Vögel im Tierpark gestorben: Auch Pferdebesitzer werden vor Seuche gewarnt
Berlin - Im Tierpark Berlin ist eine Tierseuche ausgebrochen. Fünf Papageien sind bereits gestorben. Bei einem der Tiere steht die Ursache fest.
Das teilte die Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz am Freitag mit. Demnach sind die Mitchell-Loris im Zeitraum vom 14. Juli bis zum 29. Juli verstorben.
Bei einem der Vögel war das ansteckende West-Nil-Virus Auslöser für seinen Tod, wie eine Laboruntersuchung bestätigte.
Die Proben der anderen vier Loris werden derzeit im Nationalen Referenzlabor, dem Friedrich-Loeffler-Institut sowie dem Landeslabor Berlin-Brandenburg ausgewertet.
Bis zu ihrem Tod war keines der Tiere klinisch auffällig, so die Senatsverwaltung.
Die Papageien-Gruppe lebte in einem Innen- als auch einem Außengehege des Tierparks. Dadurch waren die Vögel Stechmücken ausgesetzt, die das West-Nil-Virus womöglich auf sie übertrugen.
So wird die Tierseuche verbreitet
Bei den potenziellen Überträgern handelt es sich um die Gattungen Culex, Aedes und Ochlerotatus sowie die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus), die in Europa immer häufiger vorkommt.
Andere Vogelgruppen sind dem Tierpark nach momentan nicht von der Krankheit betroffen.
Gegen das West-Nil-Virus gibt es derzeit keinen zugelassenen Impfstoff, insbesondere nicht für empfängliche Zoovögel wie Greifvogelarten.
Auch Pferde können sich mit dem Virus anstecken. Für diese gibt es jedoch einen Impfstoff, weshalb die Senatsverwaltung eine Impfung ausdrücklich empfiehlt.
Erstmals wurde das Virus im West-Nil-Distrikt in Uganda (Afrika) im Jahr 1937 festgestellt. Anfang der 1960er Jahre trat es das erste Mal in Europa in Frankreich auf. Vor allem aus süd- und südosteuropäischen Ländern wurden bisher Infektionen bei Mensch, Pferd und Vogel gemeldet, wie das Friedrich-Loeffler-Instituts informiert.
In Berlin wurde bei einem Habicht im Juli das West-Nil-Virus festgestellt.
Titelfoto: Andreas Lander/dpa-Zentralbild/dpa, Screenshoot/Instagram/tierparkberlin (Bildmontage)