Robert Koch-Institut warnt: Diese gefährliche Darmkrankheit ist zurück in Berlin!
Berlin - Bis Mitte Oktober verzeichnete das Robert Koch-Institut bereits mehr Fälle der Seuche EHEC als in den Vorjahren. Besonders im Sommer kam es zu einem größeren Ausbruch.
In der ersten Juli Woche diagnostiziere das Robert-Koch-Institut insgesamt 15 Fälle der Darmkrankheit EHEC. Bis Mitte Oktober waren es bereits 127. Damit sind die Fallzahlen stark gestiegen.
Im Jahr 2023 waren es 98 Fälle. 2022 wurden 64 Fälle gezählt und 2019 rund 90 Erkrankungen gemeldet, wie die B.Z. berichtete. 2011 gab es den letzten großen Ausbruch mit circa 4000 erkrankten Menschen, wovon 53 Personen verstarben.
Der Begriff EHEC steht für "enterohämorrhagische Escherichia coli". Hierbei siedeln sich Zellgifte, die sich normalerweise im Darm von Wiederkäuern wie Rindern oder Schafen befinden, im menschlichen Darm an. Diese können teilweise blutigen Durchfall mit kolikartigen Bauchschmerzen, Übelkeit und Fieber auslösen.
Zudem können die Zellgifte das sogenannte hämolytisch-urämische Syndrom hervorrufen. Hierbei werden die roten Blutkörperchen von den Zellgiften angegriffen und beschädigt.
Das führt wiederum zu einer Nierenfunktionsstörung oder einer Blutarmut. Bei sehr schwerem Verlauf und keiner ärztlichen Behandlung kann die Erkrankung zum Tod führen.
Wie kann ich mich mit EHEC infizieren?
Am häufigsten infizieren sich Menschen über Lebensmittel tierischen Ursprungs. Insbesondere bei Fleischprodukten kommen die Erreger vor. In Rindern, Schafen, Ziegen und seltenen Schweinen können sich EHEC-Bakterien befinden, ohne dass die Tiere daran erkranken.
Wer das Fleisch gründlich durchbrät oder gart, tötet die EHEC-Erreger und die von ihnen gebildeten Toxine ab.
Hierbei muss eine Mindesttemperatur von 70 Grad über zehn Minuten erreicht werden.
Auch Milch sei ungefährlich, solange sie erhitzt wird.
Titelfoto: -/National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID)/dpa