Menschenkette um Reichstag? Berlin plant schon nächste Aktion gegen Rechtsextremismus

Berlin - Nach der Demo ist vor der Demo! Auch in Berlin gingen am Sonntag die Menschen in Massen auf die Straße. Über 100.000 Teilnehmer setzten ein Zeichen gegen Rechtsextremismus, doch nun steht in der Hauptstadt schon in Kürze eine weitere entsprechende Kundgebung an.

Auch in Berlin war der Andrang vor dem Reichstag groß.
Auch in Berlin war der Andrang vor dem Reichstag groß.  © Carsten Koall/dpa

Am 3. Februar will ein Bündnis aus vielen Organisationen und Initiativen eine Menschenkette um das Reichstagsgebäude bilden. "Wir sind die Brandmauer: Bündnis gegen Rechts", heißt die Demonstration, die schon länger angekündigt ist.

Mehr als 500 Initiativen hätten den Aufruf "Hand in Hand: Jetzt solidarisch aktiv werden" unterschrieben, teilten die Veranstalter mit. Und weiter: "Die Brandmauer von demokratischen Parteien gegen Rechts bröckelt enorm."

Die Gesellschaft müsse leisten, "was politische Parteien derzeit nicht schaffen": Demokratie und Menschenrechte verteidigen.

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Zu den Unterstützungsgruppen zählen Attac, BUND, Caritas, die Evangelische Kirche, Gewerkschaften wie Verdi und GEW, viele Flüchtlings-Hilfsorganisationen und auch die Protest- und Blockadegruppen Extinction Rebellion und Letzte Generation.

Auslöser der deutschlandweiten Proteste waren die Deportationspläne der AfD.
Auslöser der deutschlandweiten Proteste waren die Deportationspläne der AfD.  © Carsten Koall/dpa

Über 100.000 Teilnehmer bei Demo in Berlin

Am Wochenende hatten in vielen deutschen Städten insgesamt Hunderttausende Menschen für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus demonstriert. In Berlin waren es nach Angaben der Polizei mehr als 100.000 Demonstranten, die sich am Sonntagnachmittag im Regierungsviertel versammelten und durch die Straßen liefen.

Wegen der Menschenmassen mussten der U-Bahn-Verkehr und die S-Bahnen zum Teil unterbrochen werden. Das Veranstalterbündnis sprach von 350.000 Teilnehmern, die Zahl hielt die Polizei für zu hoch.

Auslöser für die Proteste waren die Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen von Rechtsextremisten am 25. November, an dem AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion in Potsdam teilnahmen.

Titelfoto: Carsten Koall/dpa

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