Nach Großbrand auf Sprengplatz Grunewald: Ursache weiter unklar
Berlin - Knapp zwei Jahre nach dem Großfeuer auf einem Sprenggelände im Berliner Grunewald ist die Ursache für den Brand immer noch unklar. Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt nach eigenen Angaben weiterhin gegen Unbekannt.

Ihr liegen inzwischen zwei Gutachten zum Geschehen vor. Die Ergebnisse seien jedoch nicht eindeutig, erklärte ein Behördensprecher auf Anfrage. "Derzeit wird geprüft, ob ergänzende Gutachtenaufträge sinnvoll sind oder ob die Möglichkeiten der Sachverständigen erschöpft sind."
Dass der Brand vorsätzlich gelegt wurde, schließen die Ermittler weiterhin aus. Wann der Fall abgeschlossen werden kann, ist nach Angaben des Staatsanwaltssprechers derzeit offen. Der Platz wird aber längst wieder für die Sprengung von Munition genutzt.
Am 4. August 2022 war in einem gesicherten Aufbewahrungsraum auf dem Sprengplatz ein Brand ausgebrochen. Es gab zahlreiche Explosionen, weil die Polizei auf dem Gelände illegales Feuerwerk sowie Bomben-Blindgänger, Granaten und Munition aus dem Zweiten Weltkrieg lagert.
Für die Feuerwehr wurden die Löscharbeiten nach eigenen Angaben zum schwierigsten und längsten Einsatz seit dem Krieg. Es wurden Roboter, Hubschrauber und ein Panzer eingesetzt.
Iris Spranger: "Sprengplatz Grunewald ist alternativlos"

Etwa 50 Hektar Waldfläche waren laut Senatsumweltverwaltung von dem Brand betroffen. Monatelang war der Bereich rund um den Sprengplatz komplett durch einen Zaun gesperrt und das Betreten grundsätzlich verboten, auch für die Berliner Forsten. Inzwischen gibt es laut Senatsverwaltung keine Sperrungen mehr.
Die Polizei hat nach dem Brand die gelagerte Menge der explosiven Stoffe auf dem Sprengplatz reduziert.
Heutzutage würden dort nur noch Großkampfmittel und "handhabungsunsichere Kampfmittel" im "niedrigen zweistelligen Bereich" vernichtet, teilte eine Sprecherin mit. "Aus sicherheitstechnischen Gründen können keine genaueren Angaben zu Zeit und Menge gemacht werden", erklärte sie.
Der Brandschutz sei optimiert worden, hieß es. So sei die Sprinkleranlage erweitert worden. Laut Polizei wurden zwei weitere Löschfahrzeuge angeschafft und noch ein Tiefbrunnen errichtet.
Unmittelbar nach Ausbruch des Feuers war eine Diskussion um den Standort des Sprengplatzes entbrannt. Innensenatorin Iris Spranger (62, SPD) erklärte allerdings schon bald: "Der Sprengplatz Grunewald ist alternativlos."
Titelfoto: Feuerwehr Berlin/TNN/dpa