, der sieht sich getäuscht, denn auch Vernau verdient nach eigener Aussage beinahe 300.000 Euro.
Die Interims-Intendantin machte am Freitag, wie vor ihrem Amtsantritt angekündigt, ihr Gehalt öffentlich. Nach Angaben des rbb beträgt ihr Lohn 295.000 Euro. Ob es zusätzliche Vereinbarungen über Boni gibt, ist nicht bekannt.
Laut dem Geschäftsbericht für 2020 verdiente die 49-Jährige beim WDR jährlich 242.000 Euro. Damit erhält sie bei ihrem neuen Posten also eine satte Gehaltserhöhung von mehr als 50.000 Euro!
Das kam bei den rbb-Lesern nicht sonderlich gut an. In der Kommentarspalte regte sich heftiger Widerstand.
Brandenburgs CDU-Fraktionschef Jan Redmann empört über üppiges Gehalt von Katrin Vernau
"Na, das ist doch mal ein großzügiges Gehalt. Ich kann aber nun überhaupt keinen Neuanfang erkennen", stellte ein User fest und ein anderer forderte: "Solche Gehälter, finanziert durch Gebühren, sind krank! Sofortige Abschaffung der Rundfunkgebühren!"
"So ein hohes Gehalt zur Führung eines erfolglosen Senders", führte ein genervter Leser an und ein weiterer bemerkte resignierend: "Das Gehalt ist nicht nur überhöht, sondern einfach pervers im Vergleich zu den Gebührenzahlern."
Auch in der Politik stieß die fürstliche Entlohnung auf Unverständnis. "Ich bin enttäuscht und wütend, dass die Führungsetage des rbb selbst in dieser Situation nicht bereit ist, ein Signal der Bescheidenheit zu senden", zitiert "Bild" Brandenburgs CDU-Fraktionschef Jan Redmann (43). Man müsse den Gehaltsrahmen zukünftig im Rundfunk-Staatsvertrag verbindlich festlegen.
Immerhin verzichtet die neue Chefin auf einen luxuriösen Dienstwagen à la Schlesinger und greift stattdessen auf eine Erste-Klasse-Bahncard 100 und Fahrzeuge aus dem rbb-Fahrzeugpool zurück.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa, Christophe Gateau/dpa (Bildmontage)