Mega-Warnstreik trifft auch Berlin: S-Bahn und Regionalbahn stehen still

Berlin - Ein großangelegter Warnstreik im Verkehrssektor am kommenden Montag trifft auch den Regional- und S-Bahnverkehr in Berlin und Brandenburg.

Am Montag müssen Berliner vermutlich größtenteils auf die S-Bahn verzichten.
Am Montag müssen Berliner vermutlich größtenteils auf die S-Bahn verzichten.  © Jens Kalaene/dpa

Der Hauptstadtflughafen BER wird hingegen nicht direkt bestreikt, wie die Gewerkschaft Verdi gemeinsam mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) am Donnerstag mitteilte. Gleichwohl dürften dort die Auswirkungen der Warnstreiks an anderen deutschen Flughäfen zu spüren sein. Busse, Straßen- und U-Bahnen fahren allerdings in der Hauptstadt.

Der Berliner Fahrgastverband IGEB appellierte an Reisende, möglichst auf die Angebote der BVG wie U-Bahn, Bus oder Tram umzusteigen. Besonders in Brandenburg habe der Ausfall der S-Bahn weitreichende Konsequenzen für zahlreiche Fahrgäste.

"Wir sagen, dass das Streikrecht grundsätzlich dazu gehört, aber wir müssen auch ein minimales Angebot im Streik garantieren", sagte Sprecher Jens Wieseke. "Dort sollte eine S-Bahn alle 20 Minuten so weit fahren, bis ein U-Bahnhof im Berliner Stadtgebiet erreicht ist."

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Verdi und EVG haben am Donnerstag zu bundesweiten Warnstreiks im Verkehrssektor für Montag aufgerufen. Der Fern- und Regionalverkehr dürfte im ganzen Land ebenso zum Erliegen kommen, wie der Luft- und Schifffahrtsverkehr. Auch die Autobahngesellschaft ist betroffen, weswegen mancherorts Tunnel gesperrt werden könnten.

BVG und Flughafen BER von Warnstreik nicht betroffen: Berliner sollen U-Bahn, Bus oder Tram nutzen

Der Flughafen BER ist vom Warnstreik nicht betroffen, dennoch könnte es zu Einschränkungen kommen.
Der Flughafen BER ist vom Warnstreik nicht betroffen, dennoch könnte es zu Einschränkungen kommen.  © Paul Zinken/dpa

Im Verdi-Organisationsbereich sind demnach die Beschäftigten an allen deutschen Verkehrsflughäfen außer Berlin zum Ausstand aufgerufen. Gleichwohl dürfte es auch am Hauptstadtflughafen BER zu Einschränkungen kommen, etwa weil Landungen und Starts wegen der Warnstreiks an anderen Flughäfen gestrichen werden müssen.

Zu den konkreten Auswirkungen äußerte sich die Flughafengesellschaft am Nachmittag zunächst nicht. Verdi hatte aber betont, dass in Folge des Arbeitskampfes der Luftverkehr im gesamten Zeitraum eingeschränkt sein werde.

Die Warnstreiks an Flughäfen betreffen den Gewerkschaften zufolge einerseits die Verhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, zum anderen örtliche Verhandlungen für Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste sowie die bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit.

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Mit den Aktionen erhöht Verdi den Druck für die am Montag beginnende dritte Verhandlungsrunde mit Bund und Kommunen. Gemeinsam mit dem Beamtenbund dbb fordert die Gewerkschaft für den öffentlichen Dienst 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn.

Bereits am Donnerstag kam es in Berlin zu einem Warnstreik mit mehr als 7000 Beschäftigten der Stadtreinigung, Wasserbetriebe, Vivantes, der Charité, dem Jüdischen Krankenhaus sowie diversen Bundeseinrichtungen.

Titelfoto: Jens Kalaene/dpa

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