Abreißen oder erhalten? Das sind die Pläne für die verfallene Goebbels-Villa am Bogensee

Von Monika Wendel

Wandlitz - Was wird aus der ehemaligen Goebbels-Villa in Wandlitz? Der Bund will sich für den Erhalt des verfallenen Areals am Bogensee einsetzen.

Das Land Berlin schließt auch einen Abriss des Areals weiter nicht aus. (Archivbild)  © Patrick Pleul/dpa

Für eine Studie und die Suche nach Investoren sind drei Jahre eingeplant, wie aus einer Antwort des Bundesbauministeriums auf eine schriftliche Frage der Bundestagsabgeordneten Katalin Gennburg (41, Linke) hervorgeht.

Das Land Berlin als Gelände-Eigentümerin teilte im Juni mit, dass bei der Suche nach einer neuen Nutzung für das Areal 13 Bewerber näher geprüft werden. Zuletzt war aber auch ein Abriss der marode gewordenen Gebäude aus Sicht des Landes nicht vom Tisch.

Die jährlichen Kosten für das rund 16 Hektar große Areal belaufen sich laut Berliner Verwaltung auf rund 250.000 bis 300.000 Euro.

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Das Bundesbauministerium schreibt in seiner Antwort an die Bundestagsabgeordnete der Linken, dass es nach wie vor den Erhalt des geschichtsträchtigen und durch zwei Diktaturen geprägten Areals anstrebe.

Mit einem Bundesprogramm "Nationale Projekte des Städtebaus" werde eine Studie gefördert, in der die Gemeinde Wandlitz mit Unterstützung des Landkreises Barnim und weiterer Akteure neue Perspektiven für eine Nutzung für das Areal erarbeite, heißt es. Damit sollen demnach auch mögliche Investoren gefunden werden.

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Innerhalb von drei Jahren soll Investor gefunden werden

Seit 25 Jahren wird das Areal im Landkreis Barnim nicht mehr genutzt.  © Patrick Pleul/dpa

"Für vorbereitende Arbeiten, Erstellung der Studie und gezielte Investorensuche ist ein Zeitraum von drei Jahren anberaumt", hieß es außerdem.

Das Bundesministerium erwarte, dass "die Beteiligten auf allen Seiten den begonnenen Prozess zur Rettung und Entwicklung des unter Denkmalschutz stehenden Areals Bogensee konstruktiv unterstützen".

Auf dem Areal in einem Waldgebiet nordöstlich von Berlin hatte sich NS-Propagandaminister Joseph Goebbels ein Landhaus bauen lassen. Zu DDR-Zeiten gab es dort eine Jugendhochschule der Freien Deutschen Jugend (FDJ).

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Seit dem Jahr 2000 ist das Areal ungenutzt und verfällt. Der Landkreis Barnim und die Gemeinde pochen auf eine neue Nutzung des historischen Geländes.

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