Kopftuchverbot an Schulen: Berlin scheitert mit Verfassungsbeschwerde

Berlin - Das Land Berlin darf Lehrerinnen nicht pauschal das Tragen von Kopftüchern verbieten.

Damit steht das umstrittene Neutralitätsgesetz, in dem auch das Kopftuchverbot verankert ist, infrage. (Archivbild)
Damit steht das umstrittene Neutralitätsgesetz, in dem auch das Kopftuchverbot verankert ist, infrage. (Archivbild)  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Das Bundesverfassungsgericht hat eine Beschwerde des Landes Berlin gegen ein entsprechendes Urteil des Bundesarbeitsgerichts nicht zur Entscheidung angenommen. Das sei bereits am 17. Januar geschehen, teilte ein Sprecher des Karlsruher Gerichts am Mittwochabend mit.

Damit steht das umstrittene Neutralitätsgesetz, in dem auch das Kopftuchverbot verankert ist, infrage.

Es untersagt Lehrkräften und anderen Pädagogen an öffentlichen Berliner Schulen das Tragen religiöser Symbole im Dienst. Das kann ein Kopftuch sein, aber auch ein Kreuz oder eine Kippa.

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Bereits im August 2020 hatte das Bundesarbeitsgericht die Regelung in Frage gestellt.

Einer Muslimin, die wegen ihres Kopftuches nicht in den Schuldienst übernommen worden war, sprach das Gericht eine Entschädigung von rund 5159 Euro zu, weil sie wegen ihrer Religion diskriminiert worden sei. Es bestätigte damit eine Entscheidung des Landesarbeitsgerichts vom November 2018, gegen die das Land in Revision gegangen war.

Die Bildungssenatsverwaltung äußerte sich am Mittwochabend zunächst nicht.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

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