Klitschko schreibt einen Brief an Kai Wegner: "500 an Gliedmaßen amputierte Soldaten"
Berlin - Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko (51) hat einen Brief an Berlins Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (50, CDU) geschrieben, in dem er die Hauptstadt um mehr Unterstützung bei der Behandlung verwundeter ukrainischer Soldaten bittet.
Dem "rbb" liege dieser Brief vor, aus dem Klitschkos Schätzung hervorgeht, "dass dieser grausame Vernichtungskrieg circa 250 bis 500 an Gliedmaßen amputierte Soldaten pro Monat hervorrufen wird".
Klitschko hegt die Hoffnung, dass einige von ihnen "mit Blick auf die besondere Expertise der Kliniken in Berlin" behandelt werden würden.
Jedoch sei vorher "eine pragmatische und sichere Klärung der Finanzierung durch Berlin und Deutschland" vonnöten, zitiert der "rbb" Ausschnitte des Briefs.
Trotz dessen, dass seit 2014 mehr als 60 ukrainische Militärangehörige im Berliner Bundeswehrkrankenhaus versorgt worden wären, sei "für uns allerdings nicht immer sicher, dass Deutschland die Behandlungskosten für die Versorgung unserer Soldaten übernimmt", schreibt Klitschko.
Die Kosten dafür hätten in letzter Zeit vor allem in Berlin private Initiativen übernommen.
Städtepartnerschaft mit Kiew sei angestrebt
Zudem beinhalte der Brief eine Einladung Klitschkos an Kai Wegner nach Kiew zu kommen. Des Weiteren begrüße er eine Städtepartnerschaft zwischen Kiew und Berlin.
Dem Bürgermeister von Kiew zufolge "könnte (die Städtepartnerschaft) auch eine Kooperation unserer militärischen Krankenhäuser einschließen".
Kai Wegner sagte am Donnerstagabend in einem Interview der "Abendschau", dass er sich "sehr über den Brief von Klitschko freue", da auch aus dem Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD hervorgehe, dass Berlins Regierung "eine echte Zusammenarbeit mit der Stadt Kiew wolle". Die erste Kontaktaufnahme seitens Klitschko will Wegner "sehr schnell beantworten".
Die Behauptung Klitschkos, dass Berlin zu wenig für verwundete ukrainische Soldaten tun würde, würde Wegner "in die Prüfung" geben.
Titelfoto: Joerg Carstensen/dpa, Marcus Brandt/dpa (Bildmontage)